Das Gartenschaugelände in Kitzingen ist zu einem beliebten Ausflugsziel für Musik- und Kulturliebhaber geworden. Der Förderverein hat auch in diesem Jahr einiges vor.
Rolf Wenkheimer hat die richtige ehrenamtliche Beschäftigung für sich gefunden. Er hat Spaß, viele Kontakte, den nötigen Freiraum – und er tut den Kitzingern etwas Gutes.
2011 war das Jahr der Kleinen Gartenschau in Kitzingen. Ein Jahr später gründete sich der Förderverein. Zum Vorsitzenden wurde Rolf Wenkheimer bestimmt. Das Ziel lautete: Das Gelände am Etwashäuser Ufer auch weiterhin mit Leben zu erfüllen. Acht Jahre später können Rolf Wenkheimer und seine Mitstreiter zufrieden nach hinten – und nach vorne – schauen.
„Vieles ist Routine geworden“, sagt der ehemalige Verwaltungsbeamte und hängt das frisch gedruckte Veranstaltungsprogramm in den Schaukasten, der unterhalb der Treppe zur Alten Mainbrücke angebracht ist. Jede Menge Veranstaltungen hat der Verein wieder organisiert – hinzu kommen Termine anderer Veranstalter wie der Kirchen oder des Stadtmarketingvereins. Zwischen Anfang Mai und Ende September ist an beinahe jedem Wochenende etwas geboten. „Und gleichzeitig nehmen wir, so gut wie es eben geht, Rücksicht auf die Anwohner“, sagt der Vereinsvorsitzende. Klein, aber fein: Nach diesem Grundsatz organisiert der Förderverein seine Veranstaltungen. Ehrenamtlich, versteht sich. Und davon profitieren die Besucher. Kein Konzert, kein musikalischer Frühschoppen kostet Eintritt. Rund 6000 Euro hat der Verein Jahr für Jahr zur Verfügung. Ein Drittel aus Beiträgen, ein Drittel aus Zuschüssen der Stadt und ein Drittel aus Spenden, die während den Veranstaltungen eingesammelt werden. „Wir können nur so viel veranstalten, wie wir auch Geld haben“, erklärt Wenkheimer. Mit den zwölf eigenen Veranstaltungsterminen ist er sehr zufrieden.
Leger und ungezwungen geht es am Etwashäuser Ufer zu. Egal, ob bei den sechs Musikalischen Frühschoppen, die im Main-Side Sommergarten jeweils sonntags stattfinden, oder bei den Konzerten am Stadtbalkon, mit herrlichem Blick auf die Silhouette der Kitzinger Altstadt. In diesem Jahr werden dort Klezmer-Musik, internationale Folklore und Darbietungen der Musikschule zu hören sein. Auf das Streichorchester der Musikschule freut sich Wenkheimer besonders. Das lädt heuer zu einer „Night on the Broadway“ ein.
Qualität wollen Wenkheimer und seine Mitstreiter bieten – und Abwechslung. Drei Mal hintereinander darf keine Gruppe im Gartenschaugelände auftreten. Neue Musiker findet er trotzdem problemlos. „Mittlerweile fragen manche Bands und Ensembles schon bei mir an, ob sie hier auftreten können“, freut er sich. Die Vielfalt will er auch bezüglich der Musikstile aufrecht erhalten. Von Jazz über Western bis zur Klassik ist auch heuer alles geboten.
Das Gartenschaugelände lebt nicht nur wegen der Veranstaltungen des Fördervereins. Auch andere Gruppierungen nutzen das herrliche Gelände für ihre Angebote. Die ökumenischen Andachten „5 nach 5“ locken jeden Mittwoch dutzende Gläubige an den Winterhafendamm. In dessen Nähe wird Mitte Mai der „Kreisacker“, eine Initiative des Landratsamtes, seiner Bestimmung übergeben und das Gelände weiter aufwerten. Die „Internationalen Gärten“ mit ihren rund 40 Beeten tun das schon seit Jahren. Auf dem Gelände fühlen sich außerdem die Imker und die Boule-Spieler wohl.
Neuester Hingucker ist seit ein paar Tagen ein Fisch aus Muschelkalk, der in der Nähe des Spielplatzes von Mitarbeitern des Bauhofes aufgestellt worden ist.