Bürgermeisterwahl Teuschnitz: Konkurrenz aus dem eigenem Lager

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Susanne Daum will als unabhängige Kandidatin Bürgermeisterin von Teuschnitz werden.Foto: Archiv
Susanne Daum will als unabhängige Kandidatin Bürgermeisterin von Teuschnitz werden.Foto: Archiv

CSU-Mitglied Susanne Daum hat am Mittwoch mitgeteilt, als unabhängige Kandidatin für den Bürgermeisterposten in Teuschnitz kandidieren zu wollen. Damit wird sie unter anderem gegen den nominierten CSU-Bewerber Stephanus Neubauer antreten.

Erst vor wenigen Tagen hat die CSU in Teuschnitz mit Stephanus Neubauer ihren Bürgermeisterkandidaten für die Wahl im März 2020 gekürt. Mit 16 von 19 abgegebenen Stimmen hat er in der Nominierungsversammlung zwar nicht die volle Rückendeckung seitens des Ortsverbandes erhalten, aber zumindest hat er eine breite Mehrheit hinter sich. Doch nun bekommt Neubauer aus den eigenen Reihen Konkurrenz. Mit Susanne Daum wirft nämlich eine weitere Bewerberin ihren Hut in den Ring - als unabhängige Kandidatin. Das Bemerkenswerte daran: Susanne Daum ist nicht nur CSU-Mitglied, sondern darüber hinaus stellvertretende Kreisvorsitzende.

"Ich bin durchaus der Überzeugung, dass ich für das Bürgermeisteramt geeignet bin", erklärte sie am Mittwochabend am Telefon. Dabei ließ sie auch durchklingen, dass sie mit der Entscheidung innerhalb der Teuschnitzer CSU nicht zufrieden gewesen sei. Demnach habe man sich dort frühzeitig auf Neubauer verständigt, ohne weitere Alternativen ernsthaft zuzulassen.

Positive Gespräche

Ihre Entscheidung sei in den vergangenen Wochen nach positiven Gesprächen mit ihrer Familie, aber auch mit Teilen der Bevölkerung gereift. "Ich finde, das ist eine spannende Herausforderung." Und genau dieser wolle sie sich stellen. Ob sie eine eigene Liste zur Wahl stellen wird, ist noch unklar. "Mitstreiter habe ich bereits. Aber wie das am Ende aussehen wird, das wird sich in nächster Zeit entwickeln."

Bewusst sei ihr, dass ihre CSU-Mitgliedschaft "jetzt erstmal ruhen" müsse. Inwieweit dies Auswirkungen auf ihre Funktion als stellvertretende Kreisvorsitzende haben wird, ist unklar. Das Wort Rücktritt wollte sie jedenfalls nicht in den Mund nehmen. Zudem werde sie an ihrer Kandidatur auf der Kreistagsliste der CSU festhalten. "Den Kreisvorsitzenden Jürgen Baumgärtner habe ich darüber informiert."

Dieser zeigte sich relativ entspannt. "Aus menschlicher Sicht ist der Schritt von Susanne Daum zu verstehen", betonte Baumgärtner, der Daum als kompetent und geschätztes Mitglied des CSU-Kreisvorstandes bezeichnete. An ihrer Kandidatur auf der Kreistagsliste gebe es auch deshalb nichts zu rütteln. Wie der ganze Vorgang zu bewerten ist, wie es dazu kommen konnte und welche Konsequenzen dies nach sich ziehen wird, das will Baumgärtner mit den zuständigen CSU-Gremien diskutieren.

Vermutlich wird es nicht bei diesen beiden Kandidaten bleiben. Neben Neubauer und Daum könnte auch Christof Körner als unabhängiger Bewerber zur Wahl stehen. Und auch die SPD wird vermutlich einen Kandidaten beziehungsweise eine Kandidatin stellen.