Damit Plastiktüten aus allen Kitzinger Geschäften verschwinden, haben Stadtmarketingverein und Abfallberatung die Kampagne „Plastiktütenfrei. Kitzingen kann's“ gestartet.
Plastiktüten sind zwar praktisch und bequem, verursachen aber enorme Umweltprobleme. Wie kaum ein anderes Produkt, sind sie ein Symbol für die Wegwerfgesellschaft. Damit sie bald aus allen Kitzinger Geschäften verschwunden sind, haben der Stadtmarketingverein und die Abfallberatung vom Landratsamt am Montag beim Kitzinger „Bummeltag“ die Kampagne „Plastiktütenfrei. Kitzingen kann's“ gestartet.
Die meisten Lebensmittelhändler verlangen inzwischen für Plastiktüten Geld, einige verzichten sogar ganz darauf. Dies ist auch ein Grund, weshalb immer mehr Kunden im Supermarkt Mehrwegtragetaschen verwenden.
Beim Schuh- oder Kleiderkauf ist das meist anders. Im sogenannten „Non-Food-Bereich“ wird immer noch häufig zur Einweg-Plastiktüte gegriffen. Genau hier setzt die neue Kampagne an: „Wir möchten auf die Probleme hinweisen und Alternativen aufzeigen“, erklärte Abfallberater Harald Heinritz. In Gemeinschaftsarbeit haben Stadtmarketingverein und Kommunale Abfallberatung deshalb Papiertüten mit der Aufschrift „Plastiktütenfrei. Kitzingen kann's“ kreiert. An einem Infostand auf dem Marktplatz wurden sie an die Besucher verteilt.
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„Wir möchten auf die Probleme hinweisen und Alternativen aufzeigen.“
Harald Heinritz Abfallberater am Landratsamt
Als optisches „Mahnmal“ hatten die Mitarbeiter der Abfallberatung neben dem Infostand einen großen Müllwürfel aus Plastiktüten aufgebaut. Er demonstrierte, wieviel Müll durch die Plastiktüten im Landkreis täglich anfällt. In Deutschland verbraucht jeder Bundesbürger pro Jahr durchschnittlich 64 Einwegtüten. Bei 90 000 Einwohnern fallen im Landkreis Kitzingen damit rein rechnerisch 5,76 Millionen Tüten im Jahr und 15 780 Tüten pro Tag an. Würde man alle Tüten aneinander legen, ergäbe das eine Strecke von knapp 2000 Kilometern – was der Entfernung von Kitzingen nach Lissabon entspricht.
Bereits jetzt bieten viele Kitzinger Geschäfte als umweltfreundliche Transportmöglichkeit Papiertüten an. Dies war an einer großen Wäscheleine zu sehen, die am Marktplatz aufgehängt und mit zahlreichen Einkaufstüten bestückt war.
Durch die neue Aktion möchten Stadtmarketingverein und Abfallberatung den Umstieg auf Papiertüten noch mehr fördern. Rund 4000 Papiertüten wurden in den vergangenen Tagen zusammen mit Info-Flyern kostenlos an die Kitzinger Geschäfte verteilt. Wie Sachgebietsleiter Philipp Kuhn von der Kommunalen Abfallwirtschaft erläuterte, gibt es die Tüten in verschiedenen Größen und Qualitäten – je nach Bedarf. Auf Wunsch können sie von den Einzelhändlern auch individuell gestaltet werden.
Am Montag beim „Bummeltag“ versuchten die Abfallberater vor allem die Bürger für die Probleme, die Plastiktüten mit sich bringen, zu sensibilisieren. Zugleich wollten sie dazu animieren, künftig auch beim Einkauf in „Non-Food-Läden“ wie etwa in der Apotheke, Buchhandlung oder Modeboutique auf Einweg-Plastiktüten zu verzichten. Darüber hinaus informierten sie die Besucher, wie sie Müll vermeiden und die verschiedenen Arten von Müll fachgerecht entsorgen können. Dazu hatten sie jede Menge Infomaterial mitgebracht, das die Besucher kostenlos mit nach Hause nehmen konnten.
Vielleicht brächte es dem Umweltschutz mehr, wenn die gelben Säcke nicht nach Polen zum Verbrennen gefahren werden würden,.... ernsthaft, Papiertüten sind voll der Rückschritt in die Waldfreie Zeit, zeitlang hat Edeka, Norma, Netto und Co, große Tragetaschen, für eins zwei Euro im Angebot gehabt und die nehme ich seit Jahren zusätzlich zum Rucksack... Einen Abfallberater einstellen, der den Leuten ihren Willen aufzwingt, sowas halte ich hingegen für Überflüssig. Kann man seit Jahren nicht sogar wieder Öl aus Plastik gewinnen, baut halt sone Anlage?!