Kleinlangheimer Haushalt 2021 über sechs Millionen Euro

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Erstmals über sechs Millionen Euro klettert 2021 der Haushalt des Marktes Kleinlangheim, den VG-Kämmerin Antje Teutschbein in der Ratssitzung am Dienstagabend im VfL-Sportheim mit einer Power-Point-Präsentation vorstellte. Ein Hauptgrund für den rekordverdächtigen Haushaltsetat sind die Investitionen für die Sanierung von Abwasserkanälen und Wasserleitungen, die den Gemeindesäckel seit Jahren belasten und ihm auch in Zukunft zusetzen werden. Das Gesamtvolumen liegt in diesem Jahr bei 6 030 529 Euro, im Vorjahr waren es 5 445 190 Euro. Haushalt und Satzung wurden einstimmig verabschiedet.

Erstmals über sechs Millionen Euro klettert 2021 der Haushalt des Marktes Kleinlangheim, den VG-Kämmerin Antje Teutschbein in der Ratssitzung am Dienstagabend im VfL-Sportheim mit einer Power-Point-Präsentation vorstellte. Ein Hauptgrund für den rekordverdächtigen Haushaltsetat sind die Investitionen für die Sanierung von Abwasserkanälen und Wasserleitungen, die den Gemeindesäckel seit Jahren belasten und ihm auch in Zukunft zusetzen werden. Das Gesamtvolumen liegt in diesem Jahr bei 6 030 529 Euro, im Vorjahr waren es 5 445 190 Euro. Haushalt und Satzung wurden einstimmig verabschiedet.

Wichtigste Einnahmen im Verwaltungshaushalt (3 345 000 Euro) sind der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (fast 819 000 Euro), die Schlüsselzuweisungen (750 000), Gewerbesteuer (145 000), Grundsteuer B (116 500)  und der Einkommensteuerersatz (61 000). Dem stehen auf der Ausgabenseite die Kreisumlage (709 730), die VG-Umlage (240 000) und die Schulverbandsumlage (147 300) ohne die Investitionsumlage für die Wiesentheider Schule gegenüber.

Umlagen gestiegen

Zu den wesentlichen Beträgen führte die Kämmerin aus, dass die Schlüsselzuweisungen um rund 100 000 Euro sanken, da sich die Steuerkraft der Gemeinde im Jahr 2019 erhöhte. Zudem stiegen aufgrund der  höheren Steuerkraft die Umlagen. Bei der Kreisumlage gab es eine Steigerung von 39,5 auf 41 Prozent und die VG-Umlage stieg von gut 153 000 Euro im Jahr 2012 auf 240 000 Euro in 2021. Beim Vergleich von Einnahmen und Ausgaben verbleibt im Verwaltungshaushalt ein Überschuss von 278 600 Euro, der dem Vermögenshaushalt zugeführt wird und knapp 196 000 Euro niedriger liegt als im Vorjahr. Die relativ niedrige Zuführung wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen, zeigte die Präsentation auf.

Der Vermögenshaushalt (2 685 440 Euro) hat sich im Vergleich zu 2020 um knapp 560 000 Euro erhöht. Zum Volumen äußerte die Kämmerin, dass in diesem Jahr noch keine Kreditaufnahme notwendig werde, "denn das Defizit kann mit dem Sollüberschuss aus dem Jahr 2020 gedeckt werden, für die kommenden Finanzplanungsjahre sind nach heutiger Sicht allerdings Kreditaufnahmen unvermeidlich".

Größte Brocken auf der Ausgabenseite sind Sanierungsarbeiten im Schleifweg für Abwasserkanal, Wasserleitung, Straßenbau, Breitband und Beleuchtung, die sich samt Honorar auf rund 645 000 Euro belaufen. Für Sanierungsmaßnahmen in der Bahnhofstraße bis zur Hauptstraße mit einem Teil der Pfarrgasse sind 965 000 Euro angesetzt. Außerdem 125 000 Euro für erste Maßnahmen im geplanten Baugebiet Am Graben. Für Erweiterungs-, Um- und Ausbauten der Schule sind rund 300 000 Euro angesetzt und für die Atzhäuser Dorferneuerung 250 000 Euro.

Entnahme aus der Rücklage

Auf der Einnahmenseite beim "Vermögen" stehen Investitionszuweisungen für Schule (247 400), Kindergarten (280 000) und zur Städtebauförderung (117 800). Kanalbaubeiträge bringen 233 000 Euro und knapp 124 000 Euro erbringen Straßenerschließungsbeiträge. Die Investitionspauschale steuert 126 500 Euro bei, und für den finanziellen Ausgleich sorgt neben der Zuführung vom Verwaltungshaushalt die Entnahme von Rücklagen in Höhe von rund 768 000 Euro.

Den Schuldenstand der Marktgemeinde bezifferte die Kämmerin auf knapp 903 000 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 542 Euro entspricht. Die finanzielle Lage bezeichnete sie "unter Berücksichtigung der bereits begonnenen und fest vorgesehenen Projekte als sehr angespannt, da ein Großteil der Haushaltsmittel durch Fortführung und Fertigstellung bereits begonnener Maßnahmen gebunden ist". Als Beispiel nannte sie die Sanierung der Grundschule samt gemeindlicher Turnhalle mit Gesamtkosten von rund 741 000 Euro, wovon bereits 473 000 Euro geleistet wurden.

Erhebliche Kosten wird nach Aussage von Antje Teutschbein in den kommenden Jahren der Abwasseranschluss Kleinlangheims an die Kläranlage Schwarzacher Becken verursachen, der inklusive der verschiedensten Baumaßnahmen, Beitrittskosten und Kostenbeteiligung am Kläranlagenumbau eine finanzielle Belastung von knapp 3,9 Millionen Euro bringen wird.

Bürgermeisterin Gerlinde Stier bezeichnete die Erhöhung der Kreisumlage als "bittere Pille", zeigte sich aber zuversichtlich, dass auch der Abwasseranschluss an die Kläranlage Schwarzacher Becken im Laufe der Jahre gestemmt werden könne. An der Fortführung der genannten Baumaßnahmen führe kein Weg vorbei  "und wir werden uns in den kommenden Jahren auf die Pflichtaufgaben konzentrieren". Für die Kämmerin gab es für die Erstellung eines soliden Haushalts "trotz großer Projekte" Beifall durch die Ratsrunde.