Wohnkonzepte für Possenheim

2 Min

In Possenheim soll Wohnraum geschaffen werden. Wie, das erklärte Bürgermeister Josef Mend bei der Bürgerversammlung. Außerdem sagte er, warum er davon ausgeht, dass die Straßen schlechter werden.

Nach der Vorstellung der Dorfchronik von Karl Hofmann und der Indienststellung des neuen Feuerwehrfahrzeuges war die Bürgerversammlung im Bürgerhaus die dritte größere Veranstaltung in Possenheim in kurzer Zeit. Dennoch konnte Bürgermeister Josef Mend rund 50 Bürger im großen Saal begrüßen.

Er stellte ein Wohnraumkonzept für das Dorf vor. Wie Mend betonte, wurde das Konzept ohne Rücksicht auf Eigentumsverhältnisse erstellt. In der Stadt und ihren Ortsteilen gehe es darum, Flächen zu sparen und die Innenbereiche zu verdichten, um Wohnraum zu schaffen.

Das Wohnraumkonzept umfasst derzeit vier Projekte, eines davon sei der ehemalige Gasthof Goldene Krone. Mit ihren Tanzräumen war der Gasthof früher Bestandteil des sozialen Lebens, heute steht das Baudenkmal leer. Die historische Bausubstanz gibt für eine Umnutzung den Rahmen vor. Vorhandene Deckenspiegel, Fensteranordnungen und hölzerne Treppen müssen erhalten werden.

Atelier- und Werkstattwohnung geplant

Das darauf ausgerichtete Umnutzungskonzept sehe daher vier Wohneinheiten vor, darunter neben den traditionellen Wohnformen eine Atelierwohnung und eine Werkstattwohnung. Im rückwärtigen Bereich können zusätzlich vier Wohnhäuser entstehen. Die Erschließung von bis zu zwölf Wohneinheiten kann von der Poststraße aus erfolgen.

Ein Alternativkonzept geht von acht Wohneinheiten aus, wenn etwa ein Dreiseithof gebildet wird. Die Erschließung würde vom Lindenbuck aus erfolgen. Der autofreie Wohnhof könne zum Spielen und Verweilen dienen. Mend unterstrich, dass das Vorhaben sicher kein Schnellschuss werde, zumal im Vordergrund der Erhalt des Denkmals stehe. Alles andere sei zunächst Wunschdenken.

Wohngebäude sollen außerdem auf dem Areal der ehemaligen Schule entstehen, für ein Mehrfamilienhaus sei der Standort wegen der steilen Böschung aber nicht geeignet.

Wohnraum auch in der Kirchstraße möglich

Eine weitere Möglichkeit der Wohnraumschaffung bietet sich am Eckgebäude unterhalb der Kirche im Anwesen Kirchstraße 3. Unter Erhalt des Einzeldenkmals könnten vorhandene Nebengebäude zu Bauplatzflächen zur Verfügung gestellt werden.

Im ISEK (integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) seien auch Entwicklungsziele für die Stadtteile enthalten, merkte der Bürgermeister an. In Possenheim sei dies die Förderung des Wohnstandortes durch Aktivierung der Leerstände in der Ortsmitte. Die Stadt will dadurch von der laufenden Neuausweisung von Baugebieten wegkommen, auch um Leerstände zu vermeiden.

Am Feuerwehrgerätehaus will die Stadt einen Hotspot installieren. Ein weiteres Vorhaben ist der Bau einer Abbiegespur an der B8. Bei der Deckenerneuerung war der Bereich zuletzt ausgespart worden. Da auf der ortsabgewandten Seite die Planung eines Gewerbegebietes vorgesehen ist, wird auch der Bau einer zusätzlichen Abbiegespur geprüft.

Straßen werden schlechter werden

Da keine Straßenausbaubeiträge mehr erhoben werden dürfen, beantragte die Stadt für den Stadtteil Birklingen Ersatz für entgangene Beiträge. In Possenheim hingegen waren die Bescheide bereits erteilt. In Härtefällen bot Mend an, in der Verwaltung vorzusprechen.

Er geht insgesamt von einer Verschlechterung von Straßenzustand und Straßenausbau aus, denn alleine der Stadt Iphofen fehlten so 2,8 Millionen Euro.

Die Zahl der Einwohner bezifferte Mend gleichbleibend mit 214 bei insgesamt 4664 in der Gesamtgemeinde.