Kitzinger Realschüler und das Skaten

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Titus Dittmann mit Konrektor Stefan Wolbert inmitten von neuen und treuen Skate-Fans.
Titus Dittmann mit Konrektor Stefan Wolbert inmitten von neuen und treuen Skate-Fans.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Skateboarder Titus Dittmann war zu Gast in der Kitzinger Realschule und zeigte den Schülern, wie man für etwas brennt.

Er hat das Skateboard nach Deutschland geholt. In der Szene ist er der Mann der Bretter. Unter seinem Namen führt er ein Familienunternehmen rund ums Skaten und setzt sich für Kinder und Jugendliche ein. Titus Dittmann aus Münster war zu Besuch in der Richard-Rother-Realschule in Kitzingen. Er erzählte den Schülern aus seinem Leben und von seinen internationalen Sportprojekten.

"Er hat uns viel über Mut erklärt", sagt Adem Kokud. Der 15-Jährige ist in der achten Klasse und skatet seit einem Dreivierteljahr. "Titus kommt gelassener rüber als ein Lehrer." Und das, obwohl Titus Dittmann sogar einmal Lehrer war. "Ich selbst war der Horror jedes Lehrers", sagt der 64-Jährige schmunzelnd. Bis 1984 hat er an einem Gymnasium unterrichtet. Dann hat er seinen Beamtenjob hingeschmissen: "Mein Bauch hat mir gesagt, ich muss etwas machen, was in mir brennt." Skaten wurde zu seinem Leben. Und daraus erzählt er auch in Fernsehshows.
So ist Stefan Wolbert, Konrektor der Kitzinger Realschule, auf ihn aufmerksam geworden.

Er war davon beeindruckt, wie sich Titus Dittmann sozial engagiert. Der startet Sportprojekte für Kinder und Jugendliche in Deutschland, Afrika, Südamerika und Afghanistan. In Karukh, im Westen von Afghanistan, eröffnete er eine Skate- und Sportanlage für 7000 Schulkinder. Seine Stiftung übernimmt das soziale Hilfsprojekt "skate-aid". "Ich will ihnen nur das Skateboarden bringen und zeigen, wie es ist, wenn man für etwas brennt." Ohne den "erhobenen Zeigefinger". Die Arbeit in Afrika und Afghanistan erde ihn. "Die Menschen dort haben nichts und sind glücklich. Hier sind viele nur unzufrieden." Verstehen könne er das nicht. "Jeder ist selbst verantwortlich für sich." Er hofft, dass die Schüler auch das von dem Tag mitnehmen.

Wer hinfällt, muss aufstehen

"Skateboarder arbeiten zielstrebig auf etwas hin." Dabei müssen sie leistungsbereit und kreativ sein und einen festen Willen haben, meint er. "Nach dem Hinfallen kommt das Aufstehen. Das ist eine Schulung fürs Leben." Die Gruppe "Integration durch Sport" gibt den Schülern Hilfestellung beim Skateboarden. Zeigt auch, wie man richtig hinfällt. "Es geht einfach darum, mit dem Board Spaß zu haben", sagt Jochen Röder aus Kitzingen, der den Jugendlichen ehrenamtlich Tipps gibt.

Titus Dittmann kommt gut an bei den Schülern. "Er spricht die Sprache der Schüler", sagt Konrektor Wolbert. "Für die war es angenehm zuzuhören." Den Wirtschaft- und Erdkundelehrer fasziniert, wie sehr sich Titus Dittmann begeistern kann. Darauf kommt es an, meint der 64-jährige Skater: "Begeisterung ist Dünger fürs Gehirn." Er sei erstaunt, dass "die Lehrer das verstanden haben". "Wären die selben Themen im Unterricht behandelt, wären nicht mal zehn Prozent hängen geblieben."

Viele Schüler haben sich bei Titus ein Autogramm geholt. Einige von ihnen sicher auch einen Schwung Inspiration.