Mama, Papa, Oma und Opa packen an

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Stämme schleppen auf Casteller Art: Unter den kritischen Blicken der Kinder transportierten die Helfer das Holz an die gewünschte Stelle. Fotos: Kindergarten Castell
Stämme schleppen auf Casteller Art: Unter den kritischen Blicken der Kinder transportierten die Helfer das Holz an die gewünschte Stelle.  Fotos: Kindergarten Castell
Ob bei Sommerhitze oder jüngst im Regen: Echte Helfer hält kein Wetter vom Sägen und Schrauben ab.
Ob bei Sommerhitze oder jüngst im Regen: Echte Helfer hält kein Wetter vom Sägen und Schrauben ab.
 
 
 
 

Auch der Pfarrer hat sich als Handwerker versucht. Ergebnis: Castell freut sich über einen einzigartigen "Kindergarten-Garten".

So einen hat keiner. Das steht fest. Dieser Garten ist einmalig. Genau das war ja auch das Ziel des Casteller Kindergarten-Teams. "Wir wollten keinen Außenbereich von der Stange haben, sondern einen, der speziell auf unsere Anforderungen zugeschnitten ist", erklärt Kindergartenleiterin Jutta Heilmann.

Ziel erreicht! Naja, nicht ganz. Nach einem Jahr Planungs- und einer viermonatigen intensiven Arbeitsphase ist der Casteller "Kindergarten-Garten" jetzt fast fertig. Nur ein paar nette, kleine Attraktionen fehlen noch, zum Beispiel die "Monaco-Rennstrecke" für Bobby-Cars & Co.

Ansonsten aber ist die Freifläche hinter dem eingeschossigen Haus nicht wieder zu erkennen. Zusammen mit der Ochsenfurter Spielbaustelle haben das Kiga-Team und die Eltern ganze Arbeit geleistet. Vor etwa einem Jahr waren alle gemeinsam in die Planung eingestiegen, hatten überlegt, was sinnvoll, nötig und wünschenswert wäre. Matthias Sauer von der Spielbaustelle hatte alle Ideen notiert und einen Plan gezeichnet.

Die Gemeinde Castell sponserte einige ihrer schönsten Bäume. Eltern, Großeltern und ein paar junge Männer aus der Gemeinde vergossen viel Schweiß, als sie die Stämme schälten. Anfang Juni ging's in die Vollen. Die dicken Hölzer wurden im Garten verankert, darauf entstanden Baumhäuser, Hängebrücken, Schaukeln und viele verschiedene Spielbereiche - für die großen "Hamster" und all die kleinen "Feld-, Wald- und Spitzmäuse", wie die Kindergruppen in Castell heißen.


"Jeder, wie er konnte"

Das Besondere: In Castell rückte nicht etwa ein Bautrupp an. Die Eltern und Großeltern selbst legten Hand an, hämmerten, sägten, schliffen und malten, was das Zeug hielt. Unter der "Aufsicht" der Spielbaustelle entstand ein Abenteuer-Garten der Extraklasse.

"Manche Helfer waren sehr oft da. Jeder, wie er konnte", berichtet Jutta Heilmann. "Ungefähr 50 Eltern und Großeltern haben insgesamt mit angepackt und tolle Ideen eingebracht. Das finde ich gigantisch!" Der Opa eines Mädchens habe besonders viel gearbeitet, erinnert sich die Kiga-Leiterin. "Er hat eines der Häuschen quasi allein gebaut." Und wenn doch mal Not am Mann war - weil zum Beispiel ein Lkw-Fahrer seine Ladung halb auf der Straße verteilt hat statt im Garten - dann waren "die Gemeindearbeiter immer Retter in der Not".

Wer sich selbst ein Bild vom Ergebnis der ungewöhnlichen Gemeinschafts-Bauaktion machen will, der hat dazu beim morgigen Gartenfest in Castell Gelegenheit.