Im Tierheim Kitzingen wartet Hündin Lea auf ein neues Zuhause. Auch Augen wie Nougat-Schokolade und ein Fell wie schwarzer Samt haben das Tier nicht vor einem Schicksal als "Corona-Hund" bewahrt. Da ihre Besitzer inzwischen nicht mehr im Homeoffice arbeiten, landete der Mischling im Tierheim.
Tierheim Kitzingen schildert trauriges Hundeschicksal: Sie war eine gute Gesellschafterin. Manch einsame Stunde im Homeoffice und in der Kurzarbeit hat sie ihrem Frauchen und ihrem Herrchen verschönert. Dann, nach ein paar Monaten, hatten die Menschen sich satt gesehen an ihren sanften braunen Augen. Die schwarze Mischlingshündin Lea hatte ausgedient. Am 18. Januar brachten ihre Besitzer sie ins Kitzinger Tierheim.
Angela Drabant erzählt Leas Geschichte beispielhaft, weil sie viele typische Elemente birgt: Ein Paar aus dem Landkreis ist vom Corona-Lockdown betroffen, Heim- und Kurzarbeit sind angesagt. Die plötzlich reichlich vorhandene Freizeit kann mit Ausgehen oder Sport nur bedingt gefüllt werden – der Lockdown schließt auch hier viele Türen. Also kommen die Menschen auf die Idee, sich ein Tier an die Seite zu holen, zum Schmusen und Spazierengehen.
Tierheim Kitzingen: Paar holt sich "Lockdown-Hund" - und gibt ihn wenig später wieder weg
Während einer Rumänienreise begegnet das Paar der süßen kleinen Lea, die im Mai 2021 geboren worden war. Die Menschen nehmen den Welpen mit den Knopfaugen und dem samtig-schwarzen Fell mit nach Deutschland. Ein paar Monate später enden Kurzarbeit und Homeoffice. Und nun? „Mitte Januar standen die Besitzer in der Kaltensondheimer Straße vor der Tür des Kitzinger Tierheims“, erzählt Tierheimleiterin Angela Drabant. Auf die Frage, ob sie nicht gewusst hätten, dass die Corona-bedingte Heimarbeit irgendwann wieder enden werde, reagierten sie nicht. Wenig später sind die Zweibeiner auch schon wieder weg – der Vierbeiner aber blieb.
„Lea war verstört und ängstlich“, berichtet Angela Drabant, während sie die Mischlingshündin sanft streichelt. Mittlerweile gehe es ihr aber gut. Drabant wird sie nur an Menschen vermitteln, die ihr langfristigen Familienanschluss geben.
Generell ist das immer das Ziel des Tierheim-Teams. „Wir schauen uns die Menschen, die ein Tier zu sich holen wollen, ganz genau an und prüfen die Bedingungen, die bei ihnen herrschen, auf Herz und Nieren“, stellt die Leiterin fest. „So sorgfältig wie immer“ habe man auch während der Corona-Pandemie vermittelt. „Damit machen wir uns zwar manchmal nicht unbedingt beliebt, aber darauf kommt es uns auch nicht an. Die Leute sollen nicht uns lieben, sondern die Tiere; ihnen sollen sie ein gutes Zuhause geben. Nur das zählt.“
Tierheimleiterin mit wichtigem Appell: "Die Leute sollen nicht uns lieben, sondern die Tiere"
Angela Drabant weiß, dass es sich auszahlt, potenzielle Tierhalter genau zu prüfen. „Wir haben zwar einige 'Corona-Tiere' wie Lea bekommen, aber von den Tieren, die wir selbst vermittelt haben, wurde keines zurückgegeben.“
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28 Hunde und Katzen warten aktuell im Kitzinger Tierheim darauf, von einem lieben Menschen oder einer Familie zu sich geholt zu werden. „Wir platzen damit nicht aus den Nähten. Es ist eine normale Belegung“, sagt Angela Drabant. Sie versucht, die Zahl der Tiere so gering wie möglich zu halten, denn das Damoklesschwert einer möglichen Schließung hängt ja immer noch über dem Tierheim.
Solchen Menschen fehlt die nötige Intelligenz um vorausschauend zu handeln und der nötige Charakter um die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen ....