Alles – außer dickbäuchige Stammtischmenschen

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Sabrina Stemplowsky will sich politisch engagieren. In Kitzingen liegt ihr unter anderem die Entwicklung der Innenstadt am Herzen.
Foto: Ralf Dieter
Treffen mit gestandenen Politikern wie Gerda Hasselfeldt oder Ilse Aigner: 30 junge Menschen haben an der CSU Akademie für Jungpolitiker teilgenommen haben – darunter Sabrina Stemplowsky ...
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Sabrina Stemplowsky hat die CSU-Akademie für Jungpolitiker absolviert. Jetzt will sie durchstarten.

Am Anfang hatte sie schon Bedenken: Ob da nur „dickbäuchige Stammtischmenschen“ anzutreffen sind? Sabrina Stemplowsky wurde schnell eines Besseren belehrt. In der CSU-Akademie für Jungpolitiker traf sie auf alle möglichen Menschen. Der Typ „dickbäuchiger Stammtischmensch“ war nicht darunter.

30 Jahre, gelernte Einzelhandelskauffrau, BWL-Studium, jetzt Juniorchefin im Familienunternehmen in der Kitzinger Siedlung. Sabrina Stemplowsky hat schon einiges erreicht. Doch sie will mehr. Sie will sich auch politisch engagieren. Warum? „Weil es wichtig ist, dass auch junge Menschen in der Politik gehört werden“, sagt sie. Wer sonst könne für die Themen der Jugend einstehen? Wer sonst könne die Vorstellungen der jungen Menschen vertreten, ihre Wünsche vorbringen? „Politik sollte uns alle etwas angehen“, sagt Sabrina Stemplowsky. Der Name der Partei sei dabei erst Mal zweitrangig.

Werte sind ihr wichtig

Von einer Politikverdrossenheit der jungen Generation könne keine Rede sein, meint die 30-Jährige. Mit ihren Freunden diskutiere sie oft über politische Themen. Viele hätten eine andere politische Einstellung als sie. Sabrina Stemplowsky hat sich nach dem Studium mehrerer Parteibücher für die CSU entschieden. „Weil es am meisten Schnittstellen gibt.“ Werte wie Familie, Pünktlichkeit oder ein ordentlicher Lohn für eine ordentliche Arbeit seien ihr wichtig. Der Begriff konservativ ist für sie nicht negativ belegt. „In einer gewissen Art und Weise bin ich selbst konservativ“, sagt sie. Was ihr an der CSU gefällt: Die Lösungsvorschläge hätten Hand und Fuß. „Noch dazu sind die Finanzierungsvorschläge realistisch.“

Vor zweieinhalb Jahren hat sich Stemplowsky für den Kitzinger Stadtrat aufstellen lassen. Sie kam auf Platz 5 der Liste – für die Wahl hat es dann doch nicht gereicht. „Es ist gar nicht so einfach, auf sich aufmerksam zu machen“, sagt sie. Entmutigen ließ sie sich davon nicht. Als Landtagsabgeordneter Dr. Otto Hünnerkopf sie auf die CSU-Akademie ansprach, musste sie nicht lange überlegen. „Ich fand die Inhalte toll.“

In drei Wochenendseminaren hat Sabrina Stemplowsky zusammen mit 29 anderen jungen Männern und Frauen aus dem gesamten Freistaat Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Partei geführt. Gerda Hasselfeldt und Ilse Aigner traf sie in Berlin. Andreas Scheuer und Ministerpräsident Horst Seehofer in München. Am meisten hat ihr jedoch der damalige Integrationsbeauftragte und heutige Landrat von Kehlheim, Martin Neumeier, imponiert. Der kam just an dem Tag, an dem der Flüchtlingsstrom aus Ungarn am Münchner Hauptbahnhof eintraf, für einen Abstecher in die CSU-Akademie. „Seine Besonnenheit und seine Weitsicht haben mir gefallen“, sagt Sabrina Stemplowsky, die jetzt selber in der Politik Schritt für Schritt vorankommen möchte. Bei der nächsten Wahl zum Stadtrat will sie sich wieder aufstellen lassen, Themen wie eine Belebung des Mainkais oder eine lebendige Innenstadt mit zufriedenen Einzelhändlern anpacken.

Zunächst einmal kämpft sie für eine Wiederbelebung der Jungen Union in Kitzingen. „Wir suchen junge und engagierte Leute in Kitzingen, die sich für Politik interessieren“, sagt sie. Stemplowsky will Seminare anbieten, Politikertreffen organisieren und junge Menschen finden, die sich vor Ort einbringen und etwas verändern wollen – Menschen wie sie selbst. Dickbäuchige Stammtischmenschen sollten möglichst nicht dabei sein.