Elke Sengleitner hilft Menschen mit ganz unterschiedlichen seelischen Verletzungen
Elke Sengleitner breitet die Hände aus und stimmt ein indisches Mantra an. Der Rauch zieht aus dem pyramidenförmigen Kupfergefäß über den darüber liegenden Balkon hinweg in Richtung Kitzinger Himmel. Elke hat das uralte Feuerritual „Agnihotra“ für sich entdeckt, das bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zelebriert wird. Vereinfacht ausgedrückt soll es dabei helfen, die Erde und Atmosphäre zu reinigen – und somit auch alle Menschen, Tiere und Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung.
Geben und Nehmen. Ein Prinzip, das Elke verinnerlicht hat. Ihrer Oma hat sie viel gegeben. Etwa 20 Jahre lang hat sie die erblindete Frau umsorgt und gepflegt. „Ich habe auch sehr viel zurückbekommen“, sagt sie. Unter anderem den Impuls, Menschen zu helfen. Den letzten Wunsch ihrer Oma, dass sie mit ihren Händen durch sanfte Berührungen die Selbstheilungskräfte von Menschen aktiviert, hat sie in die Tat umgesetzt. Ihre Urgroßmutter hat über Gebet und Hände-Auflegen bereits damals vielen Menschen und Tieren geholfen. Sie selbst versteht sich als spiritueller, sehr geerdeter Mensch, der sich dazu berufen fühlt, Menschen zu helfen, denen es nicht gut geht.
Der Großmutter sei Dank
Ganz nüchtern erzählt sie von ihrer besonderen Gabe, von der Energie, die sie als helles Licht wahrnimmt und über ihre Hände an die Menschen weitergibt, die zu ihr kommen. Menschen mit unterschiedlichen seelischen Verletzungen und körperlichen Beschwerden. Menschen, die extrem gestresst sind oder ohne Halt im Meer des Lebens schwimmen.
Diese besondere Begabung wurde erstmals von Elkes Großmutter erkannt und an dieser spielerisch angewandt, immer dann, wenn es irgendwo „zwickte“. Nach deren Tod verfeinerte Elke ihre Begabung zunächst im beruflichen Bereich. Sie war im Wellnessbereich des „Aqua-Sole Kitzingen“ in der Massageabteilung tätig. „Ich wurde immer wieder auf die besondere Energie meiner Hände angesprochen“, erinnert sie sich. Auch ihr Ehemann, ihre Kinder und Freunde konnten ihre wohltuende Gabe bestätigen.
Es verging allerdings erst mal Zeit, bis Elke ihr Versprechen schließlich einlöste und den Mut fasste, aus ihrer Begabung eine Berufung und aus der Berufung einen eigenständigen Beruf zu machen, indem sie als Kleinunternehmerin in die Selbstständigkeit wechselte.
Elke lässt „die Lieben“, wie sie ihre Kunden nennt, bei den Behandlungsterminen erst Mal ankommen. Keinen Zeitdruck, keine Hektik. Ganz behutsam tastet sie sich an die fremden Seelen heran, nimmt die Schwingungen des Gegenübers auf, versucht, die Bedürfnisse zu erspüren. „Jedes Wort, jeder Ton, jeder Gedanke erzeugt eine Schwingung“, sagt sie. Um diese Schwingungen und die Energie zu erfühlen, muss sie ihren eigenen Geist und ihr Herz ganz weit öffnen. Wie das geht? Elke runzelt für einen Moment die Stirn. „Das ist schwer in Worte zu fassen.“ Wie sie sich in diesem Moment fühlt, ließe sich leichter beschreiben. Sie bittet zunächst in einem stillen Gebet um das „Höchste und Beste“ für die gerade anwesende Seele. „Ich weiß, das hört sich alles komisch an“, sagt sie und lacht. „Aber ich bekomme dann tatsächlich eine Gänsehaut am Kopf, meine Hände fangen an zu kribbeln, mein Herzzentrum wird ganz warm und ein Gefühl von Liebe und Harmonie durchströmt mich.“
Und dann? Dann geht sie ihrem Impuls nach, passt sich bei der Energieübertragung den Bedürfnissen der fremden Seele an. „Auch wenn es mir bei einer derart gefühlvollen und von Liebe erfüllten Handlung sehr schwer fällt, man kann es auch technisch beschreiben: Meine Hände sind, in Verbindung mit meinem Geist und meinem Herzen, ein Werkzeug mit besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten, die es mir ermöglichen, Energien zu erfühlen. Ich bin keine Heilerin, ich gebe nur Impulse zur Selbstheilung“.