Närrisches auf der kleinsten Bühne der Region: Fünf Stunden lang zeigte der Carneval Club Kirchschönbach, wo der Fasching zu Hause ist. Wie das Publikum reagierte:
Närrischer Hochgenuss auf der kleinsten Bühne der Region: Fünf Stunden lang zeigte der Carneval Club Kirchschönbach (CCK) am Samstag in seinem 33. (Jubiläums-)Jahr, dass er im Fasching so richtig zu Hause ist. Das Publikum war begeistert.
Um Punkt 19.11 Uhr war der Kirchschönbacher Elferrat, angeführt von Vize-Sitzungspräsident Alfons Saugel der Erste, standesgemäß zum Narrhallamarsch in die restlos ausverkaufte, tobende Faschingsarena marschiert und dort hieß es gleich „Kirchschönbach, die Seniorinnen sind los“.
Klobürste zum Zähneputzen
Im Schlepptau eines Infusionsständers kamen fünf alten „Damen“ auf die Bühne. Auf Kommando der jungen Krankenschwester wurde die Körperhygiene zelebriert, die Reinigung zum Erlebnis. Zähneputzen mit der Klobürste, Waschen mit einem Waschlappen – für alle gibt es natürlich nur einen – und fürs Geschäft, ein einziges Blättchen Klopapier.
Phänomenal, wie die sechs Stammtischbrüder (Uwe Hildmann, Thorsten Huscher, Bernd Rijnbek, Michael Eger, Manuel Estenfelder und Daniel Lorey) nur mit Gestik und Mimik das Publikum zu Beifallsstürmen animierten. Spätestens beim Lied „Ich geh mit meinem Katheter“ war der Pfarrsaal aus dem Häuschen.
Der Stift in der Wahlkabine
Auch Gemeindeschreiber „Jockel“ Joachim Dusel sorgte für Stimmung. Er war nach mehrjähriger Abstinenz zurück und beschwerte sich sogleich über den Ausgang der letzten Bürgermeisterwahl und beanstandete, dass die Wahlzettel immer länger, die Schnur, an dem der Stift in der Wahlkabine angehängt ist, immer kürzer würden. Kein Wunder, dass der Stift da nur bis zu CSU reichte. Doch über den aktuellen Bürgermeister René Schlehr freut er sich, denn jetzt kann der Gemeindediener herunterschauen zu dem nicht so großen Mann – und nicht umgekehrt.
Geistlich, närrischer Beistand war gewiss in Kirchschönbach. Während Schwester Margit vom Marienhaus die Faschingsbühne als „Kerschömmier Kuschelecke“ bezeichnete, outete sich Kaplan Andreas Hartung als Fan der Kirchschönbacher Damenwelt. Sie wären optisch so ansprechend, dass er froh sei, nicht aus dem kleinen Ort zu kommen, da er sich sonst nicht sicher wäre, ob er es bis zum Kaplan durchgehalten hätte.
Wildecker Herzdame
Kleine Bühne, große Bütt – und in die stiegen so einige beim Kirchschönbacher Fasching: Werner Reingruber alias die Wildecker-Herzdame, die gerne etwas dünner wäre („egal, die Dicken sind doch auch recht nett“), Nachwuchstalent Marco Breitenbach von der Schwarzen Elf aus Schweinfurt, Nicole Starkmann von der Höpper Elf aus Albertshofen, Wirtsfamilie Bayer aus Theinheim.