Seit zehn Jahren haben Arbeitslose in Kitzingen einen Anlaufpunkt: Das ALF oder Arbeitslosenfrühstück.
Das Arbeitslosenfrühstück (ALF) im Bürgerzentrum in Kitzingen ist immer gut besucht. So voll besetzt wie beim Jubiläums-ALF am Mittwoch war es aber zuvor kaum. Die Sprecherin des Teams, Astrid Glos, erklärte in ihrer Begrüßung, dass das ALF für die Besucher eine Art zuhause darstelle, ein Zuhause wo Probleme und Nöte groß geschrieben und Hoffnung und Hilfe geboten werden.
ALF bedeute Gesprächsrunden, Rat und Unterstützung, das offene Ohr und im Gegenzug ganz viel Dankbarkeit. Das gelte insbesondere für den verstorbenen Initiator Gottfried Weber und dessen Frau Susanne. Ihm war es zunächst um soziales Engagement und Hilfe für Arbeitslose gegangen, weil man leidvoll mitbekommen habe, wie schwer die Zeit der Arbeitslosigkeit für den einzelnen sein kann.
Die Probleme seien zwar inzwischen andere geworden, die Begegnung in der Bürgerstube aber nach wie vor gefragt – zum Plaudern ohne Schwellenangst und der Austausch untereinander. Das alles wäre ohne das Bürgerzentrum und seine Bürgerstube nicht möglich.
Im Jahr 2011 waren Susanne und Gottfried Weber in den Hintergrund getreten. Astrid Glos und ihr Team übernahmen Organisation und Vorbereitung zu den Frühstücken, die immer am ersten Mittwoch eines geraden Monats (Oktober, Dezember, etc.) stattfinden und die Besucher für kurze Zeit aus dem Alltag herausholen.
Vorträge, Musik, Bilderschauen, Besinnliches und Lustiges prägten das ALF, das außer einer einmaligen Geldeinlage zu Beginn im Mai 2006 bislang ausschließlich mit Spenden finanziert wird. Die Lebensmittel werden gespendet und der Besucher zahlt einen Obolus von einem Euro als Beitrag.
Den Dank des Landkreises überbrachte Landrat Paul Streng, der das ALF als wunderbare Einrichtung einstufte. Die Bürgerstube sei dafür wie geschaffen. Er dankte auch den großzügigen Spendern, für soziale Kompetenz und gelebtes Ehrenamt. Letzteres sei mit 55 Prozent im Landkreis weit überdurchschnittlich repräsentiert, in Deutschland seien 28 Prozent der Bürger ehrenamtlich tätig, in Bayern 32 Prozent.
Bürgermeister Klaus Heisel lobte die konsequente Verfolgung des Zieles, wie es Susanne und Gottfried Weber vormachten. Namens der Caritas gratulierte deren Geschäftsführer Paul Greubel, dessen Einrichtung von der ersten Stunde an unterstützend zur Seite stand.