Blitzlichtgewitter für „Hazel The Nut“

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Die Freude ist groß bei den Großlangheimer Punkmusikern von „Hazel The Nut“.
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Foto: Philemon Göttle

Großlangheimer Band gewinnt renommierten Musikwettbewerb und fährt als beste Punkband Deutschlands zurück nach Hause.

Grosslangheim Träumen ist wichtig. Genauso wie der Mut, Chancen zu nutzen und auch mal was zu riskieren, dessen Erfolg nicht unbedingt garantiert ist. Die Großlangheimer Band „Hazel The Nut“ hat genau das gewagt und sich für den renommierten Deutschen Rock- und Pop-Preis beworben. Die vier Jungs hatten es irgendwie im Gefühl: Hey, da können wir doch mithalten!? Als es am Ende tatsächlich mit dem Sieg geklappt hat, war die Überraschung aber dennoch riesig!

Frage: Ihr habt kürzlich den Deutschen Rock- und Pop-Preis in Siegen gerockt und den Preis für die beste Punkband 2018 mit nach Hause genommen. Was war das für eine Veranstaltung und wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass ihr dort teilgenommen habt?

Sebastian Haupt: Es handelt sich um einen Musikwettbewerb, an dem Musiker und Bands aus ganz Deutschland teilnehmen. Insgesamt haben sich laut deren Homepage 1278 Bands beworben. Musikgrößen wie Juli, Pur oder Luxuslärm haben diesen Musikpreis zu ihrer Anfangszeit gewonnen. Wir haben für die Nominierung in der Kategorie „Beste Punkband“ einen Song eingereicht, der im Anschluss von einer fachkundigen Jury beurteilt wurde. Das Resultat ist ja bekannt! (grinst)

Was bedeutet Euch der Preis?

Sebastian Haupt: Für uns ist es eine besondere Ehre, zur besten Punkband gekürt zu werden – und das gleich bei der ersten Teilnahme beim Deutschen Rock- und Pop-Preis! Wir haben viele Bands gesehen und gehört, die den Preis natürlich auch verdient hätten. Da freut man sich umso mehr, dass man sich durchgesetzt hat. Der Deutsche Rock- und Pop-Preis genießt ein hohes Ansehen in der Branche, was man auch an der großen und mit renommierten Menschen der Musikindustrie besetzten Jury erkennt. Zudem waren die Reaktionen der Presse der Wahnsinn! Als wir den Preis überreicht bekommen haben, mussten wir uns direkt im Anschluss einem regelrechten Blitzlichtgewitter stellen. Das sind wir zugegeben bisher noch nicht gewohnt!

Abgesehen vom Preis. War der Abend auch in anderen Beziehungen ein Gewinn für Euch?

Sebastian Haupt: Ja, auf jeden Fall. Neben altbekannten Bands trifft man zahlreiche neue Bands und ein ganz neues Publikum wird auf dich aufmerksam. In der Ecke rund um Siegen haben wir nämlich noch nicht gespielt. Außerdem war es eine ganz neue Herausforderung, nur einen einzigen Song zu performen. Man geht auf die Bühne und hat fünf Minuten, um die Zuschauer und die Jury zu überzeugen – ein bisschen wie bei „The Voice“. Wir haben unsere gesamte Show runtergebrochen auf einen einzigen Song – aber diese ungewohnte Vorbereitung hat sich bezahlt gemacht!

Aktuell feilt Ihr an Eurem neuen Album. Auf was dürfen sich Eure Fans freuen?

Sebastian Haupt: Das neue Album wird der pure „Hazel The Nut“-Genuss. Wir haben uns dieses Mal keinen externen Produzenten dazu geholt. Wir wollten, dass alle Songs ausschließlich so klingen, wie wir das wollen. Das bedeutet, die Fans dürfen sich auf einen neuen, modernen Sound freuen. Wir waren seit dem letzten Album sehr fleißig und haben einige Songs mit Überraschungen gespickt. Das hat uns richtig viel Spaß gemacht und wir glauben, das hört man. Die meisten Songs klingen natürlich nach „Hazel“-mäßigem Punkrock, mal härter, mal poppiger, aber bei dem ein oder anderen Lied haben wir ein bisschen herumexperimentiert. Aber da wollen wir noch nicht zu viel verraten...

Wart ihr dafür schon im Tonstudio?

Sebastian Haupt: Momentan befinden wir uns noch in der Produktionsphase. Das Album wird komplett von uns selbst produziert und daher ist unser zweites Zuhause derzeit das Tonstudio unseres Gitarristen. Das Geld, das wir normalerweise für ein Studio zahlen würden, haben wir dieses Mal in professionelles Aufnahme-Equipment gesteckt. Günstiger wurde es dadurch zwar nicht, aber dafür sind wir zeitlich und technisch unabhängig.

Neue Lieder klingen nach erhöhtem Probenaufwand. Ist das so?

Sebastian Haupt: Generell ist es so, dass viele Songs – häufig über eine lange Zeit hinweg – direkt in unserem Proberaum in Good Old Großlangheim entstanden sind. Das heißt, wir haben den Song grundsätzlich von Beginn an drauf. Im Studio nehmen wir dann meist nur noch Feinheiten vor. Bei den späteren Proben dienen die Originale von der Platte als Vorlage, um die Instrumente und den Gesang sauber abzustimmen.

Wie oft trefft ihr Euch?

Sebastian Haupt: Wir proben zweimal die Woche, aber es kommt auch schon mal vor, dass wir in Vorbereitung für anstehende Auftritte noch öfter proben.

Gibt es denn schon Termine für erste Auftritte im neuen Jahr?

Sebastian Haupt: Da wir momentan unser Album aufnehmen, stehen erst Ende März wieder Auftritte an. Am besten sollte sich jeder schon mal unser Album-Release-Konzert am 29. März im B-Hof in Würzburg in den Kalender eintragen. Darauf folgt dann im April eine Tour, bei der wir unter anderem in Frankfurt, Hamburg und München spielen.

Was ist nach dem Album Euer nächstes großes Ziel? Es darf auch gerne ein bisschen geträumt werden…

Sebastian Haupt: Der Traum, von der Musik zu leben, lebt weiter in uns und wir setzen mit dem nächsten Album alles daran, das zu erreichen. Wenn wir weiter träumen dürfen, dann bitte eine Tour mit Blink 182. Das wäre schon sehr nice....

Hazel The Nut

Wer? 2012 hatten vier junge Musiker aus Großlangheim genug davon, andere Bands zu covern und widmeten sich von da an ihrem eigenen Projekt: Die Pop-Punk-Band „Hazel The Nut“ war geboren. Mit ihren Alben „Welcome To Hazeltown“ (2013) und „Love Me Or Hate Me“ (2016) rockten die Jungs die Bühnen der Region – mit Songs im Stil von Blink-182 und Sum 41.

Was? Anfang Dezember wurde der Deutsche Rock- und Pop-Preis in Siegen verliehen. Er gilt als ältester und erfolgreichster Musikwettbewerb Deutschlands. „Hazel The Nut“ feierte dabei einen großen Erfolg, indem die Band den ersten Platz in der Kategorie Punkband abräumte.

Mehr Infos: www.hazelthenut.de oder auf Facebook. Die Musik gibt?s auch auf iTunes, Amazon, Spotify & Co.; Hörproben auf YouTube.