Etliches abzuarbeiten hatte der Gemeinderat, angefangen von Vorhaben in Wohngebieten bis zur Musikmeile und einem Antrag für ein öffentliches WC in der Nähe der Kirche.
Gleich zu Beginn der Sitzung des Wiesentheider Gemeinderates um 19.15 Uhr hatte sich Frank Hufnagel (Grüne) über die zu lange Tagesordnung und die fehlenden Zeitangaben für die einzelnen Punkte beschwert. Seinen Berechnungen nach werde es wohl 23 Uhr werden – nur für den öffentlichen Teil. Doch Hufnagel sollte an diesem Abend nicht recht behalten: Es wurde 23.45 Uhr. Bis dahin hatten sich die Reihen der über 20 Zuhörer bereits gelichtet.
Die Einwände etlicher Bürger zur zweiten Änderung des Bebauungsplans Am Lindachsgraben, bei der es um eine Bebauung innerhalb des Baugebietes geht, hatte der Gemeinderat abzuwägen. Anwesende Bürger ließ der Gemeinderat aber nach einer von Frank Hufnagel beantragten Abstimmung darüber nicht zu Wort kommen, obwohl ein Anlieger gerne etwas gesagt hätte.
In den Anregungen, Bedenken und Einwänden der Bürger sah das Gremium allerdings keine Notwendigkeit zu einer Änderung, da die Nutzung als allgemeines Wohngebiet erhalten bleibt. Ebenso die Grundflächenzahl mit 0,40 und die Geschossflächenzahl von 0,60. Bürgermeister Werner Knaier betonte, dass es sich um eine Nachverdichtung des vorhandenen Bebauungsplans handele.
Außerdem standen folgende Punkte auf der Tagesordnung:
• Für den Bebauungsplan „Drogeriemarkt“ mit der vierten Änderung des Plans Obere Lag II gab es bei der öffentlichen Auslegung keine Stellungnahmen. Der Gemeinderat billigte diesen einstimmig, wie auch den Bauantrag für die Errichtung eines Rossmann-Drogeriemarktes.
• Mehrheitlich billigte der Gemeinderat denn Planentwurf für die erste Änderung des Bebauungsplans Weihersbrunnen III/3. Ebenso mehrheitlich wünscht der Gemeinderat eine zweite Ausfahrt zur Staatsstraße nach Prichsenstadt, die möglichst südlich gebaut werden soll. Trotz einseitiger Bebauung möchte der Rat nach wie vor erwirken, dass das Ortsschild weiter vorverlegt wird.
• „Wie weit wollen wir wachsen?“ fragte Frank Hufnagel bei der Diskussion um mögliche neue Wohngebiete. Er möchte den Fokus stärker auf eine Innenverdichtung und ein Leerstandsmanagement richten. Bürgermeister Werner Knaier hatte die Areale rechts der Prichsenstädter Straße und in der Seeflur ins Gespräch gebracht. Michael Rückel nannte die freie Fläche oberhalb des Schlossparkes Richtung Reupelsdorf als mögliches Baugebiet. Die Verwaltung wird die möglichen Flächen nun prüfen lassen.
• Wenn am 21. Oktober die katholische St. Mauritiuskirche wieder eröffnet wird, soll auch kulturell etwas geboten sein. Tourismusreferent Jonas Schug stellte dem Marktgemeinderat das Programm für die Wiesentheider Barocktage vor. Dazu gehören unter anderem ein Orgelkonzert, das „Festival of Lights“, „Barock meets Rock“ und ein Konzert mit dem Monteverdi-Chor aus Würzburg.