Der Männergesangverein "Cäcilia" Steinberg nutzte seine Jahreshauptversammlung für die Auszeichnung langjähriger Sänger und fördernder Mitglieder.
Am Freitag hielten die Sänger Rückblick auf das ablaufende Vereinsjahr. Bei den Neuwahlen ergab sich nur eine kleine Änderung.
Bei der Jahreshauptversammlung zogder Vorsitzender Elmar Fischer im Gasthaus "Zum Frack" eine durchaus beeindruckende Bilanz. Obwohl der Nachwuchs fehlt, ist der Gesangverein weiter in der Dorfgemeinschaft ein festes Element und mit Liedbeiträgen bei weltlichen und kirchlichen Anlässen im Jahreskreis präsent. Auch die Geselligkeit kommt nach wie vor nicht zu kurz.
"Leider ist die Zahl der Aktiven weiter rückläufig", berichtete Fischer. Teilweise sei die Stimme nur mit zwei oder drei Mann besetzt, was einen geregelten Proben- und Singbetrieb schwer möglich mache. "Die Folge ist, dass wir dieses Jahr leider nicht am Weihnachtskonzert mitwirken können", bedauerte er.
Erfreulicherweise probe und singe der 13-jährige Lukas Thiel auch weiterhin im Chor.
Auch sein jüngerer Bruder Jannik fühle sich mittlerweile unter den "gestandenen Mannsbildern" wohl. Ein besonderes Lob zollte Fischer Chorleiter Martin Müller, der seit über 25 sein musikalisches Können in den Chor einbringt und es - trotz aller Probleme - immer verstehe, das Bestmögliche aus den Sängern herauszuholen.
Der Vorsitzende der Sängergruppe Frankenwald, Bernhard Zipfel, bedankte sich bei den langjährigen Sängern für die Pflege des Chorgesangs. Chöre seien wichtige Kulturträger, die Brauchtum und Tradition hochhielten und die Mitmenschen durch Freud und Leid begleiteten. Er lobte die intakte Vorstandschaft und die gute Atmosphäre im Gesangverein, der voller Stolz auf seine Geschichte blicken könne.
Elmar Fischer ist seit 1996 erster Vorsitzender des Vereins, zuvor war er ein Jahr Schriftführer. Er singt im zweiten Tenor.
"Studien belegen, dass Singen Geist, Seele und das Immunsystem stärkt. Davon bin ich überzeugt", meint der leidenschaftliche Sänger. "Beim Singen kann ich total abschalten. Es ist ein schönes Hobby und guter Ausgleich zum Beruf", schwärmt er. Wenn man anderen Menschen mit den Auftritten eine Freude machen kann, sei dies umso schöner. Er hofft, dass der Verein trotz des Nachwuchsmangels weiterhin Bestand hat. Erster Vorsitzender wurde er, nachdem sich sein Vorgänger Erich Deuerling nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stellte. Dass es nunmehr 16 Jahre werden würden, hätte er damals nicht gedacht.
Noch länger - nämlich 23 Jahre - ist Wolfgang Gerber zweiter Vorsitzender. Er singt im ersten Tenor. Gerne erinnert er sich an eine "Blütezeit" des Chors in den 1990er Jahren, als man elf Tenöre und über 30 Aktive in den eigenen Reihen hatte.
"Wenn jetzt ein Sänger ausfällt, sind wir kaum noch singfähig", bedauert er.
"Unser Repertoire ist vielfältig. Wir singen querbeet, nicht nur alte volkstümliche Lieder, sondern auch ganz moderne Stücke, neue christliche Lieder oder Musicals. Da ist für jeden etwas dabei", ist er sicher.
Alois Schneider ist mit seinen fast 80 Jahren der zweitälteste Sänger im Chor und der älteste, der aus Steinberg kommt. Lediglich ein Friesener, der im Chor mitsingt, ist etwas älter. "Für mich war es damals eine Selbstverständlichkeit, im Chor, nachdem er eine Zeit geruht hatte, mitzusingen", sagt Schneider, der im ersten Bass singt. Dass der Nachwuchs fehlt, liegt seiner Meinung nach mit daran, dass manche keine Verbindlichkeit mit den Proben oder Auftritten eingehen möchten. Das sei aber wohl in allen Vereinen so. Am Gesangverein schätzt er die Geselligkeit und die gute Kameradschaft.
Leider werde heute nicht mehr so viel wie früher gesungen - weder in der Schule noch zuhause. Solange es seine Gesundheit zulasse, will er weiter singen.
Ehrungen: 25 Jahre aktives Singen im Chor: Elmar Fischer, Wolfgang Gerber, Alois Schneider, 25-jährige Mitgliedschaft: Folker Fischer, Hilmar Neder, Veit Sesselmann, Konrad Jakob, Karolin Wölz, Gerhard Wachter