Marktbreiter Schüler lernen "surfen"

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Rodion Göttle aus der Oberstufe (rechts) hilft den beiden Siebtklässlern Krenar Emini und Max Nowack (v.l.) bei den Sicherheitseinstellungen ihres Facebook-Kontos. Fotos: Schmitt
Rodion Göttle aus der Oberstufe (rechts) hilft den beiden Siebtklässlern Krenar Emini und Max Nowack (v.l.) bei den Sicherheitseinstellungen ihres Facebook-Kontos. Fotos: Schmitt
Die vier Jungs analysieren die Berichte im Starmagazin.
Die vier Jungs analysieren die Berichte im Starmagazin.
 
Das Interesse war groß - da ging so mancher Arm nach oben.
Das Interesse war groß - da ging so mancher Arm nach oben.
 

Der Umgang mit Internet und Co. scheint oft harmloser als er tatsächlich ist. Bei den Medientagen in den siebten Klassen des Gymnasiums Marktbreit bekommen die Schüler Tipps und Antworten.

Bits, Bytes, Facebook und Youtube, Urheberrecht ja oder nein: Bei den Siebtklässlern des Gymnasiums Marktbreit dreht sich gerade alles um Medien.

Das was sich im Internet abspielt, wie E-Mail und Social Media funktionieren, steht dabei im Vordergrund. Aber auch die klassischen Medienformen wie Tageszeitung und Magazin durchforsten die Schüler. Das ist Deutsch- und Englisch-Lehrer Markus Jagusch besonders wichtig. Zusammen mit Doris Behrendt hat er die Medientage des Gymnasiums organisiert. "Gerade die Pressefreiheit ist ein bedeutendes Gut unserer Gesellschaft", sagt er, "die Schüler sollen auch ein Gefühl dafür bekommen, kritisch zu hinterfragen."

Facebook-Falle

Heike Ott von der Polizeiinspektion Kitzingen betreut die Schulen im Landkreis. In Vorträgen klärt sie Fragen zu den Themen Gewalt, Drogen oder Medien.
"Bestimmt haben viele von euch schon mal ein Bild hochgestellt, auf dem Personen sind, die nicht gefragt wurden, ob sie das möchten." Schweigend stimmen die Schüler der Polizeihauptmeisterin zu. Auch mit Lizenz- und Urheberrechten gingen junge Leute oft eher nachlässig um, meist ohne es zu wissen.

In der Einheit "Sicherer Umgang mit Social Media" gibt eine Gruppe Elftklässler den jüngeren Schülern Tipps, wie sie bei Facebook nicht in die Falle tappen. "Man sollte schon aufpassen, welche Bilder man postet, denn Facebook kann damit am Ende machen, was es will", sagt Raphael Scheck aus der Oberstufe. Im Projekt-Seminar beschäftigt sich die Schüler-Gruppe der elften Klasse näher mit sozialen Netzwerken.

"Wir Lehrer sind zwar auch bei Facebook, kennen uns aber längst nicht so gut aus, wie die Elftklässler", sagt Französisch- und Englischlehrerin Annette Oechsner. Der 17-jährige Rodion Göttle weiß, dass man gerade das Angebot von Facebook bedacht nutzen sollte: "Ich selbst gehe damit sehr diskret um. Mich stört es aber, dass man sich nicht so einfach wieder ganz abmelden kann." Was man in seinem Konto aber immer verändern kann, sind die Sicherheitseinstellungen. Dabei helfen Rodion und seine Klassenkameraden heute den Siebtklässlern.

Besser früher als später

"Wir fangen dort an, wo man die Schüler noch erreicht", sagt Schulleiter Anton Gernert. Bei den älteren Schülern seien die Mediengewohnheiten meist schon gefestigt. Dagegen ließen sich die Jüngeren noch sensibilisieren. Das waren also sicher nicht die letzten Medientage.