Kreisspielleiter Jürgen Pfau stellt bei der Spielgruppentagung des Kreises Schweinfurt auch das dfb.net vor
Es ging ruhig zu beim FV Opferbaum auf der ersten Herrenspielgruppen-Tagung des Bayerischen Fußballverbandes im Kreis Schweinfurt. Eine Frage zum Thema „Silberne Raute“ an den Ehrenamtsbeauftragten Toni Adelhardt, ob denn auch Spielgemeinschaften in den Genuss der Auszeichnung kommen können (Antwort: ja), sowie eine „Nein“-Stimme bei insgesamt 66 Vereinsvertretern auf die Frage, ob es ab der Kreisliga abwärts bei den Relegationsspielen bleiben soll. Ab der Bezirksliga zählt bei Punktgleichheit weiter der direkte Vergleich.
„Ich beginne mit dem EDV-Part, denn am Anfang ist die Aufmerksamkeit noch am größten“, erklärte Kreisspielleiter Jürgen Pfau. Seit dem 1. Juli gibt es als neue Internet-Plattform das „dfb.net“, es ersetzt den Zugang über den BFV. Es gibt zukünftig drei „Logins“, verteilt auf diverse Plattformen für Vereinsmeldungen, Ergebnismeldungen, Freundschaftsspiele und Passangelegenheiten. Für die Ergebnismeldung gibt es ab dem 16. Juli Apps für Apple- und Smartphones, erklärte Pfau.
Allerdings ist auch diese Neuerung nur eine befristete Lösung. Denn der elektronische Spielbogen ist im Kommen, der ab der Landesliga aufwärts jetzt schon Realität ist. Die Aufstellungen werden, anstatt in den Papierspielbogen, von den Mannschaften ins System eingetragen, jede Mannschaft sieht nur die eigene Aufstellung. Vor Spielbeginn druckt der Schiedsrichter den Bogen aus und pflegt danach das Spielgeschehen ein. Das bedeutet zusätzliche Arbeit für die Schiedsrichter mit dem positiven Effekt für alle Fußballinteressierten, die nicht nur Ergebnisse, sondern auch die Torfolge und Torschützen künftig im Internet abrufen können.
Im Passwesen ergibt sich eine Verbesserung für den Fall, wenn der Pass in seiner bisherigen Papierform zu lange auf sich warten lässt. Wenn ein betroffener Verein die elektronische Spielberechtigung des Spielers oder „Hard-Copy“, also einen Ausdruck aus dem Internet, nebst dem Personalausweis vorlegen, ist der Spieler spielberechtigt.
Rückblickend auf die Saison hatten Pfau und Gruppenspielleiter Gerald Makowski das ein oder andere zu kritisieren. „Die Zahl der Spielausfälle am Runden-Ende ist zu hoch“, sagt Pfau. 94 Absagen gab es, neun weniger als im Vorjahr, aber darunter deutlich weniger witterungsbedingte Ausfälle. Es fehle offenbar teilweise an der Motivation, monierte Pfau. Eher das Gegenteil, nämlich eine an Unsportlichkeit grenzende Übermotivation, beklagte Makowski: „Ich finde es nicht schön, wenn selbst in der B-Klasse Landesliga-Spieler eingesetzt werden, nur um am Ende nicht Letzter zu werden“. In der B-Klasse selbst gibt es zusätzliche Motivation: Von den acht Drittplatzierten sollen vier in einer Qualifikationsrunde noch aufsteigen können.
„Wir haben einen erheblichen Schiedsrichtermangel“, beklagte Horst Schatz, stellvertretender Obmann der Schiedsrichtergruppe Gerolzhofen. Von den 670 Schiedsrichtern seien viele zu selten verfügbar. Schatz verkündete auch Neuigkeiten aus dem Regelwerk. Bei einem Schiedsrichterball ist keine direkte Torerzielung mehr möglich, und in der Junioren-Bezirksoberliga ist das Rückwechseln erlaubt. Auf Fragen über zu erwartende Sperren eines Spielers nach einer roten Karte dürfen die Schiedsrichter keine Auskünfte geben.
Der Kreis-Sportgerichtsvorsitzende Günther Stottele sprach von einem „ereignisreichen Jahr“, mit 689 Fällen, die in 36 Sitzungen behandelt wurden. Er nannte einen „sehr ärgerlichen Fall“ für die Reserve des TSV Bergrheinfeld, die am grünen Tisch abstieg. Die Regularien zu den Sperrfristen wurden danach so vereinfacht, dass nicht mehr der genaue Tag des letzten Spieltages, sondern das Verbandsspielwochenende maßgebend ist. Es habe mitunter drakonische Strafen bis zu neun Monaten Sperre wegen Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter gegeben. In einem Fall wurde von einem Spieler die Eckfahne als „Waffe“ benutzt.