Altes Rathaus in Steinwiesen wird Leitprojekt

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Das Alte Rathaus wurde einstimmig zum kommunalen Leitprojekt bestimmt. Foto: Susanne Deuerling
Das Alte Rathaus wurde einstimmig zum kommunalen Leitprojekt bestimmt. Foto: Susanne Deuerling
Dieses alte leer stehende Gebäude wird dem neuen Gemeinschaftshaus in Schlegelshaid weichen. Foto: Susanne Deuerling
Dieses alte leer stehende Gebäude wird dem neuen Gemeinschaftshaus in Schlegelshaid weichen. Foto: Susanne Deuerling
 

Steinwiesen will mit einer kommunalen Maßnahme die Ortssanierung voranbringen. Für private Projekte ist betreutes Wohnen als Nutzung im Gespräch.

Michael Günter von der DSK (Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft) stellte im Marktgemeinderat eine Vorauswahl der Leitprojekte vor, die von der DSK und der Hochschule Coburg erarbeitet worden sind. Als Ziel müsse vor Augen stehen, dass ein kommunales Projekt und ein privates Projekt zum Tragen kommen, damit die Bevölkerung auch sieht, dass sich etwas bewegt. Als kommunales Projekt wurde vom Gremium einstimmig beschlossen, das "Alte Rathaus" anzupacken. Hier sind die Lage und die Bausubstanz gut, im Inneren muss jedoch erheblich modernisiert werden.


Für Wohnzwecke weiter geeignet

Günter erklärte, dass das Haus nach dem anstehenden Umbau für Wohnungen durchaus noch geeignet ist. Für die Fraktionsvorsitzenden Jürgen Eckert (CSU) und Jürgen Deuerling (SPD) stand das Alte Rathaus ganz oben auf der Prioritätenliste der Leitprojekte.
Es soll nun schnellstens geprüft werden, was realisierbar wäre, mit den Mietern muss gesprochen und über Fördermaßnahmen informiert werden.

"Die Bevölkerung will sehen, dass etwas passiert", betonte Jürgen Deuerling (SPD). Dies sah der Zweite Bürgermeister Bruno Beierlorzer (CSU) genauso, es müsse die Bereitschaft kundgetan werden, dass die Gemeinde etwas nach vorne bringen will. Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) betonte, dass nach diesem Beschluss jetzt das Stadtumbaumangement gefordert ist, und Richard Rauh (SPD) sagte, dass es richtig sei, dort anzufangen, wo man als Gemeinde Einfluss hat, bei den gemeindlichen Häusern. "Wir sollten wirklich ein paar Mark in die Hand nehmen, um ein Konzept erstellen zu lassen", betonte Rauh.

Im Bereich der privaten Nutzung stand für Michael Günter (DSK) das betreute Wohnen im Vordergrund. Hier wären die Objekte "Schlecker" (Kronacher Str. 10) und Nordhalbener Str. 56 (ehemaliges Bierstübla) geeignet und die Eigentümer hätten auch Mitwirkungsbereitschaft signalisiert. Es müsse jedoch ein vernünftiger Partner im sozialen Bereich gefunden werden (Caritas, BRK usw.). Die Joseph-Stiftung wäre hier durchaus denkbar. "Ohne Investor und kompetenten Partner geht das nicht. Aber die Objekte wären hierfür gut geeignet", waren sich Michael Günter und Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) einig.

Michael Günter informierte auch über die geplante Immobilienbörse, bei der alle Häuser und Grundstücke digital erfasst werden, vor allem natürlich die Leerstände, und in einer Datenbank alle Informationen gespeichert werden können. Auf Rückfrage aus dem Gemeinderat bezüglich des Datenschutzes, sagte Günter, dass dies natürlich nur mit Einwilligung der Eigentümer geschieht und der Zugriff entweder gar nicht, nur für die Gemeindeverwaltung oder öffentlich geschehen kann, je nach Einwilligung. Eine Vernetzung mit öffentlich zugänglichen Immobilienseiten im Internet wäre hierbei eine sinnvolle Angelegenheit.

In diesem Zusammenhang wurde das Sanierungsgebiet in Steinwiesen angesprochen. Dies wurde bereits vor Jahren festgelegt und zu Voruntersuchungen bei den ISEK-Erhebungen herangezogen. Es wurde nun einstimmig vom Gemeinderat beschlossen, das Sanierungsgebiet zu erweitern und hier Vorbereitende Untersuchungen durchzuführen. Damit könnten auch private Sanierungsmaßnahmen mit dem kommunalen Förderprogramm gefördert werden, die momentan außerhalb des vorhandenen Sanierungsgebietes liegen.

Michael Günter sagte auch, dass die Bürger immer wieder informiert werden sollten, was bei Sanierungsmaßnahmen auch steuerlich gefördert werden kann, Informationen gibt es im Rathaus und in den aufgelegten Förderfibeln.


Regierung entscheidet

Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) informierte über drei Anträge über private Sanierungsmaßnahmen. Die Anträge wurden vom Gremium befürwortet und werden nun an die Verwaltung im Rathaus Wallenfels weitergeleitet, von dort wird der Förderantrag an die Regierung von Oberfranken gestellt. "Von unserer Seite bestehen keine Einwände, nun muss die Regierung entscheiden, ob die Förderung über das kommunale Förderprogramm genehmigt wird oder nicht", betonte Zweiter Bürgermeister Bruno Beierlorzer (CSU).


Beim Abriss sind Eigenleistungen möglich

Bei einer Besprechung der Gemeinde mit dem Architekturbüro Schöttner und Vertretern der Dorfgemeinschaft Schlegelshaid waren die Änderungen der vorläufigen Pläne für das Gemeindehaus diskutiert und festgelegt worden. Es soll nun schnellstens eine neue Kostenplanung erstellt werden. Der Abriss des alten Gebäudes stellt eine gesonderte Maßnahme dar, hier können Eigenleistungen erbracht werden.

Der Vorplatz wird eine Maßnahme der Teilnehmergemeinschaft sein, ebenfalls die Möblierung und alle beweglichen Gegenstände, da diese nicht gefördert werden. Der Markt Steinwiesen wird hier unterstützend tätig sein. Die Unterhaltung des Gemeinschaftshauses ist ausschließlich Sache der Dorfgemeinschaft. Mitte Juni wird eine Informationsveranstaltung im Jugendheim Neuengrün stattfinden, wo die Planung und die weitere Vorgehensweise vorgestellt wird.

Die Regierung hat die Genehmigung erteilt, im kommenden Schuljahr 2016/2017 für die Grundschule Steinwiesen eine offene Ganztagesschule einzurichten, wenn die Nachfrage hierfür da ist. Es besteht somit die Möglichkeit der Betreuung von Montag bis Donnerstag bis 16 Uhr. Neben dem kostenpflichtigen Mittagessen sind an jedem Betreuungstag eine verlässliche Hausaufgabenbetreuung und verschiedene Freizeitangebote vorgesehen.

Voraussetzung für die Anmeldung ist, dass die Schüler und Schülerinnen für mindestens zwei Nachmittage angemeldet sind, die Anmeldung ist für das ganze Schuljahr verbindlich. Es besteht die Möglichkeit, für Freitag bis 15 Uhr ein Zusatzangebot einzurichten. Dies setzt eine Mindesteilnehmerzahl von 10 voraus und ist kostenpflichtig (ca. 25 Euro/Monat). Die Betreuung erfolgt durch den Caritasverband, der bereits bisher die Mittagsbetreuung organisiert hat.