Nenzenheimer Wehr unter gleicher Führung

2 Min
Hermann Nahr
Foto: lECHNER
Alte und neue Gesichter im Vorstand der Nenzenheimer Feuerwehr (von links): Die Vorsitzenden Stefan Löslein und Holger Schenk wurden für weitere sechs Jahre in ihrem Amt bestätigt ...
Foto: Hannah Kahl

Die Spitze der Nenzenheimer Feuerwehr bleibt die Gleiche, beim Nachwuchs geht's voran. Und: Die Truppe ist aktiv, trotz einiger Schwächen beim Üben.

Neue Gesichter gibt es im Vorstand der Feuerwehr Nenzenheim: Winfried Herrmann löste am Samstag bei der Jahreshauptversammlung der Floriansjünger im Feierwehrsaal Otmar Haßold im Amt des Kassiers ab, das dieser seit 2007 bekleidet hat. Und Andreas Keßler scheidet nach zwölf Jahren als Schriftführer aus. Sein Nachfolger ist Timo Lechner.

Keine Veränderung gibt es an der Spitze: Vorsitzender bleibt für die kommenden sechs Jahre Stefan Löslein, Stellvertreter ist weiter Holger Schenk. Wolfgang Freyberger und Günther Hartmann wurden als Beisitzer gewählt. Wahlleiter und Zweiter Bürgermeister Ludwig Weigand zollte scheidenden Vorstandsmitgliedern seinen Respekt und freute sich, dass sich Kandidaten für das Gremium gefunden haben.

Der im Jahr 2010 eingeweihte Feierwehrsaal hat sich nicht nur im Dorf selbst, sondern auch bei den Bewohnern der umliegenden Ortschaften zur Anlaufstätte für Feiern aller Art gemausert. So müssten Termine ein bis zwei Jahre im Voraus reserviert werden. Vorsitzender Löslein appellierte an die Versammlung, rechtzeitig zu planen. „Der Terminkalender geht derzeit bis ins Jahr 2020, und selbst hierfür habe ich schon die ersten Anfragen“, so Löslein.

1#googleAds#100x100

Nicht zuletzt wird der Saal und das Außengelände auch von den Feuerwehrlern regen für eigene Veranstaltungen genutzt.

Am kommenden Samstag, 21. Januar findet ein Faschingstanz statt. Regelmäßige Events sind der Rosenmontagsstammtisch, Grillen an Pfingsten sowie das Sommerfest. Auch ein Open Air-Konzert soll es 2017 wieder geben.

Die Auslastung des Feuerwehr-Areals bedeutet laufende Investitionen, wie in Otmar Haßolds Kassenbericht deutlich wurde. So wurde im vergangenen Jahr das Parkett sowie die Böden in der Küche und den anderen Räumen grundgereinigt. Für knapp 3000 Euro wurden neue Sitzkissen für die Bestuhlung angeschafft.

Zusammen mit sechs weiteren Nenzenheimer Vereinen hatte sich die Feuerwehr im Mai 2016 an den Feierlichkeiten zur 1275-Jahr-Feier in Iphofen beteiligt. Der bei den Aktionen erwirtschaftete Gewinn von 2100 Euro werde nicht an die Vereine ausgezahlt, erklärte Stefan Löslein. Man sei überein gekommen, für dieses Geld einen Defibrillator anzuschaffen, der am Marktplatz öffentlich zugänglich aufgehängt wird. Stefan Melber von der Iphöfer Stützpunktfeuerwehr informierte über eine Applikation für das Smartphone zur Alarmierung der Kameraden, an der man derzeit arbeite.

Jugendwart Thomas Rauh verkündete, dass im vergangenen Jahr vier neue Jugendliche der Nenzenheimer Wehr beigetreten sind, sodass die Jugend mittlerweile aus sechs Jungen und sechs Mädchen besteht. „Wissen vermitteln macht Spaß“, versicherte Rauh und bat um rege Teilnahme an den Übungen.

Ein Punkt, der an diesem Abend immer wieder angesprochen und von verschiedenen Seiten moniert wurde: Gerade mal die Hälfte der Truppe komme regelmäßig zu den Übungen, obwohl Kommandant Bernhard Hirsch derzeit 47 Aktive unter sich habe. „Wir sind für jeden Vorschlag offen, wie man das Training gestalten könnte“, erklärte Hirsch und verwies darauf, dass man im Falle des Einsatzes wissen sollte, wo sich was im Feuerwehrauto befindet und wie man es bedienen sollte.

Immerhin hatte die Feuerwehr des größten Iphöfer Stadtteils aber ein ruhiges Jahr 2016: Gerade drei Mal musste ausgerückt werden, wobei die Teilnahme am Großbrand in Hellmitzheim schon die spektakulärste Aktion war.

Nach 47 Jahren in der Nenzenheimer Wehr ist nun auch für Hermann Nahr Schluss: Da er in diesem Jahr 63 wird, muss er den aktiven Dienst verlassen. Dafür gab es von den Kameraden Beifall, eine Aufmerksamkeit und einen geschnitzten Feuerwehrmann.