Es hätte auch in die Hose gehen können. Ging's aber nicht. Sondern geradewegs aufs Siegertreppchen. David Dotzer und Tim Heppel hatten mit drei Klassenkameraden offenbar genau die richtige Taktik: Bloß nicht hektisch werden, sondern durch wenige gezielte Aktionen punkten. So haben die Neuntklässler der Richard-Rother-Realschule Kitzingen beim Planspiel Börse der Sparkassen abgesahnt. Innerhalb von zehn Wochen haben sie ihr Kapital um fast 20 Prozent erhöht – und damit Platz 1 in Mainfranken, Platz 3 in Bayern und Platz 6 in ganz Deutschland belegt.
Es hätte auch in die Hose gehen können. Ging's aber nicht. Sondern geradewegs aufs Siegertreppchen. David Dotzer und Tim Heppel hatten mit drei Klassenkameraden offenbar genau die richtige Taktik: Bloß nicht hektisch werden, sondern durch wenige gezielte Aktionen punkten. So haben die Neuntklässler der Richard-Rother-Realschule Kitzingen beim Planspiel Börse der Sparkassen abgesahnt. Innerhalb von zehn Wochen haben sie ihr Kapital um fast 20 Prozent erhöht – und damit Platz 1 in Mainfranken, Platz 3 in Bayern und Platz 6 in ganz Deutschland belegt.
Wie gut sie waren, wird deutlich, wenn man die Teilnehmerzahlen sieht: In Mainfranken waren 277 Spielgruppen an den Start gegangen, in Bayern 9000 und bundesweit sogar 40 000. „Auf das Ergebnis kann man schon stolz sein“, lobt Stefan Wolbert seine Schüler. Der stellvertretende Schulleiter verbindet das Thema Wertpapiere, das auf dem Lehrplan der neunten Klassen steht, schon seit Jahren gern mit dem Planspiel Börse. Denn so können die Schüler ihr Wirtschaftswissen und ihre Qualitäten als Wertpapierhändler ganz konkret in der Praxis testen.
Reelle Bedingungen
Tim und David aus der 9d gründeten im Herbst mit Manuel Josch, Niklas Müller und Luisa Schöller die Spielgruppe „Rockstaa playa“ – den Namen liehen sie sich von einem beliebten Spiel. Wie jede andere Gruppe auch, erhielten sie im Oktober 2013 von der Sparkasse ein fiktives Spielkapital von 50 000 Euro. Innerhalb von zehn Wochen durften sie damit unter reellen Bedingungen des Aktienmarktes agieren und versuchen, durch Käufe und Verkäufe zu den jeweils aktuellen Börsenkursen ihr Kapital zu mehren. Spesen und Gebühren mussten dabei eingerechnet werden „wie in echt auch“.
Dafür bieten die Sparkassen eine Software an, mit der man online rasch die Zahl der Aktien ändern und den jeweiligen Preis vergleichen kann. Die Schüler hingen also erst einmal fasziniert am Bildschirm.
In welche Firmen soll man investieren und von welchen lässt man besser die Finger? Eine Entscheidungshilfe für diese grundlegende Frage lieferten die so genannten Chart-Analysen. Wie diese funktionieren, erklärte Stefan Wolbert seinen Schülern im Wirtschaftsunterricht. Wolberts Ziel war es, dass die jungen Leute lernen, wie man sinnvoll mit Wertpapieren umgeht, wie man sozial und nachhaltig agiert und das persönliche Risiko bewusst streut.
Ein bisschen ambivalent sieht der Pädagoge das Planspiel Börse deshalb schon. „Die ganz soliden Anleger bleiben meist im guten Mittelfeld“, weiß er aus Erfahrung. Den größten Gewinn fahren jedoch die „Zocker“ ein, die mit Risikofreude angreifen und auf wenige Wertpapiere setzen. „Mit fiktivem Kapital macht man das aber natürlich leichter als mit echtem“, schränkt Wolbert ein. Eine Ermutigung zum Zocken sei das Planspiel Börse also keinesfalls, sondern viel eher eine tolle Möglichkeit, unter „echten“ Bedingungen die Gesetze des Aktienmarktes kennen zu lernen.
Gewissenhafte Prüfung
Tim bestätigt das. „Wir wussten, dass wir reell nichts verlieren können, haben uns aber trotzdem genau überlegt, was wir machen wollen.“ Erst nach gewissenhafter Prüfung der Börsenlage wurde investiert. „Wir fünf haben uns darauf geeinigt, auf bekannte Unternehmen zu setzen, auf Google, Apple und Amazon“, erzählt David. „Und dann haben wir noch Aktien von Continental gekauft, weil wir gedacht haben, dass vor Weihnachten viele Winterreifen gekauft werden.“ Das Quintett brachte rasch sein gesamtes Kapital auf den Markt: „Nur das Geld, das ich investiere, arbeitet“, erklärt Tim.