Die Gefahr für das Jugendheim und die Grabstätten in Wallenfels ist gebannt: Die Stützmauer wurde durch Säulen und Metallverstrebungen gesichert.
Ein großes Vergelt's Gott gen Himmel und in Richtung des Architekten Kersten Schöttner und der bauausführenden Firma Schmittnägel Bau richteten Pater Jan Poja und Bürgermeister Jens Korn bei der Besichtigung mit der Reporterin. Die Gefahr für das Jugendheim unterhalb der Stützmauer und die angrenzenden Grabstätten ist mit der Sicherung durch Säulen und Metallverstrebungen gebannt. Wie Christian Schmittnägel von Schmittnägel Bau berichtete, seien die Arbeiten sehr anspruchsvoll gewesen.
"Gott sei Dank ist nichts passiert"
Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten konnte von normalen Bauarbeiten keine Rede sein. Allein schon die Zufahrt über den oberen Eingang zum Friedhof war eine Herausforderung. Die Arbeit mit den technischen Geräten war aufgrund der extremen Hanglage und der Platznot sehr eingeschränkt.
Die benötigten Materialien habe man mühsam mit dem Radlader liefern lassen müssen. "Allein für die Stützpfeiler musste in 20 Teilabschnitten betoniert werden, da die Mauer ja gestützt bleiben musste und so nur Stück für Stück gearbeitet werden konnte", erklärte Architekt Kersten Schöttner. Für Christian Schmittnägel war die Tatsache wichtig, dass bei den gesamten Bauarbeiten, die nun kurz vor dem Abschluss stehen, Personen oder Materialien keinen Schaden genommen haben. "Gott sei Dank ist nichts passiert, auch wenn die Arbeiten manchmal schon schwierig und teilweise gefährlich waren", so der Juniorchef von Schmittnägel Bau.
Um diese gesamte Maßnahme durchführen zu können, musste ein Streifen Grund von circa vier Metern unterhalb der alten Mauer von den Grundstückseigentümern aufgekauft werden. "Hier gab es keine Schwierigkeiten", wie Bürgermeister Jens Korn versicherte.
Auch Pfarrpfründe waren betroffen und auch hier wurde eine Lösung gefunden. Pater Poja ist froh, dass so schnell gehandelt wurde. "Es wäre schlimm gewesen, wenn die Mauer und der ganze Hang abgerutscht wären", war sich der Priester der Gefahr bewusst. In diesem Zusammenhang dankte Bürgermeister Korn den Anwohnern für ihr Verständnis und das Einverständnis, dass die Baumaßnahmen auf ihrem Grund durchgeführt werden konnten. Ein ganz besonderer Dank galt auch den Inhabern der Grabstätten, die monatelang mit der Pflege und dem Besuch der Gräber eingeschränkt waren. Doch Korn sagte auch Dank an die Firma Schmittnägel Bau, die bei den schwierigen Arbeiten immer den Sinn für Pietät gewahrt habe. Die gesamte Maßnahme zur Sanierung der Stützmauer im Friedhof
Wallenfels wird sich auf knapp 130 000 Euro belaufen.
Blick in die Vergangenheit und ein Glücksfall
Hinweise Bereits im April 2015 kamen Hinweise von Wallenfelser Bürgern, dass sich die Mauer hinter dem Jugendheim stark nach außen neige. Nach einer Begehung des Bauausschusses stellte sich heraus, dass bei einer Mauerhöhe von zwei Metern eine Neigung bis zu 30 cm vorhanden war. Die Gefahr, dass die Mauer dem Eigendruck nicht mehr lange standhalten würde, war so akut, dass Architekt Kersten Schöttner und ein Statiker hinzugezogen wurden, die sofort Sicherungsmaßnahmen anordneten. Es wurde eine Notsicherung von den Mitarbeitern des Bauhofes angebracht und das Jugendheim vorübergehend geschlossen.
Voruntersuchungen, Bodengutachten und verschiedene Lösungsansätze wurden von Architekten und Statikern ausgearbeitet und dem Stadtrat vorgelegt.
Bauausschuss Nachdem sich der Bauausschuss am 1. 10. 2015 ein Bild gemacht hatte, wurde eine der vier Varianten in die Tat umgesetzt. Hierbei bleibt die alte Mauer bestehen, auf der Hangseite entstanden Stahlbetonstützpfeiler, die durch Querriegel aus Stahl mit der bestehenden Mauer verbunden sind. Nach oben hin wird eine Abdeckung als gerader, flacher Abschluss angebracht, worauf der Stabgitterzaun als Absturzsicherung verankert wird.
Bürgermeister "Diese Variante ersparte eine Umbettung von etwa 30 Gräbern. Sie war zwar nicht die einfachste Lösung, aber die Beste für alle Beteiligten", bekräftigte Bürgermeister Jens Korn. Es sei ein Glücksfall, dass bei diesem Projekt zwei ortsansässige Unternehmer Hand in Hand arbeiten. Sie kennen das Terrain und wissen um die Schwierigkeiten des Terrassenfriedhofs oberhalb der Pfarrkirche "St. Thomas".
sd