Die Stadt will etwas Gutes tun - doch die Einigung, wer etwas vom musikalischen Kuchen abbekommt, fällt schwer. Nach längerer Diskussion konnten sich die Mitglieder des Finanzausschusses doch auf eine Lösung verständigen.
Die Erst- und Zweitklässer in der Siedlung und in St. Hedwig dürfen sich auf ein besonderes musikalisches Angebot freuen. Zumindest diejenigen, die in der Ganztagesklasse oder in der Mittagsbetreuung sind.
WIM, SMS, "Musik mit Xylo und Co." oder "Wir spielen Ukulele". So lauten die vier Angebote, die Sigrun Reder mit ihren Kollegen von der Kitzinger Musikschule erstellt hat. Die Abkürzung WIM steht für "Wir musizieren" und ist laut Reder in der Rhön und im Spessart bereits erfolgreich im Einsatz. Mit Beginn des zweiten Halbjahres erhalten Erstklässer einmal pro Woche einen gesonderten Musikunterricht. Und zwar von der Grundschullehrerin und der Musikschullehrerin im Tandem.
Außerhalb der Regelstunden Die Kinder schulen dabei ihre Stimme, lernen viele Instrumente kennen, tanzen und bewegen sich zusammen. Ein Ansatz, der bei den Stadträten bis auf ein Problem gut ankam. Sie hatten sich bereits im Mai darauf verständigt, dass ein zusätzliches Angebot außerhalb der Regelstunden erfolgen soll. "Sonst bekommen wir ja wieder eine Lücke in der Mittagsbetreuung", argumentierte Rosmarie Richter (UsW).
Insofern passt SMS - "Singen mit Spaß" besser in das Konzept. Einmal pro Woche unterrichtet eine Musikschullehrerin die Kinder im Anschluss an den Regelunterricht. Schwerpunkt: Die Stimmbildung. "Viele Kinder können mit ihrer Stimme nicht mehr umgehen", berichtete Reder und sprach von einer Besorgnis erregenden Entwicklung. "In den Schulen wird immer weniger gesungen."
Das soll sich dank der städtischen Unterstützung ändern. Allerdings mussten sich die Räte erst noch einigen, wer genau von dem musikalischen Zusatzangebot profitieren soll. Andrea Schmidt (ödp) befürchtete schon ein Hauen und Stechen, schließlich gibt es an den beiden Kitzinger Grundschulen jeweils vier erste Klassen. Wenn man auch die Zweitklässer und die Mittagsbetreuung berücksichtigen wolle, käme man auf eine beträchtliche Summe.
Je Schule zwei Stunden Die Räte einigten sich schließlich auf den Kompromissvorschlag von Oberbürgermeister Siegfried Müller. Vier gesonderte Schulstunden werden eingestellt, je Schule zwei. Welche Klassen letztendlich von dem Angebot profitieren, wird den Schulen überlassen. Auf die Stadt kommen mit diesem Zusatzangebot 8400 Euro an Kosten pro Jahr zu.