Erhebliche Verstöße: Brechen in Marktrodach schlechte Zeiten für Raser an?
Autor: Veronika Schadeck
Marktrodach, Dienstag, 22. Januar 2019
Marktrodach denkt über die Einführung einer kommunalen Verkehrsüberwachung nach. Bei Messungen waren teils erhebliche Verstöße zutage getreten.
Die Gemeinde Marktrodach will etwas für die Verkehrssicherheit tun. Die Gefährdung von Fußgängern soll innerorts minimiert, der Verkehr künftig langsamer fließen. Darüber waren sich am Montagabend die Mandatsträger in der Gemeinderatssitzung einig.
Weil der Polizei aber Personal fehlt, trägt sich die Gemeinde mit dem Gedanken, im Rahmen einer kommunalen Verkehrsüberwachung selbst Kontrollen durchzuführen. An gewissen bekannten Schwerpunkten sollen die Einhaltung der innerörtlichen Geschwindigkeit gemessen und Verstöße geahndet werden. Das Ganze soll dem Schutz der übrigen Verkehrsteilnehmer dienen.
Entscheidung vertagt
Um dies zu realisieren, strebt Marktrodach eine Zweckvereinbarung mit Zapfendorf an. Die endgültige Entscheidung wird aber erst in einer der nächsten Sitzungen getroffen.
Der Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft für Kriminalprävention und Verkehrssicherheit, Martin Bischof, machte deutlich, dass in Marktrodach an einigen Stellen durchaus Handlungsbedarf besteht. Dies hätten Testmessungen ergeben.
Ein Schwerpunkt ist auf der Bundesstraße 173 im Bereich Tankstelle Holzmann/Einfahrt Dennewill. Rund 12 000 Fahrzeuge wurden dort im November 2018 gezählt - an einem Tag. Dabei gab es 4457 Geschwindigkeitsüberschreitungen, mancher Verkehrsteilnehmer hatte mehr als 100 Sachen auf dem Tacho. Kurz vor dem Jahreswechsel ist es dort zu einem schweren Unfall gekommen, als ein Fußgänger von einem VW-Bus erfasst wurde.
70 Prozent fuhren zu schnell
In Zeyern wurde auf der Höhe des Gewerbebetriebs Stöhr rund 10 500 Fahrzeuge gezählt. Über 2100 Fahrzeuge hielten sich dort nicht an Tempo 50. Viele Raser waren auch in Großvichtach/Langendorf und in der Kreuzbergstraße/Anwesen 15 unterwegs. Hier sind 30 Stundenkilometer erlaubt. Die Verstoßquote lag bei 70, 2 Prozent.
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