Bei unserer Umfrage auf dem Kitzinger Marktplatz haben uns Bürger erzählt, was sie von Greta Thunberg halten – und was sie selbst für den Klimaschutz tun.
Mit drastischen Worten hat die junge Schwedin Greta Thunberg beim jüngsten UN-Klimagipfel den Mächtigen der Welt die Leviten gelesen und an ihre Verantwortung für nachfolgende Generationen appelliert. Für ihren zornigen Auftritt erntete sie Lob, aber auch Kritik. Bei unserer Umfrage auf dem Kitzinger Marktplatz haben uns einige Bürger erzählt, was sie von der Rede der 16-jährigen Klimaaktivistin halten – und was sie selbst für den Klimaschutz tun.
Annette Fernandes findet den Auftritt von Greta Thunberg gut. "Teilweise war ihre Rede sehr emotional und aggressiv. Aber da ist mal jemand, der richtig aufrüttelt und die Wahrheit sagt", meint die Kitzingerin. Der eindringliche Appell sei dringend notwendig: "Wenn die Welt nicht langsam aufwacht – dann gute Nacht." Die 67-Jährige hat ihre Lebensweise bereits umgestellt: Wenn sie auf dem Markt Käse oder Wurst kauft, nimmt sie einen Behälter mit. Ihre Kleidung holt sie sich im Secondhand-Laden. Und mit frischem Gemüse versorgt sie sich aus dem eigenen Garten, ganz ohne chemische Dünge- oder Spritzmittel.
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Richard Orth und seine Frau leben ebenfalls umweltbewusst. Der 78-Jährige stammt aus der Landwirtschaft und ist in der Nachkriegszeit aufgewachsen. "Früher ist man achtsam mit den Ressourcen umgegangen. Man hat nichts verschwendet oder weggeworfen", blickt er zurück. Diese Einstellung prägen ihn und seine Frau bis heute. Nie würde das Ehepaar Lebensmittel wegwerfen. Der Sickershäuser sammelt sogar regelmäßig fremden Abfall ein; mitunter spricht er die Leute auch darauf an. "Die meisten", so seine Erfahrung, "reagieren erschrocken." Oft sei es einfach Gedankenlosigkeit, wenn Müll achtlos am Wegesrand weggeworfen werde.
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Dass Greta Thunberg öffentlich für den Schutz des Klimas kämpft, beeindruckt Richard Orth sehr. In einigen Punkten gibt er ihr recht, in anderen Punkten hält er ihre Wortwahl für "ein bisschen überzogen". Generell stimmt er jedoch mit der jungen Schwedin überein: "Wir sind nicht allein auf der Welt. Jeder muss mithelfen, dass unser Klima geschützt wird."
Carsten Klug stört die Art und Weise, wie Greta Thunberg für ihr Anliegen eintritt, nicht. "Prinzipiell sind Emotionen etwas Gutes, und sie kann gerne mit Emotionen ihre Meinung sagen", findet der 22-Jährige. Dennoch müsse sich die junge Generation auch an die eigene Nase fassen. "Wir können nicht sagen: Nur die ältere Generation ist schuld. Wir müssen auch selbst etwas tun." Zum Einkaufen nimmt der junge Winterhäuser deshalb immer eine Tasche mit. Außerdem nutzt er für kurze Strecken die Bahn oder das Rad.