Sieg ohne Jubel: Die S.Oliver Baskets Würzburg schlagen Phoenix Hagen mit 80:70. Trotzdem freut sich am Ende niemand, weil Würzburg den direkten Vergleich abgibt.
Darüber sprechen wollte Hagens Trainer Ingo Freyer nach dem Spiel nicht. Ja, er hatte sein Hemd in der Pause gewechselt. Ja, das Hemd war erst weiß, dann schwarz. "Da ist einiges vorgefallen in der Kabine", sagt er noch. Das war es. Mit 70:80 hatte seine Mannschaft gerade gegen die S.Oliver Baskets Würzburg verloren. Würzburg spielte über weite Strecken richtig gut. Hagen spielte über weite Strecken richtig schlecht. "Mit so einer Quote kann man kein Spiel gewinnen", sagte Freyer. Er meinte die Wurfquote: 34 Prozent, gerade jeder dritte Wurf saß. Oder die Ballverluste: 19 Stück. "Dazu die Flüchtigkeitsfehler."
Würzburg nutzte das. "Wir wollten die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen", sagte Würzburgs Trainer Marcel Schröder.
"Über weite Strecken ist uns das auch gelungen." 78:64 gewann damals Phoenix Hagen. Diesmal machten die Würzburger vieles besser: Die Unterfranken verteidigten verbissen, zwangen Hagen zu Ballverlusten, provozierten Fehlpässe und machten Punkte. Und das ohne die Verletzten Jimmy McKinney, Maxi Kleber und Osiris Eldridge. Auch Dwayne Anderson saß nur auf der Bank, Rückenprobleme.
Dafür spielten andere: Frank Robinson, der erstmals in der heimischen Halle auflief, gut verteidigte und gut traf. Maurice Stuckey, dem in elf Minuten Spielzeit 19 Punkte gelangen und der von der Dreierlinie alles traf. "Wir haben gezeigt, dass wir auch ohne Dwayne Anderson einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen", sagte Marcel Schröder nach dem Spiel.
Trotzdem ein kleiner Schatten blieb. Den direkten Vergleich gaben die Würzburger innerhalb von zwei Minuten ab. Für die Play-Offs könnte der wichtig werden: In Hagen mit 14 verloren, jetzt nur mit zehn gewonnen. Dabei führten die Würzburger zwischenzeitlich mit 23 Punkten. Aber Hagen kam wieder, kämpfte sich heran, verlor nur mit zehn Punkten Unterschied. Am Ende ballte Hagens Trainer Ingo Freyer sogar noch die Faust. Das letzte Viertel hatte seine Mannschaft mit 27:15 gewonnen, trotzdem sagte Ingo Freyer: "Das Spiel ist zu schlecht gelaufen, als das es da etwas Versöhnliches gibt." Freuen wollte sich am Ende niemand so richtig.