Jede Unwetterwarnung, die den Landkreis betrifft, sorgt besonders in den Prichsenstädter Ortsteilen Brünnau, Stadelschwarzach und Laub für höchste Alarmbereitschaft der Bevölkerung und den Feuerwehren. Durch alle drei Orte fließt die Schwarzach und hat auf ihrem Weg bei Hochwasser schon große Schäden angerichtet.
Jede Unwetterwarnung, die den Landkreis betrifft, sorgt besonders in den Prichsenstädter Ortsteilen Brünnau, Stadelschwarzach und Laub für höchste Alarmbereitschaft der Bevölkerung und den Feuerwehren. Durch alle drei Orte fließt die Schwarzach und hat auf ihrem Weg bei Hochwasser schon große Schäden angerichtet.
Daher ging durch den Stadtrat Prichsenstadt ein spürbares Aufatmen, als Bürgermeister René Schlehr die "Vereinbarung mit dem Freistaat Bayern zur Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen an der Schwarzach" vorstellte. Die Umsetzung wird die Stadt geschätzt 2,8 Millionen Euro kosten, doch davon dürfte jeder Cent Gold wert sein, und der Rat stimmte der Vereinbarung mit 15:0 zu.
Kosten erstrecken sich über Jahre
Zum Glück für den arg gebeutelten Haushalt muss die Stadt nicht in Vorleistung treten. Vielmehr übernimmt das WWA die ganze Arbeit, die abschnittsweise durchgeführt wird. Die Stadt wird immer dann um ihre Beteiligung gebeten, wenn eine Leistung fertig abgerechnet ist. Und das dürfte sich über einige Jahre hinziehen. Denn allein für die Planung sieht das WWA zwei Jahre vor.
Sie ist in zwei Leistungsphasen unterteilt und kostet insgesamt gut 208.000 Euro. Davon trägt die Stadt Prichsenstadt ein Anteil von 35 Prozent oder 72.800 Euro. Alles zusammen kostet mit der Ausführung gut 8,1 Millionen Euro, davon die schon erwähnten 2,8 Millionen Euro für die Stadt.
Für dieses Geld erhält sie in der Planung unter anderem eine Objektplanung mit Tragswerkplanung für einen Hochwasserschutz mit Binnenentwässerung sowie einer baufachlichen Prüfung bei der Regierung von Unterfranken, die notwendigen hydraulischen Berechnungen, die Analyse des Entwässerungssystems und die Öffentlichkeitsarbeit. Wie die Einzelmaßnahmen aussehen und wo welcher Ortsteil vor dem Hochwasser geschützt wird, war nicht Inhalt der Sitzung.
"Das wird us wehtun!"
Quer durch die Fraktionen zog sich das Narrativ "machen wir nichts, saufen die Ortsteile ab". Schon seit rund zwei Jahren bemüht sich die Stadt darum, dass der Freistaat tätig werden soll, da wollte sich trotz der hohen Kosten kein Ratsmitglied dagegen aussprechen. Im Gegenteil: "Das ist zwar eine Horrorsumme", sagte beispielsweise Alexander Schöpfel, "das wird uns noch richtig wehtun. Aber wir kommen am Hochwasserschutz einfach nicht vorbei, das sind wir den Bürgern schuldig."
Wolfgang Brosches Beitrag, dass in den höher gelegenen Stellen der Wälder ein natürlicher Abfluss für die Schwarzach geschaffen werden könne, stieß auf großes Interesse im Rat. "Der Wald wirkt wie ein Schwamm und kann die übergetretenen Wassermengen aufnehmen", sagte er.