Peter Herteux präsentiert in der 51. Saison der Konzertreihe wieder vielfach ausgezeichnete Künstler
Peter Herteux – diesen Namen verbinden Musikfreunde seit vielen Jahren mit einer hochwertigen Kammerkonzert-Reihe. Und mit dem Schwanberg. Zumindest von der zweiten Assoziation muss man sich in diesem Jahr allerdings verabschieden. Die Kammerkonzerte Schloss Schwanberg finden jetzt in Wiesentheid statt. Das nächste am Sonntag, 17. Februar mit dem Quatuor Ardeo.
Sie spielen in der aktuellen Saison in Bremen, München, Garmisch-Partenkirchen und auf Rügen. Sie haben Preise bei internationalen Wettbewerben in Bordeaux, Moskau, Melbourne gewonnen. Sie sind in Konzerthallen in Paris, Amsterdam, London, Stockholm, Wien und Budapest zuhause. Seit über zehn Jahren ist das Quatuor Ardeo ein Stern am Himmel der Kammermusik. Und an diesem Wochenende spielen die vier Künstlerinnen im Historischen Pfarrhaus in Wiesentheid.
Peter Herteux bringt mit der Kammerkonzertreihe hochwertige Musiker in die Region. Er hat die Veranstaltung 2003 übernommen, bis dahin wurden die Schwanberg-Konzerte von Christiane Rupperti organisiert. Als Peter Herteux anfragte, ober er selbst mal in der Konzertreihe spielen könne, hat sie ihn auf ihren Nachfolger verwiesen, weil sie selbst nicht mehr als Organisatorin auftreten wollte. Doch zunächst wurde kein Nachfolger gefunden. Schade um die Konzertreihe und schade für den Stamm der Abonnenten, die regelmäßig auf den Schwanberg gekommen waren, um zwei Stunden hochwertigen Künstlern zu lauschen und anschließend bei einem Glas Wein locker miteinander zu plaudern. „Die Schwanberg-Konzerte waren eine tolle Geschichte in einer tollen Atmosphäre“, fand Peter Herteux, und so hat er kurzerhand selbst die Reihe weitergeführt. Seit 16 Jahre ist der Musiker mit Feuereifer dabei.
Fünf Konzerte stellt er jedes Jahr auf die Beine. Bis zum vergangenen Jahr fanden sie im Schloss auf dem Schwanberg statt. Doch dort habe man sich zum einen nicht mehr in der Lage gesehen, die Bewirtung zu übernehmen, zum anderen stehen dort Umbauarbeiten an, berichtet Herteux. Aus dem Besucherkreis kam die Idee, nach Wiesentheid zu wechseln. Als der Organisator bei Bürgermeister Dr. Werner Knaier anfragte, war der sofort begeistert. Das erste Konzert der Reihe fand im Januar in der Mauritius-Kirche statt, die anderen Veranstaltungen in diesem Jahr sind im Historischen Pfarrhaus.
Doch warum macht sich Peter Herteux überhaupt die Arbeit, alljährlich andere Künstler in die Region zu bringen? Ganz einfach, weil Musik sein Leben ist. Schon als Kind hat er gerne musiziert, Klavier und Gitarre gelernt. Er hat die Musik später zu seinem Beruf gemacht, in Würzburg Musik studiert mit dem Hauptfach Fagott – eine Wahl, mit der er nach wie vor sehr glücklich ist. Er hatte ein Engagement an der Oper Nürnberg, hat Fortbildungskurse besucht, war in New York tätig. Dann zog es ihn wieder zurück in die Heimat, den Spessart, in dem er aufgewachsen ist. 1980 kam er als Solo-Fagottist ans Mainfrankentheater Würzburg, wo er heute noch spielt. „Das ist ein tolles Haus“, lobt er, mit einem lebendigen Team, in dem man sich gut verwirklichen könne.
Als Musiker hat er natürlich viele Verbindungen zu anderen Künstlern. Viele, die er für die Konzertreihe engagiert, kennt er persönlich, hat schon mit ihnen gespielt oder ist über Kollegen und Agenturen an sie herangetreten. In diesem Jahr sind erstmals ganz junge Ensembles dabei, wie das Eliot Quartett und das Trio d'Iroise. Beide sind Musikrat-Preisträger und auch die anderen Künstler können zahlreiche Auszeichnungen vorweisen. Außer dem Ortswechsel ändert sich damit also nichts: Die Konzertreihe steht auch in der 51. Saison für Kammermusik in herausragender Qualität.
Kammerkonzerte Schloss Schwanberg in Wiesentheid
Die Reihe: Die Kammerkonzerte Schloss Schwanberg gehen in diesem Jahr in ihre 51. Saison. Seit 2003 ist Peter Herteux künstlerischer Leiter. In diesem Jahr finden die Konzerte erstmals im Historischen Pfarrhaus in Wiesentheid statt.
Die Konzerte: Sonntag, 17. Februar: Quatuor Ardeo – das Streichquartett wurde in Paris gegründet; die vier Musikerinnen sind vielfach bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet worden. Sonntag, 7. April: Eliot Quartett – die Musikrat-Preisträger zählen zu den vielversprechendsten Streichquartetten der neuen Generation, die Mitglieder stammen aus Russland, Kanada und Deutschland. Sonntag, 19. Mai: Ensemble Clarezza, Bamberg; das Ensemble setzt sich aus vier professionellen Musikern großer Orchester zusammen. Sonntag, 13. Oktober: Trio d'Iroise; das deutsch-französische Streichtrio gründete sich 2017 und wurde bereits 2018 mit einem begehrten Stipendium und einem Preis ausgezeichnet. Sonntag, 20. Oktober: Stefan Zweig Trio, Wien; die Mitglieder des Trios wurden an renommierten Musikhochschulen Europas ausgebildet und sind Preisträger wichtiger internationaler Wettbewerbe.
Organisatorisches: Die Konzerte finden jeweils um 18 Uhr im Alban-Wolf-Saal des Historischen Pfarrhauses Wiesentheid statt. Anschließend gibt es einen Konzertausklang mit den Künstlern. Der Abonnementpreis für alle Konzerte beträgt 170 Euro. Ein Schnupperabo für drei Konzerte kostet 105 Euro. Es ist auch möglich, die einzelnen Konzerte zu besuchen, hier beträgt der Preis 36 Euro, für Schüler und Studenten gilt ein Sonderpreis von zehn Euro. Infos gibt es bei Peter Herteux, Tel. 06020/970094 oder 0172/7610401.