John Little ist wieder da und schon läuft es bei den Baskets: 80:63 gewinnen die s.Oliver Baskets Würzburg gegen die Artland Dragons, weil diesmal die Defensive funktioniert.
Vielleicht hatte das all die Wochen gefehlt: John Little stand an der Grundlinie, bekam den Pass, schloss die Augen wie er das immer macht, ganz kurz bevor er schießt, und schoss. Drei Punkte. Die Zuschauer schrien, rissen die Arme in die Luft, zu dem Zeitpunkt saß eh keiner mehr. Trainer Marcel Schröder ballte die Faust, auch er schrie, auf seiner Stirn zeichneten sich die Adern ab. 13:3. Würzburg führte. Und Würzburg wollte etwas gutmachen. Wiedergutmachen.
"Wir hatten eine Menge Wut im Bauch nach dem Spiel gegen Bonn", sagte Schröder. Das verloren die Würzburger vor einer Woche deutlich 58:74. Und er sagte noch etwas: "John Little ist unser emotionaler Leader. Er ist extrem wichtig für uns, er zieht uns mit." John Little war wieder da, genau zwei Monate nach seiner Blinddarm-Operation: 22. Minuten. Sieben Sekunden. Acht Punkte. So lautete die Bilanz in der Spielstatistik. Aber plötzlich funktionierte das Würzburger Spiel wieder.
John Little war ein Faktor. Ein anderer die Würzburger Verteidigung. Die lobte auch Gästetrainer Stefan Koch:
"Würzburg hat defensiv mit großer Hartnäckigkeit und Genauigkeit gespielt." Das kostete die Artland Dragons Nerven und Kraft. "Das war eine beeindruckende Leistung", sagte Koch. Dazu kam, dass Würzburg den Ball gut bewegte. Die Baskets suchten die freien Schützen und zogen zum Korb. Höhepunkt in der ersten Halbzeit: Ein Alley-Oop-Zuspiel von Jimmy McKinney auf Dwayne Anderson, der nahm den Ball in der Luft auf und traf.
Zur Pause lagen die Würzburger 43:28 vorne. Und dann? Ein 7:0-Lauf nach der Halbzeit für die Unterfranken, zwischenzeitlich betrug die Führung sogar 28 Punkte.
Das Spiel war im dritten Viertel längst gewonnen. Weil Chris McNaughton langsam wieder in Form kommt und trifft, und Lamont McIntosh von der Dreierlinie sicher verwandelte. "Wir haben heute im Angriff vieles richtig gemacht", sagte Marcel Schröder nach dem Spiel. Seine Mannschaft befand sich da noch auf der Ehrenrunde. "Würzburg war uns heute deutlich überlegen", sagte Stefan Koch.
Bereits am Mittwoch treffen die s.Oliver Baskets Würzburg daheim auf den Mitteldeutschen BC.