Die Mädchenrealschule der Dillinger Franziskanerinnen in Volkach hat eine neue Schulleiterin. Doris Roth ist die Nachfolgerin von Schwester Inge Höning und die erste weltliche Leiterin der Schule. Am Freitag wurde sie im Beisein zahlreicher Ehrengäste in ihr Amt eingeführt.
"Ich wünsche mir auf allen Ebenen und von allen am Schulleben Beteiligten einen ehrlichen und konstruktiven Umgang miteinander", nannte die neue Schulleiterin ihre Zielsetzung. "Schule soll ein Ort des Lernens, Wachsens und Reifens, ein Ort des Respekts, der Begegnung und des Gebetes sein." Sie wünscht sich aber auch einen Ort des guten Miteinanders, "an dem wir jeden Tag aufs Neue mit Freude zusammenkommen".
Der Schulchor feiert Premiere Musikalisch begrüßt wurde Roth vom neuen Schulchor, der zu Beginn der Feierstunde in der Aula seine Premiere feierte. "We are the world" lautete der Titel des Stücks von Michael Jackson, das Uwe Ungerer mit den jungen Frauen einstudiert hatte. Hoffnung und Vertrauen zugleich setzt Schwester Kunigild Steer in die neue Schulleiterin.
"Ich bin überzeugt, dass die franziskanische Spiritualität, die wir Schwestern versucht haben vorzuleben, weiterhin das Schulleben durchwirkt und lebendig bleibt - sicher anders, aber gut."
Ein Tau als franziskanisches Symbol hatte Provinzoberin Schwester Rita Walter aus Bamberg als Erinnerungsgeschenk für die neue Schulleiterin mitgebracht. Junge Leute brauchen nach ihrer Ansicht persönlich und beruflich Halt und Orientierung, Lebensfreude und Lebensmut sowie Gemeinschaft und Achtung vor sich selbst. Im Mittelpunkt stehe die Verbindung zu Gott. Schwester Rita zeigte sich zuversichtlich, dass Roths Kompetenz, Erfahrung und Weitsicht nach der Stabsübergabe dazu beitrage. Auch Roths Stellvertreterin Kerstin Petz wünschte sie eine glückliche Hand.
"Was zählt, sind die Menschen, die vor der Tafel stehen" Der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Unterfranken, Horst Karch, erinnerte an den Auftrag der ehemaligen und der neuen Schulleiterin, Schularbeit immer unter der Prämisse zu leisten, die Mädchen zu weltoffenen und lebenstüchtigen Christinnen zu erziehen. "Die Bildungschancen unserer Kinder hängen nicht von der nächsten Schulreform, nicht von der Klassenstärke oder der Ausstattung eines Schulgebäudes ab. Was wirklich zählt, sind die Menschen, die vor der Tafel stehen," sagte Karch und zitierte den Benediktinerpater Anselm Grün: "Es gilt nicht nur, dass jede Leitung auch Erziehungsaufgabe ist, sondern ebenfalls umgekehrt: Jede Erziehung ist auch Menschenführung."
Für Doris Roth ist Teamarbeit ganz wichtig. Sie setzt auf die gesamte Besatzung der Mädchenrealschule Volkach.
"Ohne die Besatzung könnte das Schulschiff seine volle Fahrt nicht leisten." Ein Wechsel sei auch eine Chance, das bisher gewohnte Fahrwasser zu verlassen, neue unbekannte Routen einzuschlagen und zu erforschen, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren. Erreicht werden könne das nur durch eine gute und intensive Zusammenarbeit in der Schule und auch außerhalb.
Offene Ohren wird sie bei der Stadt und beim Landkreis haben, wie Bürgermeister Peter Kornell (FWG) und stellvertretender Landrat Robert Finster (SPD) versicherten. Auch der Schulreferent der Diözese Würzburg, Prälat Günter Putz, Hans-Dieter Franke vom Katholischen Schulwerk München, Freundeskreisvorsitzende Andrea Bätz und Elternbeiratsvorsitzende Angelika Martin wollen der Schule weiter der Rücken stärken.
Werte vermitteln Die neue Schulleiterin blickt indes zuversichtlich in die Zukunft.
"Wir werden weiter bemüht sein, den Schülerinnen eine ganzheitliche Erziehung angedeihen zu lassen." Wie in der Vergangenheit schon will auch Doris Roth mit ihrem Schulteam den Kindern Werte vermitteln wie Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossheit, Verantwortung, gegenseitige Wertschätzung und Respekt.