Als spontaner Kaffeetrinker hat man es als Veganer wahrlich schwer. Es gibt weder Milchpulver noch kleine abgepackte Dosen und wer nicht ständig, einen Liter Milch in seiner Handtasche hat, hat verloren. So wie ich auf der Bus-Hinfahrt in meinen Skiurlaub. Bei der Frühstücksrast gab es Knusper- und Käsestängchen für alle - außer mich.
Ich knabberte derweil an einem trockenen Brötchen, eingetauscht gegen meinen WC-Bon. Das einzig Vegane um mich herum war Schnaps. Früh um sechs dann doch lieber schwarzen Kaffee! (Im Nachhinein betrachtet war die Hinfahrt übrigens dennoch harmloser als die Heimfahrt. Da machten Wurstgläser mit Bratwurstg'häck die Runde...)
Beim Skifahren selbst tat mir mein Verzicht auf tierische Produkte jedoch keinen Abbruch. Meine Kraft für die Piste holte ich mir in der Jugendherberge bei einer großen Portion lauwarmen Spinat. Genau die konnte ich brauchen, schließlich galt aus Angst vor der Hütten-Versuchung für mich die Devise: nur nicht zu viele Pausen! Außerdem schmeckten meine selbst belegten Brote mitten auf der Piste, mitten im Sonnenschein einfach perfekt.
Was ich bei meinem Kurzurlaub festgestellt habe: Als Veganer ist man überall die Extrawurst. Beim Frühstück zog ich die Blicke mit mitgebrachter Sojamilch, Butter und Zartbittercreme auf mich. Auf der Hütte enthielt jede meiner Bestellung ein "Ja, aber ohne" - zum Beispiel die Tomatensuppe ohne das verführerische Sahnehäubchen und die in Butter geschwenkten, bestimmt superleckeren Croutons. Schluck... Und selbst den Veggie-Burger beim Halt in einem Fastfood-Restaurant auf der Rückfahrt hab ich ohne Sauce und ohne Käse auf einen kümmerlichen Rest reduziert.
Dennoch! Ich hab's geschafft! Und soooo schwer war's nicht mal!
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