Ein ereignisreiches Jahr hat die Volkacher Gemeinschaft des Roten Kreuzes hinter sich. Größte Einsätze waren der Brand auf der Hallburg und der Bombenfund in Augsburg.
Im Landkreis Kitzingen ist das Volkacher Rote Kreuz die zweitgrößte Gemeinschaft. Laut dem Bereitschaftsleiter Harald Erhard sind es insgesamt 80 Männer und Frauen, die ehrenamtlich für ihre Mitmenschen tätig sind. Sie stellen einen Querschnitt aus allen Alters-, Bildungs- und Berufsgruppen dar und sind durch diverse Ausbildungen innerhalb des BRK ausgezeichnet qualifiziert.
Wahl nur eine formelle Angelegenheit
Seit 1987 ist Erhard der Chef der Bereitschaft. So war es für den stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter Andreas Barber bei der Jahreshauptversammlung mehr eine formelle Angelegenheit, die anstehende Wahl zum neuen Bereitschaftsleiter durchzuführen: Einstimmig wurde Erhard für die nächsten vier Jahre gewählt. Bei der Ernennung seines Stellvertreters griff er auf Altbewährtes –nämlich Felix Wallström – zurück.
Innovativ und aktiv
„Innovativ und äußerst aktiv“ beschrieb Andreas Barber die Rot-Kreuz-Gemeinschaft in seiner Rede. Dem schloss sich auch die zweite Bürgermeisterin Gerlinde Martin an: „Die Stadt Volkach hat höchstes Vertrauen in ihre Arbeit.“ Unter anderem wies sie darauf hin, dass das Rote Kreuz in der Stadtverwaltung ein kompetenter Sicherheitsratgeber und verlässlicher Partner bei dem Erstellen von Sicherheitskonzepten sei. Steven Bokemper, Vorsitzender der Feuerwehr Volkach, hob die ausgezeichnete Zusammenarbeit bei zurückliegenden Einsätzen und Übungen hervor.
Einsatz- und ereignisreiches Jahr
In einem Jahresrückblick berichtete Felix Wallström von einem einsatz- und ereignisreichen Jahr. Es wurden insgesamt 11 361 Einsatzstunden geleistet, was einen deutlichen Anstieg zum Vorjahr darstellt. In 554 Fällen war Erste Hilfe erforderlich. Gestiegen sind auch die Zahlen der „Helfer vor Ort“-Gruppe, die mit ihrem Fahrzeug an fast allen Tagen und insbesondere am Wochenende 151 Mal zum Einsatz kam.
Haupteinsatzgründe waren neben Freizeit- und Verkehrsunfällen vor allem internistische Notfälle wie zum Beispiel Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Der größte Einsatz war der Brand auf der Hallburg. „Da sind wir mit allem ausgerückt, was personell und fahrzeugtechnisch möglich ist“, so Wallström. Aber auch die landesweit größte Evakuierungsmaßnahme in Augsburg bei einem Bombenfund wurde von Wallström erwähnt – Volkacher Einheiten waren über die Weihnachtsfeiertage vor Ort.
Gefahren durch Kohlenmonoxid
Der als Notarzt tätige Bereitschaftsarzt Sebastian Eibicht referierte über die Gefahren einer Kohlenmonoxid(CO)-Vergiftung und stieß dabei ein brandaktuelles Thema an: Das tragische Unglück in Arnstein, wo sechs Jugendliche durch solch eine Vergiftung gestorben sind. Eibicht beschrieb dazu die neuesten medizinischen Maßnahmen und wies darauf hin, dass die Bereitschaft jetzt CO-Warner (ähnlich wie Brandmelder) hat, die an den Einsatzrucksäcken befestigt sind. Ab einer gewissen Schadstoffbelastung lösen sie akustischen Alarm aus. Außerdem gibt es ein Gerät, welches den CO-Gehalt bei einem Patienten sofort bestimmen kann.