Die AOK hat Zahlen zum Krankenstand für 2016 vorgelegt. Das Ergebnis: AOK-versicherte Arbeitnehmer aus dem Landkreis sind öfter krank als im bayernweiten Vergleich.
Die aktuelle Auswertung der AOK zum Krankenstand für 2016 zeigt: Im Landkreis Kitzingen sind bei der AOK versicherte Arbeitnehmer kränker als im bayernweiten Vergleich. Mit 5,4 Prozent liegt der Krankenstand über dem Bayernwert von 4,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich allerdings genau so viele Beschäftigte krank gemeldet, teilt die AOK Würzburg mit.
Obwohl im vergangenen Jahr weniger Arbeitnehmer wegen einer Erkältung Zuhause bleiben mussten, waren Atemwegserkrankungen der häufigste Grund für eine Kranschreibung. Für diese wurden 42,7 Krankmeldungen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder im vergangenen Jahr im Landkreis Kitzingen abgegeben. 2015 waren es 47 Krankmeldungen. Demgegenüber entfielen auf Muskel-/Skeletterkrankungen 32,7, auf Erkrankungen des Verdauungstaktes 21,6 und auf Verletzungen 18,8 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 AOK-Versicherter.
Mehr als 19 Krankheitstage
„Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, wird Horst Keller, Direktor der AOK in Würzburg, in der Mitteilung zitiert. Statistisch gesehen war deswegen 2016 jeder bei der AOK versicherte Landkreisbewohner 6,7 Tage krank geschrieben. 2,7 Fehltage ergaben sich aus Atemwegserkrankungen, 3,6 Krankheitstage wegen Verletzungen. Insgesamt waren bei der AOK versicherte aus dem Kitzinger Kreis im Schnitt 19,6 Tage krank. In Bayern waren es durchschnittlich 16,9 Tage.
Die Arbeitnehmer in Stadt und Landkreis Würzburg waren im Vergleich weniger Tage krank. In der Stadt waren es durchschnittlich 15,2 und im Landkreis 18,4 Tage. Der Landkreis Main-Spessart hingegen übertrifft den Kitzinger Kreis mit 19,6 Kalendertagen knapp.
Unverändert gibt es im Freistaat ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Während in Oberfranken der Krankenstand mit 5,4 Prozent am höchsten war, betrug er in Oberbayern lediglich 4,1 Prozent. In Unterfranken lag er bei 5,2 Prozent. Nordbayerische Unternehmen haben deutlich ältere Belegschaften, oberbayerische Arbeitgeber dagegen profitieren von einem starken Zuzug jüngerer Arbeitnehmer, gibt die Krankenversicherung als Ursachen dieser Zahlen an.
„Um arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden, unterstützen wir Unternehmen aus unserer Region beim betrieblichen Gesundheitsmanagement“, so Horst Keller. Allein im AOK-Direktionsbereich Würzburg nutzen jährlich rund 100 Unternehmen diesen Service. Bayernweit waren es allein im vergangenen Jahr mehr als 3200 Firmen. Dabei zählte etwa jede dritte zum verarbeitenden Gewerbe, jedes sechste gehörte der Gesundheits- und Sozialbranche an.