Fachtag für Frauen: Im Stadtteilzentrum wird am 21. Oktober der 1. Frauentag in der Kitzinger Siedlung gefeiert.
Cool, knallig und rund ist sie, die Frauengestalt, die in Christina Dümler-Karwaths Vorgarten die Blicke auf sich zieht. Dümler-Karwath nennt sie „Nana“. „Nana“ könnte zum Maskottchen für den 1. Frauentag in Kitzingens größtem Stadtteil werden, zu dem die Weiblichkeitspädagogin und Krankenschwester für Intensivmedizin am 21. Oktober einlädt.
Wer genau ist „Nana“ und warum steht sie bei Ihnen vorm Haus?
Christina Dümler-Karwath: „Nanas“ sind sinnliche, farbenfrohe Plastiken einer französischen Künstlerin. Sie zeichnen sich durch voluminöse Körper mit großen Geschlechtsmerkmalen aus und stehen als Sinnbild für Lebenskraft, Weiblichkeit und freie Lebensgestaltung ohne Hemmungen und Konventionsgrenzen. Die „Nana“, die bei mir im Vorgarten steht, habe ich selbst gemacht.
Was soll die „Nana“ den Menschen, die sie sehen, sagen?
Für mich ist sie einfach eine schöne Verkörperung von Weiblichkeit, die dazu auffordert, sich so anzunehmen, wie man ist, mit seinen Falten und Pfunden. Meine „Nana“ sagt: Gefallt Euch, wie Ihr seid!
Das passt gut zum Motto des ersten Frauentags in der Siedlung: „Einfach Frau sein!“ Was hat es mit diesem Tag auf sich?
In den Wechseljahrs-Seminaren, die ich gebe, kommen immer wieder ganz verschiedene Themen rund um die Weiblichkeit zur Sprache. Also habe ich mir vor etwa eineinhalb Jahren gedacht: Warum gibt es eigentlich keine „Messe für die Frau“ oder so etwas Ähnliches? So war die Idee geboren. Vergangenes Jahr, im Sommer, habe ich dann angefangen, den 1. Frauentag in der Kitzinger Siedlung zu organisieren. Ich wollte einen guten Mix aus medizinischen und „leichteren“ Themen, wie Lifestyle, Reisen, Modenschau. Mit Hilfe von Alexandra Schäfer (Initiatorin „Rentnerklatsch“), von Freunden und Familienmitgliedern ist nun ein spannendes Programm zustande gekommen, das auch einen sozialen Aspekt beinhaltet: Der Erlös geht Wildwasser e.V., eine Beratungsstelle für missbrauchte Frauen und Mädchen in Würzburg.
Sind alle Frauen eingeladen oder erst ab einem gewissen Alter?
Natürlich sind Frauen jeden Alters eingeladen – lässige sowie schicke Klamotten in großen Größen zum Beispiel können auch junge Frauen interessieren, genauso wie der Bericht von Martina Weltner, die schildert, wie es ist, allein zu reisen. Und in die Wechseljahre kommen wir alle mal. Übrigens auch die Männer! Die sind ebenfalls gern gesehene Gäste.
Worauf freuen Sie sich beim Frauentag besonders? Was ist Ihnen bei der Premiere wichtig?
Ich würde mich freuen, wenn der 1. Frauentag der Beginn einer ganzen Reihe von Fachtagen für Frauen werden wird. Ich habe extra Kaffee- und Kuchenpausen eingeplant, weil es auch darum gehen soll, dass Frauen miteinander ins Gespräch kommen, dass sie sich austauschen und vernetzen.
Der Programmpunkt „Entdecke die Reise-Welt als Single-Frau“ klingt fast wie die Aufforderung, die Männer ruhig mal hinter sich zu lassen.
Man kann das gern als Aufforderung verstehen, sich zu trauen, auch mal etwas zu tun, was man bisher vielleicht nicht getan und nicht gewagt hat. Jede Frau darf selbstbewusst genug sein, auch mal was alleine zu unternehmen.