Bei den Blues-Tagen in Schmölz ging es richtig rund

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Von Kalifornien nach Schmölz: Jeff Espinoza aus Los Angeles am Freitag im Zelt.
Von Kalifornien nach Schmölz: Jeff Espinoza aus Los Angeles am Freitag im Zelt.
 
Auch die Italiener haben den Blues. Jimi Barbiani (links) und Gianni Massarotto rocken mit ihrer Band die Jubiläums-Blues Tage.
Auch die Italiener haben den Blues. Jimi Barbiani (links) und Gianni Massarotto rocken mit ihrer Band die Jubiläums-Blues Tage.
 
Das John Henry Orchestra Fotos: Norbert Neugebauer
Das John Henry Orchestra  Fotos: Norbert Neugebauer
 
John Henry Orchestra
John Henry Orchestra
 
 
John Henry Orchstra
John Henry Orchstra
 
Session am Samstag
Session am Samstag
 
John Henry Orchestra
John Henry Orchestra
 
 
Session am Samstag
Session am Samstag
 
 
Jimi Barbiani Band
Jimi Barbiani Band
 
 
Jimi Barbiani Band
Jimi Barbiani Band
 
 
Jimi Barbiani Band
Jimi Barbiani Band
 
Marcos Coll aus Spanien ist an der Mundharmonika ein Ass, das alle Tricks auf dem Instrument kennt.
Marcos Coll aus Spanien ist an der Mundharmonika ein Ass, das alle Tricks auf dem Instrument kennt.
 
Drummer der Marcos Coll Band
Drummer der Marcos Coll Band
 
 
Marcos Coll Band
Marcos Coll Band
 
 
Session am Samstag
Session am Samstag
 
Jimi Barbiani Band
Jimi Barbiani Band
 
Gene Taylor
Gene Taylor
 
Jimi Barbiani Band
Jimi Barbiani Band
 
Jam Session
Jam Session
 
 
 

Die Jubiläums-Blues-Tage in Schmölz begannen eher verhalten. Erst am Samstag ging's richtig rund im Zelt am Schloss. Eine Allstar-Truppe machte den zweiten Tag zu einem Highlight.

"Touched bei Blues" - das diesjährige Motto der 20. Schmölzer Blues Tage war durchaus unterschiedlich zu interpretieren. Nach einem eher schwachen Auftakt-Freitag kam das Festival mit internationaler Besetzung erst am Samstag so richtig auf Jubiläumstouren.

Die Veranstalter hatten ihren "Blues" wegen der nicht gerade üppigen Besucherzahl am ersten Abend, die gegenüber früheren Jahren deutlich niedriger lag. Aber auch die Fans, darunter ein Großteil von treuen Stammgästen, die seit Jahren extra anreisen und im Küpser Ortsteil übernachten, waren geteilter Meinung über die Gestaltung des Freitags.


Dampf und Groove

Zwar konnte die John Henry Band aus Belgien als Opener die in der Festivals-Werbung verteilten Vorschuss-Lorbeeren zunächst auch durchaus rechtfertigen. Das Duo, das seine Meldodieinstrumente und Leadvocals mit Bass und einer ganzen Reihe von fußbedienten Rhythmusinstrumenten unterzimmerte, sorgte für ordentlich Dampf und Groove auf der Bühne. Allerdings mutierte die von nur wenigen eigenen Songs unterstützte Cover-Setliste dann spätestens im zweiten Teil zur gefälligen, psychedelisch angehauchten Sixties-Oldies-Runde. Das brachte zwar immer noch gut Party-Spaß und fröhliche Stimmung, war auf Dauer bei über zwei Stunden Spielzeit doch zu wenig für das anspruchsvollere Klientel von echten Blues-Fans.


Der zweite Headliner

Mit dem Boogie-Woogie-Keyboards des zweiten Headliners von Gene Taylor, der mit Red House als Backing-Band angetreten war, versprach das Programm dann Abwechslung. Die gab es auch, der Kalifornier croonte und klimperte im swingenden Stil eines Fats Domino oder lieferte mit dem Gitarrenduo Jeff Espinoza/Francisco Simón ein munteres Set aus relaxten Westcoast- und Jump-Blues ab. Allerdings kam dabei das offenbar nicht standardmäßig dazugehörige Rhythmusteam kaum mit, was dem Frontmann zusehends die Laune verdarb. Dazu kam auch, dass der Sound bandseits nicht abgestimmt war. Schade, Gene Taylor & Co. hätten unter anderen Umständen wohl einen besseren Eindruck in Schmölz hinterlassen.


Die Stimmung war gedrückt

Am Samstag war dann anfangs die Stimmung bei den Veranstaltern recht gedrückt, weswegen Uwe Angermüller sogar den Fortbestand der Blues Tage von der Bühne herab in Frage stellte. Allerdings änderte sich das dann im Lauf des Abends mit einem sich immer mehr füllenden Zelt und den beiden hervorragenden Bands des zweiten Billings bei nun klasse Soundmischung.


Ein Mundharmonika-Ass

Das spanische Mundharmonika-Ass Marcos Coll, nach 2004 zum zweiten Mal Festival-Gast, ließ die Fans schnell auf Hochtouren kommen. In seiner Band passte alles, zumal er mit dem Drummer Rico McClarrin einen charismatischen Sänger an Bord hatte, der bei erdigen Howlin' Wolf-Nummern, krachenden ZZ Top-Stücken oder souligen Otis Redding-Hits gleichermaßen überzeugte. Die Liebhaber satten Blues Rocks kamen bei der Jimi Barbiani Band aus Italien voll auf ihre Kosten. Der Bandchef erwies sich als moderner Saitenhexer, der sich dabei jedoch immer als echter Teamplayer präsentierte. Denn an seiner Seite hatte er auch zwei Kollegen, die ihm in nichts nachstanden. Sein junger Sänger überzeugte nicht nur mit fulminanter Stimme, sondern auch als echter Poser. Und mit Gianni Massarutto hatte er einen weiteren Harp-Player als Gast dabei, mit dem er sich ausgiebige Duelle lieferte.


Begeisternder Set

Am Ende ihres begeisternden Sets luden die Italiener noch die niederländischen Kollegen von The Blue Clay (die Sonntags-Band) auf die Bühne ein. Mit einer nochmals gut einstündigen Zugabe aus hauptsächlich Jimi Hendrix- und Led Zeppelin-Nummern machte die Allstar-Truppe den zweiten Tag dann endgültig zu einem Highlight der bisherigen 20. Blues Tage in Schmölz. Was Uwe Angermüller und seinen Partner Thomas Karger wohl doch hoffnungsfroh an die "21." denken lässt. Mit dem "Blues Frühschoppen" klang am Sonntag das Festival am Schloss aus.