Ausnahmezustand in Au: Die "Schürzenjäger" gaben sich beim 125. Jubiläum der Feuerwehr Au am Samstagabend im Festzelt die Ehre. Sie entfachten ein grandioses Feuerwerk der Musik. Für die Fans gab es kein Halten.
Was passiert, wenn der Schlachtruf "Hey Mann!" erschallt? Richtig - dann ist "Schürzenjäger-Zeit"! Am Samstag kam die Kult-Band nach Au. Es wurde ein unvergessliches Erlebnis für die rund 1500 Fans aus den verschiedensten Regionen, die teilweise weite Anfahrtswege auf sich genommen hatten, um ihre Idole hautnah zu erleben. Wann und wo hat man schließlich schon mal die Gelegenheit, die Tiroler Jungs "vor der eigenen Haustüre" zu erleben? Natürlich in Au.
Die sympathischen sechs Vollblut-Musiker, die sich am Nachmittag bereits bei einem Empfang ins goldene Buch der Marktgemeinde Küps eingetragen hatten, präsentierten sich so - wie ihre Fans sie lieben: bestens gelaunt, bodenständig und ganz auf Augenhöhe mit ihrem Publikum.
Dass sie sich in Au wohlfühlten, war offensichtlich - ebenso wie ihr Spaß am gemeinsamen Musizieren. Bandleader Alfred Eberharter jun. am Schlagzeug, der charismatische Sänger Stevy Wilhelm, die Gitarristen Georg Daviotis und Johannes Hintersteiner, Bassist Andreas Marberger und Ziacha-Spieler Alfred Eberharter sen. - Sie alle gaben gleich von Beginn an musikalisches Vollgas.
Zu hören waren natürlich viel vertraute Klänge, die Melodien großer Hits und Erfolge aus der alten, legendären "Zillertaler Schürzenjäger"-Zeit wie beispielsweise "Grüne Tannen", "Die Rebellion geht weiter" und natürlich auch "Sierra Madre".
Es waren Lieder mit eingehenden Texten über Herz, Schmerz, Heimat, Natur und Bergwelt und natürlich die Liebe. Doch die neuen "Schürzenjäger" kamen auch mit Rockelementen - wie "Rock' Roll aus Tirol" oder "Laut", melodischen Balladen wie "Mein Brief an dich" oder "Du warst, du bist, du bleibst" sowie Country-Klängen wie "Irgendwann" daher.
Die Alpen-Rock-Legende macht eben ihr ganz eigene Art der Musik - ein taufrischer Mix aus Tradition und Moderne, aus moderner Volksmusik, Rock, Country und Blues. Die Begeisterung kannte keine Grenzen. Für die Fans gab es kein Halten mehr. Von Beginn an "erstürmten" die Fläche vor der Bühne, um ihren Idolen nahe zu sein.
Ruhig war die Kulisse des pinkfarbenen Schürzenjäger-Adlers in brennenden Flammen. In verschiedene Farben wurden sie entsprechend der Atmosphäre der jeweiligen Musikstücke getaucht. Alle Stücke wurden bejubelt. Den Refrain zu vielen Liedern kannten die meisten Besucher.
Es wurde mitgesungen, geschunkelt, getanzt und im Rhythmus applaudiert. Begeisterte Rufe drangen durch die Menge. Fan-Banner von Fan-Clubs wurden in die Luft gehalten ebenso wie Leuchtstäbe. Überall gab es strahlende Gesichter aller Generationen - von Kindern über junge Erwachsene bis hin zu Senioren.
Die Besucher kamen aus den Schwärmen gar nicht mehr heraus. "Sie sind heimatverbunden und sie singen Lieder aus dem richtigen und alltäglichen Leben, in denen man sich wiederfinden kann", antworteten viele auf die Frage, was ihnen an der Formation so gefällt.
Sie haben zweifelsohne Recht, wenn sie die Bodenständigkeit der sechs Musiker ansprechen Seit mehr als 40 Jahren prägen die "Schürzenjäger" beziehungsweise zuvor die "Zillertaler Schürzenjäger" die Musiklandschaft mit - doch von Starallüren keine Spur. Als sich die "Zillertaler Schürzenjäger" 2007 verabschiedeten, bedauerten viele Fans diesen Schritt. 34 Jahre lang standen Peter Steinlechner und Alfred Eberharter, die Gründer der Kultband, gemeinsam auf der Bühne. In dieser Zeit begeisterten sie ein Millionenpublikum mit ihrem ureigenen Stil.
Die Studioalben und eine Reihe von Hit-Kopplungen wurden insgesamt über zehn Millionen Mal verkauft.
Die zunächst sehr traditionell geprägte Musik wurde über die Jahre mit musikalischen Einflüssen aus den Bereichen Rock und Pop angereichert. Die Zahl der Bandmitglieder wuchs und der Name wurde auf den Begriff "Schürzenjäger" reduziert, denn längst kamen nicht mehr alle Mitglieder aus dem romantischen Tiroler Tal.
Zufrieden mit dem Besuch zeigten sich die Verantwortlichen von der Auer Wehr, die von rund 1500 verkauften Karten sprachen. Nach den "Schürzenjägern" startete die After Show Party mit DJ Manu.
Eingeläutet hatte den Abend die Classic-Rock-Coverband "The Rickies", die mit ihrer handgemachten Musik begeisterte. Bereits am Freitagabend hatten die "Midnight Ladies" mit einem abwechslungsreichen Showprogramm im Festzelt für ausgelassene Stimmung gesorgt.
Innerhalb kürzester Zeit schafften es die sechs Musikerinnen, sich an die Spitze der deutschen Showbands zu spielen . Ihr Auftritt in Au zeigte, warum dem so ist. Auch bei der After Show Party mit DJ Trulli war es "heiß" hergegangen.