Sie öffnen Fahrrädern Tür und Tor

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Sie freuen sich, dass es endlich weitere Stellplätze für Fahrräder gibt: Frank Gimperlein (Vorsitzender Stadtmarketingverein), Bürgermeisterin Astrid Glos, 2 ...
Daniela Röllinger
Am Freitag waren die Handwerker noch aktiv, am Samstag wurde die Fahrradgarage geöffnet.
Daniela Röllinger
Der Fahrrad-Tourismus boomt. Eigentlich eine gute Nachricht, doch häufig blockieren die Fahrräder die Eingänge zu Geschäften. Die neue Fahrradgarage sorgt für Abhilfe.
Foto: Hilmar Hopfengart (Archiv)

Damit die Eingänge zu Geschäften nicht länger blockiert werden und das Chaos am Marktplatz ein Ende hat: Ab sofort gibt es in der Kitzinger Fußgängerzone eine Fahrradgarage mit 60 Stellplätzen.

Manfred Freitag freut sich doppelt: Als leidenschaftlicher Fahrradfahrer weiß er, wie wichtig es ist, sein Gefährt gut und sicher unterstellen zu können. Und als 2. Bürgermeister der Stadt findet er es wunderbar, dass dank der neuen Fahrradgarage am Kitzinger Marktplatz dem Fahrrad-Durcheinander vor den Geschäften und Cafés ein Ende bereitet werden kann.

Der Fahrradtourismus in Kitzingen boomt und das ist gut so. Aber er hat auch Folgen, die nicht jeden erfreuen: Vor allem im Bereich des Marktplatzes, aber auch in anderen Bereichen der Fußgängerzone und der Innenstadt stehen häufig unzählige Fahrräder, während deren Besitzer sich einen Kaffee gönnen oder einen Stadtbummel machen. Dabei werden leider oft auch Eingänge zu Geschäften blockiert. „Die Einzelhändler beschweren sich, dass keiner mehr in die Läden kann, weil alles zugestellt ist“, berichtet Frank Gimperlein, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins Kitzingen, von vielen Anrufen bei ihm. Auch Bürgermeisterin Astrid Glos weiß aus eigener Erfahrung, dass der Gang zu so manchem Geschäft oft eher einem Slalomlauf gleicht.

Man hat sich zusammengesetzt und schnell eine Lösung gefunden: Direkt am Marktplatz wird eine Fahrradgarage eingerichtet. Das Gebäude, in dem früher der Marktfriseur beheimatet war und das in den vergangenen Jahren für verschiedene Aktionen genutzt wurde, bietet im Erdgeschoss mit 120 Quadratmetern ausreichend Platz, um Fahrräder sicher unterzustellen. „Hier gibt es ab sofort 60 Fahrradplätze“, stellte Gimperlein das Projekt beim Pressetermin am Freitag vor, während im Hintergrund noch die Handwerker für ausreichend Licht sorgten. Seit Samstag – Mariä Himmelfahrt, dem traditionellen Bummeltag in Kitzingen – steht der Raum den Radfahrern zur Verfügung. Auch 20 kostenlose Gepäcksafes werden dort in dieser Woche noch eingerichtet. Außerdem gibt es eine E-Bike-Ladestation, die von den Licht-, Kraft- und Wasserwerken Kitzingen gesponsert wird, sowie ein offenes Bücherregal. Geöffnet ist die Fahrradgarage von 8 bis 19 Uhr, das Auf- und Abschließen übernehmen die Nachbarn vom Casa Conrad.

Dass dieses Gemeinschaftswerk so zügig umgesetzt werden konnte und nun den Touristen, den Radfahrern aus der Region und auch dem Einzelhandel zugute kommt, begeistert alle Beteiligten. „Ich bin wirklich dankbar, dass das so schnell ging“, zeigte sich Astrid Glos erfreut, die im Moment in Vertretung des Oberbürgermeisters die Stadt leitet.

Erst mal gibt es einen Probelauf. „Wir haben das Gebäude für vier Wochen angemietet“, erklärt Gimperlein. Nach Ende der Sommerferien wird geprüft, wie es angenommen wurde, dann werde über eine eventuelle längere Nutzung entschieden. Langfristig müsse das Thema Fahrradstellplätze im Zuge des Innenstadtkonzepts gelöst werden, so Glos: „Das hier ist sicherlich keine Dauerlösung.“ Aber es ist eine Möglichkeit, schnell Abhilfe zu schaffen für ein Problem, das in den vergangenen Wochen immer wieder für Ärger gesorgt hat.