Sechs frisch gebackene Maler- und Lackierergesellen wurden am Freitag in Kitzingen freigesprochen.
Florian Döpfner hat es geschafft. Nach einer dreijährigen Ausbildung zum Maler und Lackierer im Betrieb seines Vaters in Schwarzach hat er nun seinen Gesellenbrief aus den Händen von Obermeister Manfred Hergert erhalten. Jetzt stehen ihm sowie weiteren fünf Absolventen alle Türen offen.
Schon als kleines Kind hat Florian mitgeholfen und später, nach der Mittleren Reife, stand für ihn der Entschluss fest: "Ich wollte die vierte Generation im Malergeschäft Döpfner sein." Er hat diesen Entschluss nicht bereut und ist sich sicher, dass er seinen Traumberuf gefunden hat. "Darauf bin ich sehr stolz." Er will nun in die Fußstapfen seines Vaters Armin Döpfner treten und die Meisterprüfung ablegen.
Den Vater "verputzt" Der junge Mann muss schmunzeln, wenn er daran zurückdenkt, wie er zum ersten Mal mit der Kelle den Putz aufgetragen hat: Ihm fiel Putz herunter - "genau auf Vaters Kopf". Ein kräftiges Gelächter folgte und alles war wieder gut - denn Spaß gehört bei der Arbeit einfach dazu, vor allem auf den vielen Baustellen. Humor und Menschlichkeit im Umgang mit den Kollegen sind daher genauso gefragt wie Kreativität, Geschmack, Organisationstalent und Teamfähigkeit.
Florian gefällt vor allem die Zusammenarbeit mit den sechs Beschäftigten im elterlichen Betrieb, "ein geschultes Team, das Hand in Hand arbeitet".
"Ein Lebensabschnitt geht zu Ende, jetzt geht's ans Eingemachte", sagte der Innungs-obermeister Manfred Hergert zu den sechs Junggesellen, die in Kitzingen gemeinsam freigesprochen wurden.
"Beißt Euch durch, bleibt ständig auf dem Laufenden, macht Schulungen, lernt dazu, bildet Euch fort - denn wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit." Und das wäre schade, denn Maler und Lackierer würden immer gebraucht.
Gegen den Fachkräftemangel "Ihr bringt Farbe zu den Kunden ebenso wie in euer Leben - und Zukunft in die Region. Es zählt dabei nicht, wo man herkommt, sondern wo man hin will", gab Kreishandwerksmeister Michael Bissert den frisch gebackenen Malergesellen mit auf den Weg. "Die Bewahrung der positiven Berufseinstellung, Umweltfragen und sicherheitstechnische Aspekte sind Eure Zukunft - wenn Ihr im Wettbewerb bestehen wollt, müsst Ihr einfach besser sein als andere." In diesem Zusammenhang dankte Bissert auch den Ausbildungsbetrieben und wies darauf hin, dass jeder, der ausbilde, nur davon profitieren könne.
"Wer ausbildet, den trifft später kein Fachkräftemangel."
Der Gesellenbrief ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben. Die sechs jungen Männer haben nun "die Möglichkeiten, sich zu entfalten, größere Entscheidungsfreiheit und sehr viel mehr Selbstverantwortung", sagte Klaus Schulz vom Berufsbildungszentrum Würzburg. "Unser Handwerk braucht junge, dynamische Mitarbeiter wie Sie, die mit Elan, Schwung und Willen bereit sind, etwas zu verändern."
Dass er eine gute Klasse ausbilden durfte, betonte Klassenleiter Wolfgang Einhellinger. Er lobte seine ehemaligen Schüler mit einem ganz besonderen Vergleich: "Ihr seid - wie man so schön in Kitzingen vom Wein sagt - ein guter Jahrgang. Euer Einsatz hat sich gelohnt." Er beglückwünschte die Gesellen und bescheinigte ihnen das Wissen, die Fertigkeit, die Zielstrebigkeit und die Leistungsbereitschaft, um den kommenden Herausforderungen gewachsen zu sein. "Ich würde mich sehr freuen, wenn einige von Euch bei mir die Schulbank für die Meisterprüfung drücken."