Das kostet alles Geld.
Kütt: Klar. Aber im Vergleich zu Europa ist es hier günstig. Ein Satz Englisch-Bücher kostet beispielsweise zwei bis drei Dollar. Eine Schultafel 95 Dollar. Wir wollen auch Stifte, Radiergummis und Ähnliches besorgen. Es mangelt an fast allem.
Wie viel Geld haben Sie schon gesammelt?
Kütt: Unsere „Gofoundme Page“ brachte uns schon über 5000 US-Dollar in knapp eineinhalb Monaten ein. Das ist schon einmal der erste Schritt, um den rund 500 Kindern und 30 Lehrern eine Grundausstattung zu besorgen. Wir wollen außerdem einen Spielplatz bauen und einen Kunstrasenplatz für Fußball und ein Volleyballfeld. Das sind die zwei am stärksten wachsenden Sportarten hier.
Woher kommen die Spendengelder und wer verwaltet sie?
Kütt: Die Spendengelder kamen bislang alle aus der USA. Zanny Merullo hat die Kontakte hergestellt. Sie arbeitet als Freiwillige in der Sangke-School, vielleicht vergleichbar mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr bei uns. Sie hat durch einen Bekannten Verbindung zu einer Zeitung in den USA, ein regionaler TV-Sender hat auch schon Interesse signalisiert, eine Dokumentation zu machen.
Wie können Spender sicher sein, dass die Gelder auch für die Schule verwendet werden?
Kütt: Die „Gofoundme Page“ wird immer wieder mit neuen Bildern und Informationen gespeist, damit jeder sieht, wo und wie die Gelder ankommen.
Wann bist Du das nächste Mal in der Gegend?
Kütt: Unser nächster Trip zur Sangke-Schule war für Anfang August geplant. Aber jetzt hat die Regenzeit begonnen. Die so genannte Hauptstraße dorthin, der einzige Zugang in den Norden von Svay Reang, ist überschwemmt. Es kann sein, dass wir den Trip um bis zu vier Wochen verschieben müssen.
Wie sehen Deine weiteren Lebenspläne aus?
Kütt: Zur Zeit arbeite ich für ein Spa-Unternehmen als Manager. Wir haben 70 Angestellte in fünf verschiedenen Geschäftsstellen. Spätestens im nächsten Jahr möchte ich meine FIFA-Ausbildung als Trainer hier oder in China ablegen. Ich würde den Fußball in Kambodscha gerne unterstützen und bei der Weiterentwicklung helfen.
Kontakt: Wer das Projekt von Alexander Kütt unterstützen möchte, der kann sich im Internet unter www.gofundme.com informieren. Antworten gibt Alexander auch per Mail: aandzfoundation@gmail.com; eine weitere Ansprechpartnerin ist zudem Kütts Mutter Monika Kütt von der Minigolfanlage Iphofen.
Zur Person
Alexander Kütt wurde in Würzburg geboren und wuchs in Iphofen auf. Vor knapp sieben Jahren ist er nach Australien gereist, hat drei Monate Urlaub gemacht und sich dann ein „Work & Holiday Visa“ geholt. Er hat bei den Redfern Raiders als Fußballer angeheuert und ist dann zum Kalgoorlie College FC gewechselt. Vor vier Jahren wechselte er nach Kambodscha, spielte zuerst in Phnom Phen und im Norden des Landes, beim Siem Reap FC. In Siem Reap lebt der gebürtige Unterfranke auch mit seiner Frau Sasa und dem gemeinsamen Sohn Mario.