Für die Sanierung des Freizeit- und Tourismuszentrums "Am Rennsteig" und dessen Außenanlagen bekommt die Gemeinde 2,5 Millionen Euro.
Die Gemeinde Steinbach am Wald ist finanziell und wirtschaftlich in einer guten Lage. Eine Herausforderung ist, wie bei allen anderen Gemeinden, die zur Frankenwaldgruppe gehören, die Wasserversorgung. Deshalb war auch der neue Vorsitzende des Wasserzweckverbandes, Jürgen Baumgärtner, zu Gast bei der Bürgerversammlung in der Turnhalle in Kehlbach. Dieser meinte: "Weitermachen wie bisher geht nicht." Der von einem Büro errechnete Investitionsstau in Höhe von 65 Millionen Euro könne nicht allein von den Wasserverbrauchern getragen werden. "Wenn wir so weitermachen, werden auf die einzelnen Haushalte Kosten in einer Größenordnung von 20 000 Euro und ein Wasserpreis von 9,80 Euro zukommen.
Das wollen wir nicht und müssen deshalb jetzt gezielt gegensteuern", so Baumgärtner.
Die Frankenwaldgruppe ist in Bayern der Verband mit der größten Schieflage, deshalb müssten die politisch Verantwortlichen jetzt auch handeln. Der Freistaat habe unter bestimmten Voraussetzungen auch schon konkrete Hilfen zugesagt. Zum einen erhalte man nach der Kooperation mit der FWO sieben Millionen Zuschuss, weiterhin könne man mit der Härtefallregelung, die im kommenden Jahr in Kraft tritt, rechnen.
Gemeinderat entscheidet
Die Kosten mittragen müssen auch die am Zweckverband beteiligten Städte und Gemeinden. Ob diese die Beträge wiederum auf die Verbraucher umlegen oder über ihren Haushalt finanzieren, müsse jede Kommune selbst entscheiden.
Eine Entscheidung darüber werde der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung treffen, meinte Bürgermeister Klaus Löffler. Er ging auch auf die zwei unterschiedlichen Wasserpreise in einer Gemeinde ein, was nach Auskunft des Bayerischen Gemeindetags und der Rechtsaufsicht so in Ordnung ist. Rechtlich ist ein Einheitspreis nicht möglich, stellten beide Stellen unabhängig voneinander fest. Klaus Löffler bezeichnete die Sanierung mit der damit verbundenen Finanzierung als "Herkulesaufgabe" für seine Gemeinde. Anteilsmäßig müsste Steinbach am Wald für jede in der Frankenwaldgruppe investierte Million etwa 250 000 Euro dazuzahlen, so Löffler. Er sei dem Landtagsabgeordneten Baumgärtner dankbar, dass dieser den Vorsitz in einer schwierigen Zeit übernommen habe und konkrete Perspektiven aufzeichne.
Ebenso dankte der Bürgermeister der FWO mit Verbandsvorsitzendem Heinz Köhler und Verbandsdirektor Markus Rauh an der Spitze für das Engagement. "Ohne die Kooperation mit dem starken Partner FWO wäre es nicht möglich, die Zuschüsse zu generieren", meinte Löffler. Er verwies auch darauf, dass die Gemeinde Steinbach am Wald ihre Hausaufgaben in den vergangenen Jahren gemacht und zusammen mit der Sanierung von zahlreichen Ortsstraßen auch Wasser- und Abwasserleitungen erneuert habe. "Der Investitionsstau im Ortsnetz ist in Steinbach nicht so groß wie anderswo", meinte der Bürgermeister. In seinem Rechenschaftsbericht ging Klaus Löffler zunächst auf die Einwohnerentwicklung ein. Hier sei der rückläufige Trend der vergangenen Jahre gestoppt worden und es konnte wieder ein Zuwachs verzeichnet werden.
Durch eine sparsame Haushaltsführung in den vergangenen Jahren habe man die Schulden drastisch zurückfahren können. So wurden seit dem Jahr 2002 knapp fünf Millionen Euro getilgt, damit liegen die derzeitigen Verpflichtungen bei knapp zwei Millionen Euro. Die Leistungsbilanz werde sicherlich fortgesetzt werden können, zumal man ja mitten im Breitbandausbau sei und dadurch weitere Möglichkeiten der Erschließung habe. Über einen entsprechenden Förderbescheid habe man sich vor Kurzen freuen können, informierte der Bürgermeister. Planer Peter Lauer vom Büro Lauer und Lebok stellte die sechs Millionen teure Generalsanierung und Erweiterung des Freizeit- und Tourismuszentrums "Am Rennsteig" vor. Neben den Mitteln dafür, man erwartet rund 2,5 Millionen Euro, werden auch die Außenanlagen bezuschusst, informierte Bürgermeister Klaus Löffler über die neueste Entwicklung.