1. Kitzinger Weinwandertag am Sonntag, 21. Mai: Durch die Weinberge schlendern und da schöppeln, wo der Wein wächst.
Hellgrün leuchtet das frische Gras in der Sonne, knallgelb der Raps. Bienen summen umher und an den Weinreben entfalten sich die ersten zarten Blätter. Der Frühling ist eine perfekte Zeit, um draußen in der Natur die Seele baumeln zu lassen. Wer dazu noch seinen Gaumen verwöhnen will, der ist beim 1. Kitzinger Weinwandertag richtig.
„Seit Jahren beobachten wir, dass immer mehr Menschen in die Tourist-Info kommen und nach schönen Wander-Routen fragen“, stellt Julia Then fest. Als Leiterin der Tourist-Info hat sie deswegen vor gut einem halben Jahr die Kitzinger Winzer und Weinhändler angesprochen und gefragt, ob man nicht gemeinsam den Kitzinger Weinwanderweg wieder beleben wolle. „Tatsächlich waren die Weingüter Röser, Haßold, Meuschel, Völker und die Winzergemeinschaft Franken gleich dafür.“
Der rund vier Kilometer lange Wanderweg zwischen Kitzingen und Repperndorf existiert schon über 20 Jahre. Julia Then sagt: „Der frühere Wein- und Naturlehrpfad ist damit einer der ältesten Wanderwege im Umkreis.“ Doch im Laufe der Zeit ist er bei vielen Einheimischen in Vergessenheit geraten. Die Jungs des Kitzinger Bauhofs haben ihn nun aus dem Dornröschenschlaf geweckt.
Er hat eine komplett neue Beschilderung bekommen: 19 Info-Tafeln erzählen Wissenswertes und Spannendes über den Kitzinger Wein und seine Geschichte. So können Besucher und Einheimische beim 1. Kitzinger Weinwandertag am Sonntag, 21. Mai, gleichzeitig auf historischen Spuren wandeln und wandern, schöppeln und genießen.
An der Strecke verteilt, bauen die fünf Weingüter schon am frühen Sonntagmorgen Genuss-Stationen auf, an denen es ab 11 Uhr Secco und Wein zu verkosten gibt. Auch der Hunger lässt sich stillen: mit „fränkischen Hotdogs“ zum Beispiel, also Bratwürsten im Weck, mit Tomatensuppe oder Schmalzbroten. Die Tourist-Info, die das Spektakel organisiert, hat als i-Tüpfelchen eine mobile Musikgruppe engagiert: Die drei „Kellermäster“ werden unplugged unterwegs sein und mit Rock'n'Roll oder Schlagern für gute Laune sorgen.
„Die Idee, in Kitzingen einen Weinwandertag anzubieten, ist wirklich super“, fand Johannes Meuschel, als er mit Julia Then und den Vertretern der anderen Weingüter am Montag einen letzten Rundgang vor dem großen Tag unternahm. „So werden die Menschen darauf aufmerksam, wie viele verschiedene Weinsorten hier unterhalb des Krankenhauses wachsen. Es gibt außerdem ganz junge Weinstöcke zu sehen, aber auch schon recht betagte.“
„Und es gibt Feldsalat im Bacchus zu pflücken!“, ergänzte Michael Völker lachend. Tatsächlich wächst der Rapunzel entlang des Kitzinger Weinwanderwegs wild zwischen Bacchus-Stöcken. Besonders gut scheint er zu schmecken, jedenfalls hat Völker schon mehrfach Frauen beim Feldsalat-Schneiden beobachtet. Vielleicht ist ja die erste Kitzinger Trinkwasserquelle (am Seeberg) schuld daran, dass der Feldsalat ganz ohne Pflege so gut gedeiht? Egal, ob sich jemand für das Grünzeug interessiert oder nicht: Die zu verkostenden Weine der Lagen Kitzinger Wilhelmsberg, Kitzinger Hofrat, Sickershäuser Storchenbrünnle und Repperndorfer Kaiser Karl belohnen auf jeden Fall alle, die sich auf den Weg entlang der alten Weinbergsmauern machen.