Auf Europas Gipfel freuen sich  Luisa Kaemmer  und Alisia Hofmann. Die beiden 14-jährigen Mädels des TV Segnitz gewannen mit der Bayern-Auswahl den Jugend-Europapokal im oberösterreichischen Münzberg.
                           
          
           
   
          Die eine mag den Regen, die andere  eben nicht. Luisa Kaemmer (TV Segnitz) freute sich als 
Faustball-Schlagfrau, dass ihre Angriffsbälle am Finalsonntag für den Gegner so richtig 
glitschig waren. Team- und Vereinskollegin Alisia Hofmann hingegen musste sich als Abwehrspielerin 
auf solche Bedingungen einstellen, was ebenfalls  optimal gelang, "auch wenn es in der Nässe 
sehr schwer ist, den Ball anzunehmen". Beide eint, dass sie am Ende des Jugend-Europapokals in 
Münzberg (Oberösterreich) die Siegestrophäe in  Händen halten durften und mit 
der Bayernauswahl  den Titel ausgiebig feierten.
"Wir haben   zwar vorher schon mit der 
gleichen Mannschaft den Deutschen Jugendpokal geholt. Aber es ist etwas anderes, beim Europapokal 
die gleiche Leistung abzuliefern und zu zeigen, was wir eigentlich drauf haben", sagt Alisia 
Hofmann. Die 14-Jährige      fand das Finale und die Siegerehrung richtig aufregend. 
"Der Finalsonntag war echt cool." Es habe zwar  nur geregnet, aber das Team sei richtig gut 
draufgewesen.
 "Wir waren total motiviert und haben uns angefeuert", sagt sie. 
Und Luisa Kaemmer pflichtet ihr bei. Mit einer gewissen  Anspannung seien sie ins Finale gegangen. 
Denn gerade gegen die Niedersachsen kassierten  die Bayern  in der Vorrunde des Deutschlandpokals 
eine Niederlage. "Aber im Endspiel sind wir dann lockerer geworden - jetzt sind wir Mal dran, zu 
gewinnen, dachten wir uns." Nachdem  die beiden Segnitzerinnen und ihr Team  im ersten Satz noch 
etwas zittern mussten, ging der zweite und entscheidende Durchgang doch recht klar an den neuen 
Europapokalsieger.
  
  Positiv 
eingestellt Auch im Halbfinale besaßen sie gegen die Salzburger Auswahl 
keine Probleme. "Wir hatten eine Riesenmotivation und sind  mit einer positivern Einstellung alle 
Spiele angegangen. Auch wenn wir mal ein paar Bälle hinten gelegen waren, haben wir uns wieder 
vorgekämpft", erzählt    Luisa.  Das habe sie beeindruckt: "Wir hielten zusammen  und 
stärkten uns gegenseitig." Gerade in der Vorrunde, in der pro Match nur zwei Sätze 
gespielt wurden, sei dies   wichtig gewesen.  Schon dort ging es gegen  Salzburg und 
Niedersachsen, wobei die Gegner gar den ersten Satz  gewannen.     "Wir mussten uns erst einmal 
einspielen", findet Alisia Hofmann eine Erklärung.  Sie mussten sich nach dem Rückstand 
immer wieder  motivieren. Es klappte. 1:1 hieß es jeweils. Bis dato endeten auch alle 
weiteren Gruppenspiele unentschieden. Den einzigen Erfolg holte die Bayern-Auswahl  gegen Baden 
- und   das überdeutlich. Der Gruppensieg war perfekt.  Die Grundlage für den 
späteren Pokalerfolg  und die Feierlichkeiten gelegt: "Als wir im großen Festzelt nach 
vorne gingen und alle jubelten,  das war ein einmaliges Gefühl. Was wir geschafft haben, war 
einfach großartig", sagt Luisa Kaemmer.
Mit dem Faustballspielen begannen  die 
zwei Jugendlichen schon in der Kindheit. Fast gleichzeitig. "Mit sieben Jahren schickten mich meine 
Eltern zum Faustball.  Ich bin einfach  damit aufgewachsen",  blickt Luisa zurück. 
Indirekt lotste sie auch Alisia dorthin: "Eine Freundin von mir ging mit der Luisa hin - da wollte 
ich dann auch mit."
  
  Ein halbes Leben lang im TV 
Segnitz Die Hälfte ihres Lebens spielen die mittlerweile 14-Jährigen 
beim TV  Segnitz. Und haben  nach dem europäischen Titel noch lange nicht genug: Luisa, die 
die 9. Klasse der Realschule besucht, ging zwar Mal sportlich fremd, als Fußballerin  beim 
TSV Frickenhausen, aber die Doppelbelastung war ihr schnell zuviel. Meisterschaften will sie 
gewinnen - nächstes Jahr in ihrer neuen Altersklasse U16. Langfristig strebt sie Erfolge in 
der Damenmannschaft an. Alisia, Neunklässerin auf dem Gymnasium,     will nächstes Jahr 
wieder in der Bayern-Auswahl spielen. "Mal sehen, was sich so ergibt." Allerdings 
weiß sie, dass in der Abwehr eine noch  größere  Konkurrenz als bei den 
Schlagfrauen herrscht. Dort muss sie sich durchsetzen wie auch ihre Mannschaftskollegin: "Ich traue 
mir das zu", sagt Alisia. Genau wie Luisa, die hofft, in der höheren Alterklasse wieder in die 
Auswahl des Freistaats eingeladen zu werden.
Konkurrentinnen sind beide schon aufgrund 
ihrer verschiedenen Spielpositionen nicht. Im Gegenteil: "Es spielt sich echt gut mit der Luisa 
zusammen, sie kann einfach motivieren. Sie versucht auch, wenn man einen schlechten Tag erwischt 
hat, das Beste aus einem herauszuholen. Dass man alles gibt", hält   Alisia große 
Stücke auf ihre Kollegin  - wenn wieder einmal nicht die Sonne scheint und  der  ungeliebte 
Regen ihr das Leben auf dem Faustballfeld schwer macht.