Viktoria Kolb gibt im Wasser den Ton an

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Viktoria Kolb auf ihrer Lieblingsdisziplin, dem Kraulen. Fotos: Thomas
Viktoria Kolb auf ihrer Lieblingsdisziplin, dem Kraulen. Fotos: Thomas
Auch auf der Rückenstrecke gehört Viktoria Kolb zur unterfränkischen Elite in ihrer Altersgruppe.
Auch auf der Rückenstrecke gehört Viktoria Kolb zur unterfränkischen Elite in ihrer Altersgruppe.
 
Zwei Leidenschaften der zehnjährigen Fröhstockheimerin Viktoria Kolb: schwimmen und Trompete spielen.
Zwei Leidenschaften der zehnjährigen Fröhstockheimerin Viktoria Kolb: schwimmen und Trompete spielen.
 
Bei ihrem ersten Start bei den Bamberg open 2009 war Viktoria Kolb schon sehr erfolgreich.
Bei ihrem ersten Start bei den Bamberg open 2009 war Viktoria Kolb schon sehr erfolgreich.
 

Vor genau fünf Jahren lernte die zehnjährige Viktoria Kolb das Schwimmen - heute ist die Fröhstockheimerin Unterfrankens Spitzenschwimmerin in ihrer Altersklasse.

"Weil das Sole-Hallenbad in Kitzingen renoviert wurde, sind wir jeden Samstag nach Dettelbach ins Hallenbad gefahren", erzählte Vater Matthias Lux. Viktoria Kolbs Eltern hatten sie damals in der Schwimmabteilung der Turngemeinde Kitzingen und zu einem Schwimmkurs angemeldet. Mutter Friederike Kolb erinnerte sich noch an die Antwort einer Trainerin auf die Nachfrage, ob Viktoria bald ihr Seepferdchen machen kann: "Seepferdchen? Die Viktoria kann schon Wettkämpfe schwimmen."

Im Oktober 2008 stand Viktoria Kolb das erste Mal bei einem Wettkampf auf einem Startblock. "Ich springe da nicht runter", erzählte die junge Sportlerin heute lachend. Glücklicherweise sprang sie doch und kam gleich mit vier Goldmedaillen nach Hause. Heute schwimmt die Zehnjährige in ihrer Altersklasse an Unterfrankens Spitze.
In der Schule werden ihre Leistungen anerkannt, wobei die Buben ihre größten Fans sind.
Vor knapp einem Jahr startete sie erstmals bei den Bezirksmeisterschaften auf der Kurzbahn (25 Meter) und hamsterte in Elsenfeld sofort sechs Titel. Im Juli 2012 holte sich Viktoria in Ebern auf der 50 Meter-Strecke fünf weitere unterfränkische Meisterschaften.

Der Erfolg kommt aber nicht von alleine. Die talentierte Schwimmerin trainiert zwei- bis teilweise vier Mal in der Woche. "Viktoria ist gegenüber manch anderen Schwimmerinnen noch klein und dünn, hat wenig Kraft und macht alles über Technik. Es ist gut, dass die Trainer darauf achten, dass in diesem Alter noch kein Krafttraining absolviert wird", ist Mutter Friederike froh über das kindgerechte Training der Übungsleiter.

Große Unterstützung der Eltern

Ohne Unterstützung der Eltern würde auch so ein Talent nicht weiterkommen. Vater Matthias nimmt sich die Zeit und fährt seine Tochter zum Training. Dabei schwimmt er gleich auch ein paar Bahnen. Bei fast allen Starts begleiteten die Eltern ihre Tochter. Die Mutter lässt sich zurzeit sogar als Kampfrichterin ausbilden.

Die Lieblingsstrecken von Viktoria Kolb sind Kraulen und Schmetterling - das auf der 50 Meter-Bahn, "weil mir die Rollwenden auf der kurzen Bahn nicht immer gelingen". Nach Viktorias Vierkampfsieg bei den Bamberg open im Juli 2012 ist Friederike Kolb überzeugt, dass ihre Tochter einmal eine gute Lagenschwimmerin wird. Mit vier Bestzeiten auf den Kurzbahnstrecken (je 50 Meter Kraul, Brust, Schmetterling und Rücken) setzte sie sich klar gegen ihre Konkurrentinnen Laura Ennes (SG Bamberg) und Michelle Schmalz (SG Rödermark) durch.

Neben dem Schwimmen ist Musik eine weitere Leidenschaft der Zehnjährigen. Sie spielt Trompete im Fröhstockheimer Posaunenchor. Ihre Begabung kommt nicht von ungefähr, denn ihre Eltern sind beide Musiklehrer an der Musikschule Kitzingen.

"Mit viel Geduld und Ausdauer baut Viktoria ihr Zimmer mit Legosteinen zu", erzählt Vater Matthias von einem weiteren Hobby seiner Tochter, die auch gerne malt, bastelt und liest.
In der Schule werden ihre Leistungen anerkannt, wobei die Buben ihre größten Fans sind.

Weltmeisterin werden

Einen weiteren Schritt in Richtung ihres Wunschziels - "Ich will einmal Weltmeisterin werden" - machte Viktoria mit ihrer Berufung in die unterfränkische Auswahl. Bei einem Vergleichswettkampf in Bayreuth wurde sie mit ihrem Team nur Letzte, was aber nicht verwundert, weil die Nachwuchsarbeit in Unterfranken seit Jahren nur von kleinen Vereinen geleistet wird, die wegen ihrer beschränkten Möglichkeiten nicht mithalten können.

Einen Neuanfang, dies zu verbessern, machte ein Kadersichtungslehrgang Mitte November in Iphofen und soll am 26. Januar fortgesetzt werden. Viktoria Kolb hat in ihren jungen Jahren schon viele Medaillen, Pokale und Urkunden gewinnen können. Große Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Ehrenpreis der Stadt Kitzingen, konnte sie stolz entgegennehmen. Und es darf erwartet werden, dass noch viele weitere dazu kommen.