Schuldenfrei und ohne Kredit trotz großer Baustellen

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Bürgermeister Gerhard Ackermann vor der Kirchenscheune. Die Gemeinde hat die Kirchenscheune in den vergangenen beiden Jahren für rund 134 000 Euro erneuert ...
Archivfoto: DANIELA RÖLLINGER

Der Haushalt des Marktes Rüdenhausen für das Jahr 2017 ist unter Dach und Fach. „Runderneuert“ wird der Kirchplatz, eweitert wird der Kindergarten.

Der Haushalt des Marktes Rüdenhausen für das Jahr 2017 ist unter Dach und Fach. Am Montagabend hat der Gemeinderat das insgesamt 3,896 Millionen Euro umfassende Zahlenwerk verabschiedet, das trotz relativ hoher Investitionen keine Schulden vorsieht und ohne Kredite auskommt. Kein Wunder, dass die Räte den Etat einstimmig und zufrieden absegneten.

Kämmerin Christine Volk und Bürgermeister Gerhard Ackermann verwiesen darauf, dass Rüdenhausen seit Ende 2015 schuldenfrei ist.

Günstiger als der Durchschnitt

Die Kämmerin erwähnte auch, dass die Hebesätze bei der Grundsteuer wie auch bei der Gewerbesteuer mit 300, beziehungsweise 320 Prozent, bereits seit 1978 stabil und günstiger als der Durchschnitt seien. Rüdenhausen gebe zwar dieses Jahr vor allem für die Dorferneuerung wie auch für den Anbau am Kindergarten einiges aus. Trotzdem sind die Finanzen stabil.

Rücklagen vorhanden

Die Gemeinde entnimmt zum Abgleich ihres Haushalts 1,154 Millionen Euro aus ihrem Ersparten. Trotzdem sind Ende 2017 noch Rücklagen vorhanden. Zum guten Ergebnis tragen die Einnahmen aus der Beteiligung an der Einkommensteuer (373 800 Euro) sowie die Schlüsselzuweisungen vom Staat (327 292 Euro) bei.

Nicht so rosig sieht es bei der Gewerbesteuer aus, wo Rüdenhausen mit 100 000 Euro kalkuliert.

Im einzelnen sieht der Etat 1,399 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt vor, der im Wesentlichen die laufenden Kosten der Gemeinde umfasst. Hinzu kommen die 2,497 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, wo die Ausgaben für die Investitionen festgeschrieben werden.

Die Gemeinde wies zum Jahresende 2015 mit 876 Einwohnern den höchsten Stand seit Jahren auf. Die Steuerkraft pro Einwohner beträgt 519,34 Euro; Rüdenhausen liegt mit seinen Zahlen bei der Steuer- und Umlagekraft auf Platz 25 der 31 Gemeinden im Landkreis.

Kirchplatz: Submission in Kürze

Beim Punkt Investitionen sind die größten Posten für Rüdenhausen die nach wie vor laufende Dorferneuerung (666 600 Euro) sowie die Erweiterung des Kindergartens (300 000 Euro). Bei der Dorferneuerung werden 467 000 Euro an Zuwendungen zurückerwartet. Hier ist vor allem der Ausbau des Kirchplatzes an der Reihe; in Kürze erfolgt die Submission der Angebote, die dazu eingegangen sind. Der Paul-Gerhardt-Platz sowie der Maulensee sind hier mit je 100 000 Euro die beiden nächstgrößeren Projekte.

Kindergarten: Baubeginn in den nächsten Monaten

Für den Anbau am Kindergarten rechnet Kämmerin Volk mit rund 134 000 Euro; Baubeginn soll in den nächsten Monaten sein. Investieren wird die Gemeinde zudem in die Gewerbegebiete Nord und Süd, wobei von den insgesamt 375 000 Euro wieder 288 000 Euro zurückfließen sollen. Im Plan ist zudem die bereits länger vorgesehene Sanierung des Pfarrhauses, wozu die Kommune 150 000 Euro eingestellt hat.

Feste Ausgabenposten

Für den Bau eines Radweges nach Wiesenbronn sind 60 000 Euro vorgesehen, die die Gemeinde aufbringen soll. Der Kauf von Grundstücken als Flurbereinigungs- und Ausgleichsflächen ist mit 170 000 Euro angesetzt. Für das Kanalnetz fallen 427 300 Euro an, in den Bauhof will die Gemeinde rund 100 000 Euro investieren.

Bei den Ausgaben gibt es feste Posten, etwa die Umlage an den Landkreis (292 000 Euro) sowie Zahlungen an Zweckverbände wie die Verwaltungsgemeinschaft oder den Schulverband in Höhe von insgesamt 109 000 Euro.