Die Fußball-WM sei auf jeden Fall eine Chance für die Gastronomie, meint er. „Aber nur, wenn die Deutschen auch weit kommen.“
Bier und Fußball. Das gehört irgendwie zusammen. Ein großes Umsatzplus bewirkt die Fußball-WM aber nicht, meint Jakob Pritzl, Assistent der Geschäftsführung bei Kauzen-Bräu in Ochsenfurt. „Wir merken es ein bisschen“, sagt er. Ein paar Veranstalter von Public-Viewings seien auf die Brauerei zugekommen, einige Vereinsvertreter, die die Spiele in ihren Gaststätten zeigen, ebenso. „Aber der Umsatz steigt eher marginal.“
Und die Einzelhändler? Freuen die sich auf riesige Umsatzzuwächse? Volker Wedde schüttelt bei dieser Frage langsam den Kopf. Natürlich sei ein Zusatzgeschäft zu erwarten, beispielsweise bei den Sportartikelverkäufern. Trikots und Fußbälle seien in diesen Zeiten allemal gefragt. Auch der eine oder andere neue Fernseher könne aus Anlass der WM über den Ladentisch gehen. Und für den obligatorischen Grillabend fallen auch extra Ausgaben an. „Aber es sind keine riesen großen Impulse zu erwarten“, prophezeit der Bezirksgeschäftsführer des Handelsverbandes Bayern.
Mit einem Weihnachts- oder Ostergeschäft sei eine Fußball-WM jedenfalls nicht zu vergleichen. Ähnlich wie Thomas Dauenhauer macht auch Wedde die Höhe des Umsatzes vom Abschneiden der deutschen Mannschaft abhängig. „Je weiter sie kommt, desto mehr Trikots und Fan-Artikel werden verkauft“, weiß er.
Letztendlich ließen sich die Umsatzzuwächse in den kommenden Wochen aus den Statistiken der letzten Fußballweltmeisterschaften zumindest grob errechnen. Um ein halbes Prozent des Jahresumsatzes ist der Umsatz in dieser Zeit erfahrungsgemäß gestiegen.
Für die Einzelhändler in Bayern bedeutet das erwartbare Mehreinnahmen in Höhe von rund 200 Millionen Euro. Im Landkreis Kitzingen können die Gewerbetreibenden in den entsprechenden Branchen von einem Umsatzzuwachs von rund zwei Millionen Euro ausgehen. „Statistisch gesehen“, wie Wedde betont.
Seinen Mitgliedern legt er ans Herz, die FIFA-Richtlinien im Auge zu behalten. Die Logos seien beispielsweise markenrechtlich geschützt, auch der besondere Schriftzug, der an die kyrillische Schrift angelehnt ist, darf nicht einfach übernommen werden. Bestimmte Dinge sind eben nur den offiziellen Lizenzpartnern der FIFA vorbehalten. Und bei Zuwiderhandlung drohen Strafen.
Public-Viewing am Bleichwasen: Einlass immer eine Stunde vor Spielbeginn. Die Vorberichterstattung wird dann schon übertragen. Eintritt: „Ein kleiner Betrag“, wie Organisator Frank Gimperlein meint. „Maximal zwei Euro.“ Natürlich werden die Spiele auch in etlichen Kneipen und Vereinsheimen im Landkreis Kitzingen zu sehen sein.