Rund zweieinhalb Monate haben Arbeiter den maroden Treppenaufgang vom Marienplatz in die Obere Stadt saniert. Jetzt ist die Treppe bald fertig.
Optisch kann die sanierte Treppe am Marienplatz in Kronach schon einmal überzeugen: Treppenstufen aus hellem Granitstein und ein glänzendes Metallgeländer fügen sich in das Stadtbild ein. Wie fußgängerfreundlich die neue Treppenanlage tatsächlich ist, können die Kronacher wahrscheinlich schon ab Ende nächster Woche herausfinden.
Die Arbeiten an der Treppe liegen in den letzten Zügen. "Ende nächster Woche sind wir definitiv fertig", sagt Jochen Löffler, der technische Leiter der Stadtwerke Kronach. Damit liegen die Arbeiten voll im Zeitplan, Ende September sollte die Treppenanlage ursprünglich wieder begehbar sein.
Im Moment verdecken zwar noch Bauzäune die neuen Treppen, wer genau hinsieht, kann aber schon einen Blick auf das neue Werk werfen, das sich in dezenten Grautönen präsentiert. Am Freitag montierten Bauarbeiter noch eine LED-Beleuchtung am Handlauf der Treppengeländer. Diese weist bei Dunkelheit den richtigen Weg und sorgt so für einen unfallfreien Aufstieg. "Diese Lichter schalten sich zeitgleich mit der Straßenbeleuchtung ein", erklärt Christopher Hannweber, der am Treppengeländer arbeitet. An der untersten Stufe der Treppenläufe ist eine weiße Leiteinrichtung eingemauert, die Fußgänger auf die Treppen hinweisen soll.
Gebaut wird seit Juli
Seit Mitte Juli mussten Passanten, die vom Marienplatz in die Obere Stadt wollten, einen kleinen Umweg laufen. Denn: Beide Abschnitte des alten Treppenaufgangs wurden erst abgerissen und dann durch einen Neubau ersetzt. Passanten, die vom Marienplatz hoch zur Stadtpfarrkirche St. Johannes oder zum Melchior-Otto-Platz wollten, mussten einen Umweg über den Strauer Torweg oder alternativ über die Schwedenstraße durch das Bamberger Tor nehmen.
Die ursprünglich veranschlagten Kosten in Höhe von 240 000 Euro sind konstant geblieben. Aus dem Bund-Länder-Städtebauprogramm kommen Fördergelder hinzu. Im Zuge der Bauarbeiten mussten die Fundamente neu hergestellt und die Sandsteinpfeiler saniert werden. Die Treppenläufe wurden dagegen komplett neu gebaut, wie Löffler berichtet. Eine Stahlkonstruktion dient dabei als Unterbau, darauf wurden die neuen Treppenstufen aus Granitstein gesetzt.
Beim Rückbau der alten Treppe hatten die Arbeiter bemerkt, dass sich hinter der Sandstein-Mauer eine massive Stahlbeton-Konstruktion verbirgt. Dafür konnte schnell eine Lösung gefunden werden.
Hmm. Bauanträge werden abgelehnt, weil ein zusätzliches Stockwerk das Stadtbild verschandel würde, und dann wird an der historischen Stadtmauer die Steintreppe durch so ein Stahlding ersetzt. Naja, Kronach halt.