Riesen-Pfannkuchen aus der Kippe

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Langsam gießt Ruth Halbritter den Pfannkuchenteig unter den Augen der Hauswirtschafts-Schülerinnen in die Kippbratpfanne.
Fotos: Daniela Röllinger
Mit der richtigen Maschine sind selbst große Mengen Rohkost in kürzester Zeit geschnetzelt.
Daniela Röllinger
Beim Öffnen des großen Combidämpfers ist Vorsicht geboten. Weil viel Dampf entweicht, muss er grundsätzlich von der hinteren Seite her geöffnet werden, damit sich niemand verletzt.
Foto: Daniela Röllinger
Die Schülerinnen schauen in der Großküche nicht nur zu, sondern probieren die Geräte auch selbst aus.
Daniela Röllinger
Einfach wenden lässt sich so ein riesiger Pfannkuchen in der Kippbratpfanne natürlich nicht. Ruth Halbritter zerlegt ihn deshalb in neun Teile.
Foto: Daniela Röllinger
Monika Hegwein zeigt, wie's geht: Die riesige Pfanne kann mit einem Drehrad nach vorne gekippt und der Inhalt ausgegossen werden.
Foto: Daniela Röllinger
Zwei Teilnehmerinnen bereiten die Einlage für die Suppe vor. Sind die Semmelklößchen geformt, kommen sie in den Combidämpfer.
Foto: Daniela Röllinger
Stünde der hohe Topf auf dem normalen Herd, man könnte weder hineinsehen noch umrühren. Große Mengen Suppe oder Gemüse werden deshalb auf dem Hockerkocher zubereitet, erklärt Monika Hegwein (rechts).
Daniela Röllinger

Teilnehmerinnen des Studiengangs Hauswirtschaft auf Stippvisite in der Großküche.

Es ist alles ein bisschen größer. Der Ofen, die Töpfe, die Mixer und die Schneidgeräte. Vor allem aber die Pfanne. Ruth Halbritter gießt hellgelben Teig hinein und dreht langsam an einem Rad. Interessiert verfolgt ein Dutzend Augenpaare, wie sich die Pfanne neigt und die Masse sich auf der riesigen quadratischen Fläche verteilt.

Normalerweise ist die Lehrküche im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Reich der Teilnehmerinnen des Hauswirtschaftslehrgangs. Damit sie im Zuge ihrer Ausbildung auch einen Einblick in die Arbeitsabläufe einer Gemeinschaftsverpflegung bekommen, sind sie diesmal ins Nebengebäude gekommen, wo ihnen Monika Hegwein die Großküche der Kantine erklärt, sie über Vorschriften informiert und dann alle gemeinsam kochen.

Zunächst steht die Theorie an: Die Ernährungsfachfrau geht von Gerät zu Gerät, erklärt Funktionsweise, Vorteile und Nachteile. Und weist zwischendurch auf zahlreiche Vorschriften hin, die es zu beachten gilt. Von der Aufbewahrung der Messer über den Ort, wo die Eier zu stehen haben, bis zur Temperatur des Spülmaschinenwassers. Von den Hygienevorschriften für die Mitarbeiter über die Mülltrennung und -entsorgung bis zur Dokumentation. So wird unter anderem die Temperatur des Kühlschranks regelmäßig kontrolliert und aufgeschrieben und sporadisch auch die Temperatur der ausgegebenen Gerichte, die mindestens 67 Grad betragen muss.

Bis zu 80 Personen finden in der Kantine auf dem Gelände des AELF und der Geflügelzucht Platz, Mitarbeiter und Lehrgangsteilnehmer kommen zum Mittagessen. „Da muss es flott nacheinander gehen. Teller für Teller muss raus“, erklärt Monika Hegwein. Ohne die Großgeräte wäre das gar nicht machbar. Ohne den Hockerkocher zum Beispiel, der gerade mal bis zum Knie reicht.

In einem riesigen Topf kann man darin Suppe, Blaukraut, Kartoffelbrei oder andere Gerichte zubereiten. Stünde dieser große Topf oben auf dem Herd, man könnte gar nicht hineinschauen. Auf dem Hockerkocher sieht man, wie weit das Gericht gediehen ist, kann bequem herumrühren und die Speisen auf die Teller schöpfen.

Gleich neben dem Hockerkocher steht die Kippbratpfanne. 20 Schnitzel, 30 Rolladen oder 15 Kilogramm Sauerbraten passen in die „Kippe“, wie sie genannt wird, bequem hinein – oder eine ganze Menge Klöße. „Die brauchen viel Platz, die müssen ja schwimmen können“, erklärt Hegwein. Die Flüssigkeit kann bequem über die Kippfunktion ausgegossen werden.

Die Lehrgangsteilnehmerinnen nutzen die Pfanne, um Pfannkuchen für die Suppe zuzubereiten. Quadratisch und riesengroß sind die und müssen, um sie umdrehen zu können, erstmal in viereckige Stücke zerlegt werden. Nichts fürs schöne Anrichten also, da sind die kleinen, runden Pfannkuchen besser, sagt Kursleiterin Ruth Halbritter, aber für die Suppe oder Aufläufe ideal.

Gleich mehrere Gerichte bereiten die Frauen im Anschluss an die theoretische Einführung im Combidämpfer zu: Semmelklößchen für die Suppe und Reis mit Dampf, Schnitzel und Nußkrokant mit Heißluft.

Je nach Gericht kann gesteuert werden, wie viel Dampf zugegeben wird – „damit zum Beispiel die Wachteln nicht austrocknen“, wie Hegwein erklärt. Schließlich steht Gefügel auf dem Gelände der Geflügelzucht regelmäßig auf dem Speiseplan.

Nach der Zubereitung wird gemeinsam gegessen und anschließend Hand in Hand aufgeräumt und gespült. Wobei in einer Großküche auch die Spülmaschine eine ungewohnte Dimension hat. Während so manche Maschine zuhause drei Stunden lang spült, ist die in der Großküche in knapp drei Minuten fertig. Weil es, wenn man für viele kocht, schließlich schnell gehen muss.