Das von einem Brand schwer beschädigte Ausflugslokal soll 2020 wieder eröffnet werden
Nur noch ganz leicht riecht man es: Hier hat es gebrannt. Im Mai 2016 setzte ein Feuer, ausgelöst durch einen Schwelbrand der alten Elektroleitungen, dem beliebten Ausflugsziel bei Volkach, der Hallburg, ein vorläufiges Ende. Mittlerweile ist viel passiert – auch wenn man von außen wenig sieht.
Gutsverwalter Georg Hünnerkopf hat die weiße Flügeltür aufgeschlossen, die vom Biergarten ins frühere Restaurantgewölbe führt. Die steinernen Bögen stehen noch da, abgeklopft, vom Ruß befreit. Die Räume im Erdgeschoss sind komplett entkernt, auch im Obergeschoss stehen fast nur noch die nackten Wände. Die historische Wendeltreppe aus Holz hat den Flammen verhältnismäßig gut getrotzt. „Sie wird auf jeden Fall erhalten bleiben“, verspricht Hünnerkopf, der das Weingut von Graf Paul von Schönborn verwaltet.
Warum die Renovierung nicht schon viel weiter fortgeschritten ist? Georg Hünnerkopf legt die Stirn in Falten. „Ich habe anfangs auch gedacht, dass wir ein Jahr nach dem Brand bestimmt wieder aufmachen können. Aber das war halt eine blauäugige Prognose.“ Tatsächlich seien noch immer nicht alle Fragen bezüglich der Art der Renovierung geklärt. „Das ganze Ensemble Hallburg steht ja unter Denkmalschutz“, betont Hünnerkopf.
Als Beispiel verweist er auf historische Vorputze an den Wänden im Obergeschoss. Diese seien erhaltenswert – allerdings wäre die Reinigung der Wände um ein Zigfaches teurer als eine Erneuerung. „Da sind wir gerade noch in der Diskussion, auch mit der Versicherung. Es werden derzeit unterschiedliche Verfahren geprüft, wie man die Putze retten kann.“ Generell sei die Zusammenarbeit sowohl mit der Versicherung als auch mit dem Landesamt für Denkmalpflege sehr gut, betont Hünnerkopf, aber es müssten eben immer wieder kleine Details geklärt werden.
Dennoch ist Hünnerkopf optimistisch, dass die Renovierungsarbeiten Anfang des kommenden Jahres endlich starten können. „Das ist schon realistisch, zumal wir auch den Architekten gewechselt haben. Der neue verfolgt die gleichen Ziele wie wir, nämlich: Der Besucher soll später gar nicht groß merken, dass die Hallburg renoviert wurde. Wir wollen so wenig wie möglich verändern.“
Sowohl der große Biergarten als auch das Restaurant und der Festsaal im Obergeschoss sollen wieder belebt werden. Allerdings soll beim Umbau darauf geachtet werden, dass Arbeitsabläufe einfacher werden. „Die Küche wird größer und die Sanitäranlagen werden erneuert“, stellt Hünnerkopf fest. „Aber den Charakter der Hallburg wollen wir in keinster Weise antasten.“
Auf der Burg zu übernachten, wird auch künftig nicht möglich sein. „Das wäre brandschutztechnisch mit wahnsinnigen Auflagen verbunden. Deshalb brauchen wir über Gästezimmer gar nicht nachzudenken.“ Der Brandschutz sei auch ohne Übernachtungsmöglichkeit schon ein heißes und kostenintensives Thema. „Es wird zum Beispiel eine zweite Feuertreppe geben müssen.“