Leidenhof und Schwarzer Bär

1 Min
Im Leidenhof in der Ritterstraße entstand im Jahr 1893 die erste konzessionierte Brauerei Kitzingens. Moritz Paul Nägelein hatte die Konzession von der Stadt erworben. FOTO: Stadtarchiv
Stadtarchiv
In der Rathaushalle läuft die Ausstellung Hopfen und Malz: Das Gasthaus Schwarzer Bär am Marktplatz spielte am Anfang der Kitzinger Brauereigeschichte eine gewisse Rolle. FOTO: Stadtarchiv
Stadtarchiv

Seit einer Woche läuft die Sommerausstellung 2016 des Kulturvereins PAM. Das Motto: Hopfen und Malz – Kitzinger Brautradition.

Seit einer Woche läuft die Sommerausstellung 2016 des Kulturvereins PAM. Zur Feier des 500-jährigen Jubiläums des bayerischen Reinheitsgebots dreht sich im August in der Rathaushalle alles ums Kitzinger Bier. Das Motto: Hopfen und Malz – Kitzinger Brautradition. Die Ausstellung ist bis zum 4. September zu sehen.

Das erste Wochenende hat schon gezeigt, dass die Ausstellung den Nerv nicht nur der Kitzinger trifft. Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung der Kitzinger Brauereien ab 1793 nach. Hier ein kleiner Einblick. Los geht es mit den Pionieren.

Erste Brauerei im Leidenhof

Da fällt der Namen Moritz Paul Nägelein. Ganz am Angang im Jahr 1793 erhielt er den Zuschlag für die Pacht des städtischen Braurechts. Er hatte sich verpflichtet, den Bau der Braustätte selbst zu bestreiten und eine jährliche Pachtzahlung von 100 Gulden zu leisten. So entstand im Gebäude des Leidenhofs die erste konzessionierte Brauerei Kitzingens.

Kleinschroth und Ehemann

Im Jahr 1800 unterverpachtete Nägelein seine Brauerei samt Braurecht an den Bierbrauer Johann Conradi aus Lindflur. Der trat in das Pachtverhältnis ein, um seinen Schwiegersöhnen Johann Balthasar Kleinschroth und Johann Valentin Ehemann eine wirtschaftliche Basis zu schaffen. So wurde der Kitzinger Leidenhof mit der „Nägelin?schen Brauerei” das erste Domizil der Neukitzinger Kleinschroth und Ehemann, deren Familien einmal die bekanntesten Brauhäuser vor Ort führen sollten.

Brauerei im Greifen

1806 gab Nägelein das städtische Braurecht zurück, weil er eine persönliche Konzession von der bayerischen Regierung bewilligt bekommen hatte und in der Ritterstraße 107 im Gasthof Zum Goldenen Greifen eine Braustätte einrichtete.

Damit war für die beiden Pächter Kleinschroth und Ehemann eine neue Situation entstanden: Sie verfügten über keine Braukonzession mehr und mussten sich nun beim Rat der Stadt um das vakante Braurecht bewerben, das letztendlich Joh. Balthasar Kleinschroth gegen die Zahlung von 175 Gulden per anno erhielt. Damit trennten sich die Wege der beiden Schwäger.

Schwarzer Bär und Stadt Frankfurt

Balthasar Kleinschroth kaufte den am Markt gelegenen Gasthof Zum Schwarzen Bären und richtete dort seine eigene Brauerei ein.

Valentin Ehemann hingegen erwirkte ein privates Braurecht und kaufte das große Anwesen des ehemaligen Oberamtshauses in der Oberen Kirchgasse, zusammen mit dem Wirtshaus Zur Stadt Frankfurt. Soweit ein kurzer Einblick in die Ausstellung.

Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Den 250 Seiten starken Katalog zur Ausstellung gibt es in der Rathaushalle. Weitere Infos: Per Mail unter info@multiculture-artsnetwork.info.