Schwimmunterricht in der Schule gehört dazu. Sollte man meinen. Doch nicht immer so ein Angebot möglich. In Martinsheim wäre beinahe der Unterricht ins Wasser gefallen.
Schwimmunterricht in der Schule gehört dazu. Sollte man meinen. Doch nicht immer ist ein solches Angebot möglich. So wäre beinahe der Schwimmunterricht für die vierte Klasse der Grundschule Martinsheim ausgefallen. Dank dem Zusammenspiel vieler gibt es nun doch im Ochsenfurter Hallenbad einen Kurs.
Den Schwimmunterricht an bayerischen Schulen kann nur eine Lehrkraft mit einer Schwimmqualifikation eigenverantwortlich übernehmen. Das war aber an der Grundschule Martinsheim in diesem Schuljahr nicht mehr gegeben. Auf Initiative einer Mutter kam es nun zu einer für alle Seiten befriedigenden Lösung durch die Aktion „Sichere Schwimmer in der Grundschule“ der Krankenkasse AOK und der DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) – zusammen mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium.
Fünf Tage geübt
Schulen aus ganz Bayern sind in diesem Programm. Über das Schulamt bekam die Grundschule Martinsheim zudem mit Viola Koellner eine Schwimmlehrerin zugewiesen, die den Unterricht für die 15 Viertklässler, unterstützt von der DLRG, im Ochsenfurter Hallenbad an insgesamt fünf Tagen abhalten kann.
Durch den Einsatz von DLRG-Schwimmtrainern im Schwimmunterricht der Schulen soll für einen größeren Lernerfolg, aber auch mehr Sicherheit im Unterricht gesorgt werden. Der zusätzliche Schwimmtrainer macht es möglich, in kleineren Lerngruppen zu trainieren und die Kinder individueller zu betreuen.
Langfristiges Ziel ist es, dass alle Kinder aus Grundschulen als Schwimmer (Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze) verlassen. Denn gesellschaftliche Veränderungen tragen dazu bei, dass die Schwimmfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen abnimmt: Rund ein Drittel aller Grundschulkinder würden die vierten Klassen verlassen, ohne Schwimmen zu können, so die Mitteilung an die Presse.
„Hervorragende Sache“
Viola Koellner gab den Schülern Tipps, wie sie ihre Technik verbessern und ihre Kondition steigern können. Und Schulleiterin Carola Günther freut sich darüber, dass die beiden Nichtschwimmer der Klasse durch Jana oder Wolfgang Keller von der DLRG unterstützt und begleitet werden. „Das ist eine hervorragende Sache“, ist Carola Günther dankbar. Mit der Abordnung einer Lehrkraft für den Schwimmunterricht habe das Schulamt eine gute und zukunftsweisende Lösung gefunden.
Eines ist der Schulleiterin noch wichtig: „Besonders Eltern können einen großen Beitrag leisten, dass Kinder zu sicheren Schwimmern werden, in dem sie auch in der Freizeit mit ihren Kindern regelmäßig schwimmen gehen.“