Wie Polizeihunde die Verbrecherjagd üben
Autor: Hanns Strecker
Großlangheim, Mittwoch, 13. Sept. 2017
Die speziell ausgebildeten Spürnasen sind bei bestimmten Einsätzen unersetzlich. Aber nur eine gründliche Ausbildung ermöglicht Erfolge.
Eine Polizeistreife will nach einem Einbruch ein verdächtiges Fahrzeug kontrollieren. Der Fahrer gibt Gas und flüchtet mit seinem Auto über Feldwege in ein angrenzendes Waldstück: So etwas ist Polizeialltag, passiert jeden Tag irgendwo im Land.
Als die Streife im Wald ankommt, stehen an dem Auto die Türen offen; die Insassen sind zu Fuß in den Wald geflüchtet. Wenig später lässt ein Diensthundeführer seinen Kollegen auf vier Pfoten los, der Witterung im und am Auto aufnimmt und zielstrebig auf eine Lichtung zuläuft.
Unterwegs macht der Hund auf einen Rucksack aufmerksam, indem er sich daneben legt. Der Rucksack ist ein Teil der Beute, die die Einbrecher weggeworfen haben. Damit weiß der Diensthundeführer, dass die Polizisten auf dem richtigen Weg sind. Mehrere Beamte folgen dem Hund, der in einem Dickicht zwei Personen aufspürt und anbellt.
Hunde finden Geld und Drogen
Perfekt – die Übung ist zu Ende. Michael Dahm, Leiter der Diensthundeführergruppe Würzburg, ist zufrieden mit dem Ergebnis. Dahm stehen mit Bernd Geisel und Thorsten Pfister zwei Ausbilder zur Verfügung, die sich um die 13 Diensthundeführer kümmern.
Die Ausbildung ist hart: Woche für Woche wird für besondere Einsätze trainiert. Heute ist Taktikschulung im Wald bei Großlangheim. Dort darf die Polizei den Übungsplatz des örtlichen Schäferhundevereines nutzen. Das Einsatzgebiet dieser Sondereinheit ist groß: Es reicht vom Landkreis Kitzingen über Stadt- und Landkreis Würzburg bis in den Spessart.
Genauso vielfältig sind die Aufgaben, die auf die Hunde und ihre Führer zukommen. Im Mai 2017 war die Gruppe erfolgreich an der Lösung eines großen Rauschgiftfalls im Landkreis Kitzingen beteiligt, wo mehrere Personen festgenommen worden sind. Es gab Hinweise auf einen Rauschgiftring, mehrere Wohnungen wurden durchsucht: Neben Rauschgift im Kilobereich wurde bei einem Dealer knapp 500 000 Euro Bargeld sichergestellt.
Der Drogenfund und die Sicherstellung des Bargeldes, das unter dem Fußboden versteckt war, ist auch den ausgezeichneten Nasen der Spürhunde zu verdanken. „Unsere Rauschgifthunde werden mittlerweile auch auf das Erkennen von Bargeld trainiert“, erklärt Dahm, „denn häufig werden die Gewinne aus Rauschgiftgeschäften, wie in diesem Fall, im privaten Umfeld versteckt.“